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Milchprodukte

Ist China zurück am Markt?

China hat im Januar 2016 entgegen seinem Kaufverhalten im vergangenen Jahr sprunghaft rund 100.000 t Milchprodukte mehr als im Januar 2015 importiert. Die Mengen kamen zu über 90 Prozent aus Neuseeland. Sie sind auf ein Update des „China Free Trade Agreement“ mit verringerten Zollsätzen zurückzuführen, wobei die 2016er Quote im Januar komplett genutzt wurde.
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LEL
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Gestiegen sind auch überwiegend aus der EU und Deutschland stammende Importe wie Kindermilchpulver (+39 Prozent), Käse (+66 Prozent) und H-Milch (+72 Prozent). Für die rund 50 Prozent mehr Menge musste China nur rund 25 Prozent mehr Geld ausgeben. Ob dieser Anstieg der Nachfrage eine Trendwende oder nur ein Strohfeuer ist, bleibt abzuwarten. Immerhin weisen diese Zahlen darauf hin, dass der Importbedarf wieder steigt. Der Global Dairy Trade Tender in Neuseeland zeigte beim letzten Handelstermin am 1.März zum ersten Mal seit Jahresbeginn zumindest wieder leicht nach oben.

In Europa herrscht weiter Angebotsdruck
Auf Europa und Deutschland haben diese Entwicklungen in Asien aktuell noch keine Auswirkungen, hier ist der Markt weiter durch den hausgemachten Angebotsdruck geprägt. In Deutschland lag die Anlieferung in der Woche 7 bei +4,7 Prozent gegenüber 2015 und +1,6 Prozent gegenüber 2014. Die Niederlande lagen im Januar bei +15,5 Prozent, Irland bei +19,5 Prozent und Polen bei +7,6 Prozent. Entsprechend sind die Preise weiter unter Druck. Butter wurde zu Monatsbeginn vom Handel massiv auf 75 Cent/Päckchen gedrückt, bei Käse drücken Angebote aus den Niederlanden die Notierungen unter zwei Euro/kg. Magermilchpulver notiert ebenfalls schwächer, bei Spotmilchpreisen von 16 Cent/kg lenken die Molkereien möglichst viel Milch in die Trocknung, wo zumindest noch das Interventionsniveau erzielt wird.


Lage bleibt angespannt
Eine Besserung der Lage ist derzeit noch nicht wirklich zu erkennen. Wichtigster Ansatzpunkt für eine Erholung der Preise wäre die Begrenzung der Produktion. Ob der EU-Agrarrat am 14. März hier wirksame Ergebnisse erzielt, bleibt bei der unterschiedlichen Interessenlage in der EU mehr als offen.


Preise purzeln nach unten
Von der Milchindustrie jedenfalls wird die jüngste Preissenkung bei Butter als klares Signal des Handels für die anstehenden Kontraktverhandlungen zur Weißen Linie gesehen. Das meldet die Lebensmittel Zeitung (LZ) in ihrer Ausgabe am 4. März. Nach der Butter könnte nur auch Käse billiger werden. Aldi habe im Einkauf für Handelsmarken bereits Preissenkungen durchgesetzt. Und auf dem Molkereikongress der Lebensmittel Zeitung Ende Februar in München sprachen Teilnehmer  "vom Beginn einer Preissenkungswelle bei Milchprodukten", so die LZ. Auf der Absatzseite sehen Experten aber durchaus auch positive Signale. Der globale Milchmarkt dürfte sich wieder beleben. Ab dem zweiten Halbjahr 2016 werden zum Beispiel anhaltend steigende Importe Chinas erwartet. Auch auf dem deutschen Markt könnte der Absatz steigen, angekurbelt von Innovationen. Produkte wie Milchmischgetränke, Eiskaffees, bestimmte Käsesorten, laktosefreie Produkte, griechischer Joghurt oder Produkte aus Biomilch werden verstärkt nachgefragt.

http://www.agrarmaerkte-bw.de

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