Mit Tierhaltern ins Radio
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BWagrar: Herr Dr. Funk, Sie wollen für landwirtschaftliche Tierhalter in Baden-Württemberg Radiowerbung machen. Warum?
Dr. Funk: Seit Jahren wird bei landwirtschaftlichen Fachtagungen landauf, landab betont, wie wichtig Imagewerbung für Tierhalter ist. Immer wieder heißt es, man müsste dies, man sollte jenes tun. Aber bisher ist kein Verantwortlicher in Sicht, der die Sache in Baden-Württemberg in die Hand nimmt. Deshalb geht die Viehzentrale Südwest jetzt mit gutem Beispiel voran. Wir wollen mit Radiospots eine Imagewerbung für landwirtschaftliche Tierhalter auf die Beine stellen. Vor einiger Zeit wurden wir auf die Initiative Heimische Landwirtschaft aus Thüringen aufmerksam, die nach unserer Überzeugung ein tragfähiges Konzept bietet.
BWagrar: Wie soll die Werbung aussehen und wann wollen Sie starten?
Dr. Funk: Die Initiative hat 14 Radiospots zu unterschiedlichen Themen produziert. Da-runter sind einige, mit denen sich die Tierhaltung bewerben lässt. Unsere Idee ist, die Radiowerbung während der Fußball-Europameisterschaft (EM) im Sommer zu senden. Die EM läuft vom 10. Juni bis 10. Juli in Frankreich. Die Sommermonate sind die ideale Zeit fürs Grillen von Fleisch und Wurst.
BWagrar: Über welche Sender im Land soll die Werbung laufen und wer trägt die Kosten?
Dr. Funk: Wir wollen die Werbung über fünf öffentlich-rechtliche und private Sender im Südwesten verbreiten. Die Werbung soll in jedem Sender mehrmals täglich über vier Wochen laufen. Das kostet rund 65.000 Euro. Davon setzt die Viehzentrale einen Sockelbetrag von gut 20 Prozent. Die übrigen 80 Prozent sollen durch Mitgliedsbeiträge bei der Initiative Heimische Landwirtschaft zusammenkommen. Noch ein Wort zu den Kosten. Nach unserer Erfahrung ist die Werbung im Radio wesentlich günstiger als im Fernsehen.
BWagrar: Wie wollen Sie die Finanzierung konkret auf die Beine stellen?
Dr. Funk: Indem Landwirte aus Baden-Württemberg die Mitgliedschaft bei der Initiative beantragen. Der Mitgliedsbeitrag richtet sich nach der bewirtschafteten Fläche, sprich 0,50 Euro je Hektar. Mindestbeitrag sind 100 Euro. Das deckt bereits 200 Hektar ab. Die Beiträge kommen in voller Höhe unserem Radioprojekt zugute, weil sich die Initiative ausschließlich durch fördernde Mitglieder finanziert. Die ordentlichen Mitglieder werden nach Bundesländern getrennt geführt. Bisher sind 30 Landwirte aus dem Land dabei. Erst wenn die restlichen 80 Prozent der Sendekosten durch Mitgliedsbeiträge aufgebracht werden können, kann die Werbung anlaufen. Und erst dann wird der Mitgliedsbeitrag abgebucht. Deshalb bitten wir jetzt Landwirte aller Betriebszweige in Baden-Württemberg, sich mit uns für die landwirtschaftliche Tierhaltung stark zu machen und die Mitgliedschaft bei der Initiative Heimische Landwirtschaft zu beantragen. Um die Umsetzung auch kurzfristig zu ermöglichen, haben wir andere landwirtschaftliche Organisationen als Fördermitglieder dieser Kampagne angesprochen. – Wer sich für das Projekt interessiert oder Fragen hat, kann sich an uns wenden: Viehzentrale Südwest, Frau Recke, Telefon 0711/ 4603-208, E-Mail: K.Recke@vz-gmbh.de.
Weitere Informationen: BWagrar 12/2016, Seite 72; www.heimischelandwirtschaft.de.
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