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BayWa AG 2015

Weniger Umsatz, mehr verdient

Die BayWa AG, München, steigerte im Geschäftsjahr 2015 das Vorsteuerergebnis im Vergleich zum Vorjahr, trotz eines erneut schwierigen Agrarjahres in Deutschland.
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Wie das Unternehmen mitteilt, erwirtschaftete der BayWa-Konzern 2015 ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 158,1 (Vorjahr: 152,1) Mio. Euro*. Die Rohstoffpreise dagegen lagen auf einem Mehrjahrestief und führten zu einem preisbedingten Umsatzrückgang um 1,8 Prozent auf 14,9 (15,2) Mrd. Euro.

Das verbesserte Vorsteuerergebnis sei vor allem von einem außergewöhnlich guten Ergebnis im nationalen und internationalen Projektgeschäft mit erneuerbaren Energien sowie von der weiteren Internationalisierung im Segment Agrar getragen gewesen, heißt es in der Pressemitteilung aus München. Dies habe die schwierige Agrarmarktentwicklung in Deutschland aufgefangen. „Der Anteil des internationalen Geschäfts der BayWa bei Agrar und erneuerbaren Energien am gesamten Konzern-Ebit ist 2015 auf über 55 Prozent gestiegen“, sagte der Vorstandsvorsitzende, Klaus Josef Lutz.

Niedrige Erzeugerpreise, eine schwache Abgabebereitschaft und geringere Investitionsneigung in Deutschlands Landwirtschaft sowie erhöhte Logistikkosten wegen Niedrigwassers hätten ein besseres Ergebnis im letzten Jahr verhindert. "Trotz dieser widrigen Umstände haben wir gut abgeschnitten“, zog Lutz einen Strich unter das abgelaufene Geschäftsjahr und richtete den Blick nach vorne.

„Insgesamt sind wir verhalten optimistisch in Bezug auf das laufende Jahr. Wir wissen aber, dass es eine große Herausforderung ist, angesichts global anhaltend niedriger Rohstoffpreise und schwieriger, volatiler Agrarmärkte, unsere Ergebnisse auch 2016 weiter zu steigern. Mit Diversifikation und gezieltem Wachstum in internationale Märkte sowohl bei Agrar als auch bei den erneuerbaren Energien sehen wir uns dafür gut gerüstet“, betonte Lutz. Stimmt die Hauptversammlung zu, soll die Dividende von 0,80 Euro auf 0,85 Euro pro Aktie steigen.

Die Geschäftsbereiche des Jahres 2015 im Einzelnen

Der Umsatz des Segments Agrar im Geschäftsjahr 2015 betrug 10,2 (10,1) Mrd. Euro. Das Ebit belief sich auf 87,2 (107,8) Mio. Euro*. Das niedrigere Ebit des Segments Agrar im Vergleich zum Vorjahr ist auf den Agrarhandel der BayWa zurückzuführen, der unter dem schwierigen Marktumfeld in Deutschland zu leiden hatte. So stieg der Umsatz in der Sparte Agrarhandel auf 8,3 (8,2) Mrd. Euro. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die internationalen Agrarhandelsbeteiligungen ihr Handelsvolumen mit Getreide steigerten. Geringere Erfassungsmengen bei Mais und fehlende Trocknungserlöse bei Getreide aufgrund des regenarmen Sommers in Deutschland sowie das stark gesunkene Preisniveau für Agrarerzeugnisse wirkten sich gegenläufig aus. Diese Preisrückgänge sowie Kleinwasserzuschläge mit höheren Logistikkosten belasteten das Ergebnis im Agrarhandel: Das Ebit lag 41,6 (64,9) Mio. Euro*.

Positiv lief der Obsthandel mit einem Umsatz von 567,4 (563,9) Mio. Euro und einer Ebit-Steigerung auf 27,0 (20,6) Mio. Euro*. Der Ergebniszuwachs ist vor allem auf die Vermarktung der Apfel-Rekordernte in Neuseeland und den Ergebnisbeitrag der Ende 2014 erworbenen Geschäftsaktivitäten der neuseeländischen Apollo Apples Limited zurückzuführen.

Der Bereich Technik erreichte die Werte des Vorjahrs nicht. Der Umsatz betrug 1,26 (1,31) Mrd. Euro; das Ebit 21,5 (22,3) Mio. Euro*. Grund waren geringere Investitionen der Landwirte aufgrund niedrigerer Erzeugerpreise. Service und Reparaturen liefen wegen hoher Absatzzahlen in den Vorjahren gut.

Das neue Geschäftsfeld Digital Farming mit der PC-Agrar GmbH und ihren Tochtergesellschaften erwirtschaftete einen Umsatz von 5,2 Mio. Euro. Das Ebit war negativ mit minus 2,9 Mio. Euro wegen Anlaufkosten und Investitionen in künftiges Wachstum.

Das Segment Energie erwirtschaftete einen Umsatz von 3,3 (3,5 Mrd. Euro) aufgrund niedriger Ölpreise. Das Ebit stieg auf 77,2 (42,3) Mio. Euro. Der Zuwachs ergab sich aus Verkäufen von Wind- und Solarprojekten im In- und Ausland sowie dem höheren Absatz von Heizöl, Kraft- und Schmierstoffen. Im klassischen Energiebereich sank der Umsatz preisbedingt auf 2,2 (2,7) Mrd. Euro. Da die Verbraucher die niedrigeren Heizölpreise zur Auffüllung ihrer Tanks nutzten, sich das Kraftstoffgeschäft weiter positiv zeigte und das Schmierstoffgeschäft sich besser als der Markt entwickelte, stieg das Ebit auf 15,4 (5,7) Mio. Euro.

Die internationale Ausrichtung im Geschäftsfeld Regenerative Energien brachte einen Umsatz erstmals von 1,02 Mrd. Euro (Vorjahr: 786,2 Mio. Euro). Das Ebit kam auf 61,8 (36,5) Mio. Euro. Der im Geschäftsmodell vorgesehene Verkauf von fertiggestellten Windenergie- und Solaranlagen erwies sich als Ergebnistreiber: Insgesamt wurden Anlagen in Deutschland, Österreich, Großbritannien, den USA und Spanien verkauft. Bei den meisten Anlagen übernimmt die BayWa nach dem Verkauf die Betriebsführung und Wartung. Die Internationalisierung geht weiter und der Markteintritt in Südostasien wird vorbereitet.

Bei den Baustoffen wurde die Monate des Jahres 2015 von ungünstigen Witterungsbedingungen beeinträchtig, so dass das Baugeschäft erst nach Ostern in Fahrt kam. Durch verstärkten Wettbewerb am deutschen Markt gerieten die Preise für Bau- und Dämmstoffe im Berichtsjahr unter Druck. Obwohl der Baustoffhandel den Absatz steigern konnte, sank der Umsatz auf 1,5 (1,52) Mrd. Euro. Aufgrund der fortgeführten Optimierung des Standortnetzes und weiterer Strukturmaßnahmen verringerte sich das Ebit nur auf 27,4 (28,0) Mio. Euro*.

* Ebit-Zahl des Vorjahres angepasst, im Wesentlichen um die Auswirkungen aus Bilanzierung eines Finanzierungsleasings im Geschäftsjahr 2013 und vorzeitiger Anwendung eines neuen IFRS-Standards.

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