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Generalversammlung

MEG Südwest legt positive Zahlen vor

Am 23. März fand die Generalversammlung der Milcherzeugergenossenschaft Südwest eG in Schorndorf-Schornbach statt. Die MEG Südwest ist wie die MEGU (7. März), die MEG Pforzheim eG (15. März) und die Molkereigenossenschaft Creglingen (22. März) eine von vier Vorschaltgenossenschaften der Milchwirtschaftlichen Beteiligungs-AG (MWB). Die MWB wiederum ist Vertragspartner von FrieslandCampina.
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Volles Haus bei der Versammlung der MEG Südwest im Gasthaus Lamm in Schorndorf-Schornbach.
Volles Haus bei der Versammlung der MEG Südwest im Gasthaus Lamm in Schorndorf-Schornbach. Borlinghaus
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Wir müssen davon wegkommen, dass einzig die Milcherzeuger das Marktrisiko tragen,“ meinte Walter Bauer, MEG-Vorsitzender, in seinem Bericht. Er erinnerte daran, dass in einer sozialen Marktwirtschaft alle Beteiligten in der Lieferkette Verantwortung übernehmen sollten.

Geld für Prämie aus den Rücklagen entnommen
Die Mitglieder der vier Liefergenossenschaften bekamen ein Milchgeld ohne Zuschläge und Nachzahlungen im Schnitt von netto 27,64 Cent pro kg ausbezahlt. Zusätzlich zahlt die MEG Südwest ihren Mitgliedern eine Prämie von 0,3 Cent pro kg Milch für 2016. Bei der MEG Südwest waren das insgesamt 225.000 Euro, die aus den Rücklagen entnommen wurden, so dass sich hier die Ergebnisrücklagen auf 465.000 Euro verringert haben. „Für jeden einzelnen sind die 0,3 Cent zwar nur ein bescheidener Betrag, aber immerhin. Möglich war dies, weil man mit der Fusion im Jahr 2004 eine schlanke Verwaltungsstruktur geschaffen hat und sich über die Jahre ein kleines Polster aufbauen konnte“, berichtete Bauer.

Solide Finanzlage
Die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft bezeichnete er als gut. Der Umsatz ging bei der MEG 2016 von 28,41 Mio. Euro auf 26,16 Mio. Euro zurück. Die Anlieferungsmenge sank von 84 Mio. kg auf 83 Mio. kg und die Zahl der Milchlieferanten verringerte sich von 260 (Mitglieder: 289) auf 241 (Mitglieder: 274). Die Milchqualität Güteklasse I sei auf hohem Niveau nochmals gestiegen von 99,48 Prozent 99,67 Prozent. „Viel besser geht nicht“, so Bauer. Die Bilanzsumme betrug 5.169.248 Euro. Der Gewinn wurde mit 5035 Euro ausgewiesen und den Rücklagen zugeführt, erläuterte Michael Hofmann von FrieslandCampina. Mit 1.851.000 Euro ist die MEG Südwest an der MWB beteiligt. Die Geschäftsguthaben belaufen sich auf 1.739.000 Euro.

Neuer Milchliefervertrag
Die Liefergenossenschaften haben ihren Milchliefervertrag mit der MWB um weitere fünf Jahre verlängert bekommen. Er läuft jetzt vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2021. Dies wurde möglich, nachdem die MWB im Vorfeld ihre Milchmenge abgesichert hat. „Wir haben einen guten Vertrag und auch ein gutes Verhältnis mit dem Vertragspartner“, berichtete Norbert Mast vom MWB-Vorstand. 85 Prozent der MWB-Milch geht derzeit an FrieslandCampina. Die Restmenge wird über verschiedene Abnehmer vermarktet.

Die Milch als Bindeglied
Nach 23 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit, habe sich gezeigt, dass die Milch das Bindeglied zwischen Erzeuger und Verarbeiter geworden ist. 2003 wurden bei Landliebe die Anforderungen an die Fütterung erarbeitet. 2008 ist man dann freiwillig in die gentechnikfreie Fütterung eingestiegen. Damals noch mit einem Vorlauf von drei Jahren. Heute müssen die Molkereien diesen Schritt in wenigen Monaten vollziehen. Der Campina-Standort in Heilbronn, so Mast, ist einer von insgesamt 100 Produktions- und Vertriebsstandorten. Die Investitionen in den Standort Heilbronn wertete Mast als positives Zeichen, für den weiteren Erhalt. „Für uns gibt es keinen Grund nach Alternativen Abnehmern zu suchen, solange wir verlässliche Partner haben. Die Herausforderung an die Marke Landliebe sind groß“, so Mast. Auf eine Sojafütterung zum Beispiel will man bei Landliebe auch künftig weiterhin ganz verzichten.

Immer mehr gentechnikfreie Milch
Das Qualitäts- und Nachhaltigkeitsprojekt „Foqus Planet“ von FrieslandCampina, wie bei Arla „Arlagarden“ oder bei der Omira das „Kuh-Konzept“, gilt als Versuch einer Vorwärtsoffensive der Molkereien. Erstaunlich sei, mit welcher Geschwindigkeit diese Nachhaltigkeitsprojekte und gentechnikfreie Milch derzeit eingeführt werden. Den Standard ohne Gentechnik habe man bei FrieslandCampina bereits 2008 und 2009 eingeführt. Nach aktuellen Einschätzungen dürften Ende 2017 etwa 75 bis 80 Prozent der Milch (8,0 Mrd. kg) aus Baden-Württemberg und Bayern diesem Standard entsprechen.

VLOG-Label, Foqus Planet und neue Website
Berthold Hungenbach, Bereich Landwirtschaft, Mitglieder und Logistik bei FrieslandCampina in Köln, ging in seinem Marktbericht auf die stark volatilen Märkte ein. Herausforderung seien derzeit das „VLOG-Label“ und die Einführung des Projekts „Foqus Planet“ zum 1. Juli 2017. Für den Nachweis zur Gentechnik-Freiheit müssen sich die Molkereien beim Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) zertifizieren lassen. „Wir haben nicht geglaubt, dass das Thema so schnell auf uns zukommt“, so Hungenbach. Insgesamt sei es von Vorteil, dass man über das Landliebe-Konzept viele der erforderlichen Kriterien bereits abdeckt. Für die Landliebe-Produzenten ergeben sich deshalb durch VLOG nur marginale Änderungen. Zum Thema VLOG werde im April eine Broschüre an alle Erzeuger verschickt. Im Mai will man mit ersten Betriebsbesuchen beginnen. Weitere Betriebe sollen über die jährlichen Audits für QM-Milch nach und nach ebenfalls VLOG-zertifiziert werden. Betreut werden die Betriebe dabei von zwei neuen Mitarbeitern, Lukas Wagner mit Ann-Kathrin Becker.
Zum besseren Austausch zwischen Erzeuger und Molkereien wird eine neue Homepage freigeschaltet. Benutzernamen und Passwörter hierfür werden im Mai verschickt. Auf der Website gibt es auch die neuesten Infos zu VLOG und Foqus Planet. Es gibt einen Statusbericht über die letzte Milchanlieferungen und Rückmeldung über die Inhaltsstoffe. Die Milchgeldabrechnung zum Beispiel lässt sich als pdf-Datei ausdrucken. Es gibt Infos über Keimzellen, Gefrierpunkt und Hemmstoffe. Zudem gibt es Infos zu Tierkrankheiten, Lebensdauer oder zum Thema Energie oder Natur und Landschaft. Die Einstufung der Betriebe erfolgt über ein Punktesystem.

Grußwort und Wahlen
LBV-Vizepräsident Klaus Mugele kündigte in seinem Grußwort an, dass sich der Bauernverband künftig noch offener als bisher der öffentlichen Diskussion stellen wird. Wichtig ist ihm ein klar formuliertes Ziel, wie Landwirtschaft nachhaltig und sozial gestalten werden soll. Prüfungen des Bundeskartellamtes zum Milchmarkt sieht Mugele kritisch: „Das Kartellamt sollte sich um die großen Fische kümmern, da findet Konzentration statt und nicht die landwirtschaftlichen Betriebe strangulieren.“
Bei der Wahl in den Vorstand wurde Jürgen Ziegler, Schorndorf-Unterberken, einstimmig wiedergewählt. Im Aufsichtsrat wurden Erwin Bässler, Markgröningen; Markus Bauer, Filderstadt-Sielmingen und Claudia Siegle, Welzheim-Seiboldsweiler einstimmig im Amt bestätigt.


Versammlung bei der MEGU
Die Milcherzeugergenossenschaft Unterland-Hohenlohe-Franken eG (MEGU) hatte zu ihrer Generalversammlung in die Vinothek nach Ilsfeld geladen. Im Jahr eins nach dem Auslaufen der Milchgarantiemengenregelung war der Markt von einem Auf und Ab der Erzeugerpreise gekennzeichnet, berichtete der Vorstandsvorsitzende Rainer Riedel. Die schwierigen Marktbedingungen führten auch bei der MEGU zu einer weiteren Abnahme der Milch produzierenden Betriebe. Wurde im Jahr 2015 noch auf 107 Betrieben die Milchproduktion durchgeführt reduzierte sich die Anzahl der Betriebe im Jahr 2016 auf 96 Betriebe. Riedel gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Steigerung der Milchmengen weiter mit Augenmaß betrieben wird. Die Qualität der angelieferten Milch entsprach mit 4,15 Prozent Fett und 3,42 Prozent Eiweiß in etwa den Vorjahreswerten. Die durchschnittliche Anlieferungsmenge erhöhte sich auf Tagesbasis um 86 Kilogramm auf 1.213 kg. Diese Menge entspricht einer durchschnittlichen Jahresliefermenge der 96 Lieferbetriebe von 443.813 kg. Sie stieg im Jahresvergleich um 7,8 Prozent.Bei der Wahl in den Vorstand wurde der bisherige Vorstandsvorsitzende Rainer Riedel, Lehrensteinsfeld, einstimmig im Amt bestätigt. Für den Aufsichtsrat stellte sich Jürgen Kraus, Siegelsbach, für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung. Er wurde ebenfalls einstimmig bestätigt. Rolf Bauer, Waldenburg, stellte sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl. An seiner Stelle wurde Thomas Käppler, Weinsbach, einstimmig gewählt.

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