DBV kritisiert Preissenkung
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Nachdem sich die Preise für Schlachtschweine in Deutschland rund 2 Monate auf einem recht stabilen Niveau von rund 1,80 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (Euro/kg SG) bewegten, gab es am 10. Juli und am 17. Juli, also binnen zwei Wochen einen Preisrutsch von insgesamt 9 Cent nach unten, teilt der Deutshe Bauernverband (DBV) mit.
Dazu werden von der abnehmenden Seite verschiedene Gründe genannt: Als erstes wird der weiterhin tatsächlich rückläufige Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland ange-führt. Die privaten Haushalte orderten bis Mai fast 7 Prozent weniger Schweinefleisch. In der Folge gibt es schon seit längerem Druck auf die Fleisch-Verkaufspreise der Schlachtunternehmen. Richtig ist auch, dass durch die aktuelle Ferienzeit in den meisten Bundesländern das jährliche Sommerloch entsteht. Der Exportstopp in die Philippinen wurde nun als Anlass für eine deutliche Preiskorrektur genutzt. Exportschlager dorthin waren bisher gefrorene Schweinebäuche und andere knochenfreie Zuschnitte, insbesondere Schultern.
Trends für eine positive Preisentwicklung
Diesen negativen Fakten stehen allerdings auch deutliche Trends für eine positive Preisentwicklung gegenüber. Seit Beginn des Jahres lag die Zahl der bundesweit geschlachteten Schweine Monat für Monat unter den Werten des Vor-jahres. Daran hat sich auch im Mai nichts geändert. Vielmehr lag das Niveau mit bislang 22,94 Mio. geschlachteten Tieren, fortgesetzt 3,9 Prozent unter 2018. In den kommenden Monaten ist kaum damit zu rechnen, dass diese Entwick-lung ein Ende finden wird. Gerade in den Sommermonaten wachsen die Schweine zumeist langsamer, was zu einer zusätzlichen Verknappung führen wird. Im laufenden Jahr dürften die Vorjahreswerte dabei weiter unterschritten werden.
Diese Prognose wird gestützt durch die Viehbestandserhebung im Mai, nach der innerhalb nur eines halben Jahres der Mastschweinebestand um 4,7 Prozent zurückgegangen ist. Die Auswirkungen für die Schlachtungen kommen noch. Nicht zuletzt ist aber der weiterhin sehr große Importbedarf insbesondere von China zu nennen, wo sich ein Ende der Afrikanischen Schweinepest derzeit nicht abzeichnet.
Letztendlich deuten die meisten Vorzeichen auf eine positive Preisentwicklung für die zweite Jahreshälfte hin. Inso-fern ist es aus Sicht des DBV völlig unverständlich, dass die Schlachthofseite nunmehr die Schweinepreise wiederholt drückt und damit ein vollkommen falsches Signal an die Fleischeinkäufer und den Lebensmitteleinzelhandel gibt. Das wird sich in Kürze bei weiter fallendem Angebot und wieder steigenden Schweinepreisen bitter rächen. Ziel muss es sein, den Schweinepreis in der gesamten Kette bis hin zum Verbraucher auf hohem Niveau zu halten.
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