Die Lage bleibt angespannt
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Die Milchanlieferung lag zuletzt noch weiterhin über dem Vorjahr. In der Woche 17 waren es laut ZMB bundesweit 0,3 Prozent über der Vorwoche und 1,0 Prozent über dem Vorjahreszeitraum Januar bis Mitte April. Von einigen Molkereien wird berichtet, dass die Anlieferungen bereits zurückgegangen sind - trotz der demnächst erreichten saisonalen Milchspitze wird versucht, auf die Bremse zu drücken, heißt es gegenüber BWagrar. Laut ZMB/AMI gibt es am Milchmarkt erste Anzeichen einer Normalisierung. Auf dem Schnittkäsemarkt normalisieren sich die Bestellungen durch den LEH. Der Food Service-Bedarf stellt sich weiter reduziert dar. Von Food-Abholservices wird zwar wieder schon von ersten Bestellungen berichtet. Gleichwohl stockt der Absatz für Gastronmie, für Großverbraucher und den Export nach wie vor. Auf den Pulvermärkten ist eine Stabilisierung zu verzeichnen. Für MMP besteht eine gute Auftragslage in Richtung EU- und Drittlandsmarkt bei festeren Preisen.
Preisabschläge bei abgepackter Butter
Die Nachfrage nach abgepackter Butter hat sich laut ZMB beruhigt, für Blockbutter belebt sie sich. Für Mai wird jetzt eine Preisannäherung erwartet, mit reduzierten Preisen für abgepackte Butter und stabilisierten Preisen für Blockbutter, so die ZMB. Die Blockbutter notiert schon seit einigen Wochen deutlich unter drei Euro pro kg, während die abgepackte Butter 250 g am 29. April noch um die 3,60 Euro notierte. Die angekündigte Preisanpassung könnte allerdings ziemlich deutlich auszufallen. "Für den kommenden Monat gehen die Abgabepreise für die abgepackte Butter in 250 g-Stücken um erdrutschartige 84 Cent/kg zurück, also etwa um 20 Cent/250 g für den Verbraucher", meldet der Verband der Milcherzeuger Bayern e. V. Ende April mit Blick auf den Mai. Weiter heißt es beim VMB: "Im Gegensatz zu Butter werden die Abgabepreise der Molkereien und somit die Verbraucherpreise für die Konsummilch (pasteurisierte Frischmilch, ESL-Milch, H-Milch) ab kommender Woche und für die folgenden sechs Monate nach oben gehen. Um wie viel, bleibt abzuwarten."
Kieler Rohstoffwert bei 27 Cent
Dass die Preise im April deutlich unter Druck geraten sind, zeigt das sehr niedrige Preisniveau bei der Spotmilch, die mit Preisen knapp über 20 Cent gehandelt wurde. Der Kieler Rohstoffwert ist im April auf netto, ab Hof bei 4,0 Prozent Fett auf 27,0 Cent pro kg Milch zurückgegangen. Das sind 5,1 Cent weniger als noch im März und 8,5 Cent weiniger als im Februar. Damit weist die durchschnittliche Standardverwertung von Milchfett und Eiweiß eine deutliche Verringerung um 15,9 Prozent im Vergleich zum zurückliegenden Monat auf. Laut ZMB sanken die mittleren Butterpreise damit um 6,0 Prozent auf 319,5 Euro/100 kg Produkt. Die Preise für Magermilchpulver sanken um 17,9 Prozent oder 40,7 Euro/100 kg von 227,8 auf 187,1 Euro/100 kg. Gegenüber dem Vorjahresmonat April 2019 (30,6 Ct/kg) liegt der derzeitige Kieler Rohstoffwert Milch im April 2020 um 3,6 Ct oder rund 12 Prozent niedriger. Auch die Kieler Börsenwerte (netto, 4,0 Prozent), an denen sich ein Trend für die kommenden Monate ablesen lässt, zeigen nach unten. Sie bewegen sich bis Dezember 2020 nicht über 26,5 Cent pro kg Milch.
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