Weitere leichte Preiserholung im Juli
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Diese insgesamt festen Preise und eine lebhafte Nachfrage nach Frischprodukten sind zwar auf der einen Seite beruhigend, weil sich der Milchmarkt trotz Corona-Pandemie robust zeigt und sich offenkundig langsam wieder etwas erholt gerade im Export. Auf der anderen Seite befinden sich die Preise aber immer noch auf einem viel zu niedrigen Niveau, sodass Molkereien und vor allem Landwirte Kapital verlieren. In dieser Situation wird zu wenig verdient. Kredite lassen sich nur langsam abzahlen, Investitionen müssen verschoben oder eingeschränkt werden.
Anlieferungen weiter über Vorjahr
Laut ZMB/AMI ist die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien Ende Juli saisonal bedingt weiter gesunken. Nach der Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die deutschen Molkereien in der 31. Woche 0,5 Prozent weniger Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde im Schnitt um 2,3 Prozent übertroffen. Für die Woche 33 wird wegen der tropischen Temperaturen mit einem stärkeren Rückgang der Rohstoffverfügbarkeit gerechnet.
Lebhafte Nachfrage
Witterungsbedingt ist das Angebot an flüssigem Rohstoff abnehmend, während gleichzeitig die Nachfrage für die Herstellung von Frischprodukten zunimmt. Sahne wird mehr nachgefragt als Konzentrat. Die Bestellungen für abgepackte Butter haben in der vergangenen Woche wieder zugenommen. Die Markenbutter, geformt, 250 g, wird am 12. August in Kempten unverändert mit 3,46 bis 3,67 Euro pro kg notiert. Die Blockware (25 kg) liegt unverändert bei 3,40 bis 3,45 Euro pro kg. Damit liegt man bei der Butter endlich wieder fast auf dem Preisniveau des Vorjahres. Die Lage am Markt für Schnittkäse ist von stabilen Entwicklungen gekennzeichnet. Der inländische Markt ist sehr aufnahmefähig. Das Angebot reicht gerade aus. Die Bestände in den Reifelagern sind auf einem niedrigen Niveau. Die Preise für Magermilchpulver sind uneinheitlich und bewegen sich in einer weiten Spanne. Im Schnitt haben sie zuletzt etwas nachgegeben.
Milchmenge im ersten Halbjahr 2020 leicht gestiegen
Laut ZMB/AMI ist die Milchanlieferung in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 leicht um 0,5 Prozent gewachsen. Wachstum gab es vor allem im Norden (+ 2,2 Prozent Mecklenburg-Vorpommern; + 1,5 Prozent Schleswig-Holstein, + 1,3 Prozent Niedersachsen). In Nordrhein-Westfalen war die Steigerung um 1,6 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Erzeuger aus Hessen und Rheinland-Pfalz legten um 0,7 Prozent zu. Eine Abnahme gab es im Osten, in Thüringen ging die Menge mit einem Minus von 2,7 Prozent am stärksten zurück. In Bayern schrumpften die Ablieferungen um 0,7 Prozent, in Baden-Württemberg blieben sie konstant. Die Anlieferungen von Biomilch sind im bisherigen Jahresverlauf weitergewachsen, mit einem Plus von 3,5 Prozent aber langsamer als in den Vorjahren. Im Schnitt liegt der Bio-Anteil an der gesamten Milchmenge bei 3,9 Prozent.
4,2% Fett, 3,4% Eiweiß, ct/kg (netto) | ||
Monat | Durchschnitt | Spanne |
Juli'20 | 33,6 (33,5*) | 32,1 - 35,5 |
Juni`20 | 33,3 (33,3*) | 31,4 - 36,3 |
Mai`20 | 33,0 (33,2*) | 29,5 - 36,3 |
April`20 | 33,6 (33,6*) | 29,5 - 36,3 |
März`20 | 34,9 (34,8*) | 32,5 - 36,3 |
Februar`20 | 35,2 (35,0*) | 33,9 - 36,2 |
Januar`20 | 35,0 (34,9*) | 33,8 - 36,2 |
Dezember`19 | 35,1 (35,1*) | 33,9 - 36,9 |
November`19 | 35,2 (35,2*) | 33,9 - 37,2 |
Oktober`19 | 35,0 (35,1*) | 33,7 - 36,9 |
September`19 | 34,9 (34,9*) | 33,9 - 36,0 |
August'19 | 34,8 (34,9*) | 33,7 - 36,0 |
Juli'19 | 34,9 (35,0*) | 33,7 - 36,4 |
Juni'19 | 35,2 (35,3*) | 34,0 - 36,4 |
Mai'19 | 35,2 (35,5*) | 34,0 - 36,4 |
April'19 | 35,5 (35,7*) | 34,0 - 36,6 |
März'19 | 35,5 (35,7*) | 34,0 - 36,7 |
Februar'19 | 36,0 (36,0*) | 34,4 - 37,4 |
Januar'19 | 36,2 (36,1*) | 34,4 - 37,6 |
Dezember'18 | 36,7 (36,6*) | 35,4 - 37,6 |
November'18 | 36,7 (36,5*) | 35,4 - 37,6 |
Oktober'18 | 36,4 (36,2*) | 35,0 - 37,4 |
September'18 | 36,1 (35,8*) | 34,2 - 36,5 |
August'18 | 35,7 (35,4*) | 33,5 - 36,5 |
1 Durchschnittspreis in ct/kg, ohne MwSt. im gewogenen Mittel von neun Molkereien aus Baden-Württemberg für konventionelle Kuhmilch, zweitägige Erfassung, S-Klasse, einschließlich gängiger Zuschläge, größtenteils mit GVO-frei Zuschläge und ohne Nach- und Sonderzahlungen, ohne Abzüge. (* = arithmetisches Mittel) |
4,2% Fett, 3,4% Eiweiß, ct/kg (netto) | ||
Monat | Durchschnitt | Spanne |
Juli'20 | 47,1 (47,3*) | 46,2-48,9 |
Juni'20 | 47,1 (47,2*) | 46,2-48,9 |
Mai'20 | 47,1 (47,2*) | 46,2-48,9 |
April'20 | 47,1 (47,3*) | 46,2-48,9 |
März'20 | 50,5 (48,2*) | 45,5 - 52,4 |
Februar'20 | 50,5 (48,2*) | 45,5 - 52,4 |
Januar'20 | 50,4 (48,1*) | 45,5 - 52,4 |
Dezember`19 | 50,4 (48,1*) | 45,5 - 52,1 |
November`19 | 48,4 (47,5*) | 45,5 - 49,1 |
Oktober`19 | 48,3 (47,4*) | 45,5 - 49,1 |
September`19 | 48,3 (47,4*) | 45,5 - 49,1 |
August'19 | 48,4 (47,5*) | 46,0 - 49,1 |
Juli'19 | 48,4 (47,5*) | 46,0 - 49,1 |
Juni'19 | 48,6 (47,9*) | 46,0 - 49,1 |
Mai'19 | 48,6 (48,0*) | 46,0 - 49,3 |
April'19 | 48,7 (48,0*) | 46,0 - 49,9 |
März'19 | 48,0 (47,8*) | 46,0 - 50,0 |
Februar'19 | 48,0 (47,8*) | 46,0 - 50,0 |
Januar`19 | 48,0 (47,8*) | 46,0 - 50,0 |
Dezember'18 | 48,6 (48,0*) | 46,0 - 50,1 |
November'18 | 48,7 (48,2*) | 46,2 - 50,0 |
Oktober'18 | 48,7 (48,1*) | 46,2 - 49,7 |
September'18 | 48,6 (48,1*) | 46,2 - 49,6 |
August'18 | 48,4 (48,2*) | 46,2 - 49,4 |
1 Durchschnittspreis für Biomilch in ct/kg, ohne MwSt. im gewogenen Mittel von fünf Molkereien aus Baden-Württemberg, zweitägige Erfassung, ohne Zuschläge für Heu-, Emmentaler- oder Demetermilch und ohne Nach- und Sonderzahlungen, ohne Abzüge.(* = arithmetisches Mittel) |
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