Niedrigere Ölsaatenimporte zum Start des Wirtschaftsjahres
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Ausschlaggebend sind hier vor allem die geringeren Einfuhren an Sojaschrot. Insgesamt wurden im Juli 2020 rund 173.000 Tonnen Sojaschrot importiert und damit etwa 32 Prozent weniger als 2019. Während aus Brasilien, das mit 104.000 Tonnen den größten Anteil beisteuerte, rund 31 Prozent weniger kamen, wurden auch über die Niederlande etwa 29 Prozent weniger geliefert. Am deutlichsten sind die Einfuhren aus Argentinien gesunken. Der Rückgang beträgt fast 90 Prozent, sodass nur noch rund 3.700 Tonnen von dort nach Deutschland kamen.
Während die Bundesrepublik im Juli 2020 etwas weniger Sonnenblumenkerne importierte als im Vorjahr, sind die Einfuhren an Raps, Sojabohnen und Rapsschrot gestiegen. An Raps wurden mit knapp 360.000 Tonnen etwa 16 Prozent mehr importiert als im Vorjahr. Dabei kam etwas weniger aus dem Hauptlieferland Frankreich, da dort im Vergleich zu den Vorjahren nur eine kleine Ernte eingefahren wurde. Gleiches gilt für Tschechien und Rumänien. Dafür wurde über die Niederlande mit 55.500 Tonnen fast 30-mal so viel geliefert wie 2019. Der Grund dafür dürften die kleinere Ernte in der EU und die Lieferverzögerungen der Ukraine sein, die dazu führten, dass größere Mengen aus Drittstaaten, wie beispielsweise Kanada, benötigt wurden.
Die Einfuhren von Sojabohnen fielen im Juli 2020 ebenfalls etwas größer aus als im Vorjahr. Insgesamt strömten 334.000 Tonnen in die Bundesrepublik und damit etwa sieben Prozent mehr als im Juli 2019. Die meisten Sojabohnen stammten mit 310.000 Tonnen aus Brasilien, das waren rund 93 Prozent der Gesamtmenge. Zudem waren das fast fünfmal so viel wie im Vorjahr. Dafür kamen aus den USA im gleichen Zeitraum „nur“ noch 8.000 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 96 Prozent. Damals lieferten die USA noch knapp 221.000 Tonnen. Dafür könnten die steigenden Ausfuhren der USA in Richtung China verantwortlich sein, die die Handelsströme wieder neu sortierten. Im Zuge der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China verweigerte China US-amerikanische Agrargüter, so dass diese neue Absatzmärkte suchen mussten. Vor diesem Hintergrund wurden Sojabohnen umfangreich an die EU verkauft. Jetzt fließt die Ware erneut nach China und die EU wendet sich wieder ihrem traditionellen Hauptlieferland Brasilien zu.
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