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Ölsaatenmarkt

Knappere Rapsversorgung im Vereinigten Königreich

Auf einer gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent kleineren Fläche und mit niedrigen Erträgen zwischen 27 und 30 Dezitonnen je Hektar wurde die Winterrapsernte im Vereinigten Königreich im September abgeschlossen.
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Die Erträge verfehlen das Fünfjahresmittel von 35 Dezitonnen je Hektar deutlich, da die ungünstige Witterung und Schädlingsbefall vielen Feldbeständen sehr zugesetzt hatten. Die Kombination aus Flächen- und Ertragsrückgängen hat nach Einschätzung des Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) eine Rapsernte von gerade einmal 1,07 Millionen Tonnen ergeben. Das wäre das schwächste Ergebnis seit 2001.

Was bedeutet dieses Ergebnis für den britischen Rapsmarkt? Das Vereinigte Königreich ist vom Selbstversorger und Nettoexporteur für Raps zum Nettoimporteur geworden. Die britischen Landwirte scheinen den Raps nun häufiger aus der Fruchtfolge zu nehmen, eine Entscheidung, die vor allem mit den Ertragseinbußen oder wenigstens mit der Ertragsunsicherheit durch den Großen Rapserdfloh in Zusammenhang steht. Unter dem Strich geht AHDB davon aus, dass die Rapsfläche im Vereinigten Königreich weiter sinken dürfte. Die meisten Marktteilnehmer rechnen mit einem weiteren Rückgang von zehn Prozent, was in einer Gesamtfläche von weniger als 350.000 Hektar münden würde.

Den jährlichen Inlandsbedarf für Raps im Vereinigten Königreich beziffert AHDB auf 1,8 bis 2,0 Millionen Tonnen, wobei der Großteil in die Verarbeitung zu Öl und Schrot fließt. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 ist aufgrund der geringen Erzeugung und der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie von einem leichten Bedarfsrückgang auszugehen. Um das Erntedefizit auszugleichen, kommt es in der Saison 2020/21 stärker auf Rapsimporte an. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre wurden etwa 225.000 Tonnen importiert.

Das Defizit im Wirtschaftsjahr 2019/20 führte dann aber bereits zu überdurchschnittlichen Importen von 395.000 Tonnen. AHDB hält in der Saison 2020/21 Einfuhren in Höhe von 520.000 Tonnen für möglich. Diese dürften zum Großteil aus den EU-Staaten kommen. In den vergangen fünf Jahren waren es von dort im Mittel 80 Prozent. Die übrigen 20 Prozent dürften hauptsächlich auf die Ukraine und auf Australien entfallen.
Der Raps wird im Vereinigten Königreich größtenteils weiterverarbeitet. Das Schrot wird verfüttert, während das Öl verschiedenen Verwendungsrichtungen zufließt. In den vergangenen Jahren wurde stets mehr Rapsöl produziert als inländisch verbraucht, doch das wird sich im Wirtschaftsjahr 2020/21 so nicht wiederholen. Auch die Rapsölexporte dürften deutlich an Tempo verlieren, da die Versorgung des Inlandsmarktes Vorrang hat.

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