Deutschlands Rapsimporte hoch wie nie
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Aber das erklärt nur teilweise, weshalb die deutschen Rapseinfuhren in der ersten Saisonhälfte mit 3,55 Millionen Tonnen noch einmal um 18 Prozent über dem Vorjahresniveau ausgefallen sind und damit sogar einen neuen Rekord setzten. Wenn die Ernte wieder größer ausgefallen ist, warum sind dann die Ausfuhren über das Vorjahresniveau gestiegen? Zum einen ist zu bemerken, dass nur die erste Wirtschaftsjahreshälfte betrachtet wird, weiter reichen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Februar 2021 noch nicht. Das bedeutet auch, dass die zweite Saisonhälfte anders laufen kann und hier dann womöglich geringere Mengen als im Vorjahreszeitraum eingeführt werden.
Damit könnte sich das Ergebnis bis zum Saisonende noch wandeln und das Vorjahr möglicherweise doch noch verfehlen. Nichtsdestotrotz sind die rekordhohen Einfuhren in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte nicht von der Hand zu weisen.
Kanada, die Ukraine und, innerhalb der EU, das Baltikum waren mit umfangreichen und wettbewerbsfähigen Offerten in der ersten Saisonhälfte ausgesprochen aktiv. Das zeigt auch die Auswertung der Importdaten Deutschlands nach Herkunftsländern. Über 230.100 Tonnen kanadischer Raps waren zwei Drittel mehr als in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte 2019/20. Die Ukraine steuerte mit 706.200 Tonnen zwar 12 Prozent weniger als im Vorjahr, aber immer noch die zweitgrößte Menge in der Historie.
Für die größte Überraschung sorgte jedoch das Baltikum. Allein aus Litauen hat Deutschland in der ersten Saisonhälfte 288.200 Tonnen erhalten, fast fünf Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum und eine nie dagewesene Menge. Nicht zu verachten sind auch die Steigerungen der Lieferungen aus Lettland. Aus dem Baltikum insgesamt erreichten Deutschland im Betrachtungszeitraum rund 517.000 Tonnen Raps. Das entspricht einer Steigerung von 269 Prozent.
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