Frostschäden im Südwesten
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Nach den verheerenden Frostschäden im Jahr 2020 müssen Baden-Württembergs Obst- und Weinbaubetriebe dieses Jahr erneut um ihre Ernte fürchten, teilt die Vereinigte Hagel mit. Die in der Blüte frostempfindlichen Bestände seien in den südlichen Landesteilen durch die jüngsten Frostnächte zum Teil stark geschädigt worden. Vorläufigen Schätzungen des Spezialversicherers zufolge liegt der zu erwartende Gesamtschaden bei rund 11 Mio. Euro. Insgesamt mehr als 2000 Hektar Obst- und Weinbauflächen mit einer geschädigten Versicherungssumme von 24 Mio. Euro sind betroffen.
In der zweiten Aprilwoche rutschen die Temperaturen nach diesen Angaben besonders nachts bei Aufklaren in den Nächten vom 6 bis 9 . April 2021 teils deutlich in den Minusbereich. Am kältesten wurde die Nacht vom 5. auf den 6. April mit deutschlandweiten Tiefsttemperaturen zwischen 0 und minus vier Grad Celsius, besonders in den südlichen Mittelgebirgstälern fiel das Thermometer teilweise auf unter minus sieben Grad, schreibt das Versicherungsunternehmen.
Die Folgen dieser Minustemperaturen seien bereits sichtbar. Dazu zitiert der Versicherer den Obstproduzenten Martin Bähr aus Oberkirch im Ortenaukreis, der schwere Frostschädigungen an seinen Zwetschgen erlitt: „In unserer Hanka-Anlage in der Vollblüte haben wir nach den letzten Frostnächten einen Schaden von 90 bis 100 Prozent. Letztes Jahr hatten wir auch schon einen Totalausfall. Im zweiten Jahr in Folge sind wir betroffen.“
Die Vereinigte Hagel nennt in ihrem Frostbericht weitere betroffene Betriebe etwa in der Obst- und Weinbauregion Markgräfler Land südlich von Freiburg an der Grenze zum Elsass und der Schweiz. Der Versicherer weist darauf hin, dass Betriebe, die nach dem Start des Pilotprojektes zur Förderung der Frostversicherung in Baden-Württemberg 2020 diese im aktuellen Jahr erneut in Anspruch nehmen, könnten sich auf eine unbürokratische Schadenregulierung und eine zeitnahe Auszahlung der Entschädigungsleistungen verlassen.
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