Angebotsüberschuss von Weizen 2021/22 drastisch reduziert
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Dies prognostizierte im Mai der Internationale Getreiderat (IGC). Weit verbreitete Regenfälle brachten verbesserte Vegetationsbedingungen in den wichtigsten Erzeugungsregionen auf der Nord- und Südhalbkugel.
Die globale Verbrauchsschätzung wurde gegenüber dem Vormonat deutlich korrigiert. Das Plus beträgt fünf Millionen Tonnen und erhöht die Verbrauchsprognose der Saison 2021/22 auf den Rekordwert von 787 Millionen Tonnen. Das wären drei Prozent mehr als im vorangegangenen Wirtschaftsjahr. Der IGC geht davon aus, dass der Hart- und Weichweizenverbrauch für Nahrungsmittel im Wirtschaftsjahr 2021/22 gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Millionen Tonnen zunehmen wird. Zusätzlich dürften die attraktiven Erlöse im Vergleich zu Alternativen die Verfütterung von Weizen auf einen Rekordwert von 159,5 Millionen Tonnen erhöhen. Das wären 11,2 Millionen Tonnen mehr als in der Saison 2020/21.
Da das nächste Wirtschaftsjahr mit geringeren Anfangsbeständen beginnt und der Verbrauch nur unwesentlich geringer eingestuft wird als die Erzeugung, dürften sich die Vorräte kaum verändern. Mit den aktuell avisierten 287,9 Millionen Tonnen wären das nur knapp drei Millionen Tonnen mehr als zuvor. Dabei dürften sich aber vor allem bei den Exportnationen die Vorräte deutlich abbauen. Erwartet wird dort ein Abbau auf 59,1 Millionen Tonnen, das wäre der niedrigste Stand seit acht Jahren.
Insbesondere die schrumpfenden Bestände in den USA tragen dazu bei und dürften von den erwarteten Zunahmen in China und Indien nicht ausgeglichen werden. Das Verhältnis von Weltvorräten zu Verbrauch (stock-to-use-ratio) wird mit 36,6 Prozent um 0,6 Prozentpunkte niedriger angesetzt als im Wirtschaftsjahr 2020/21 und ist damit so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr.
Die Prognose für den Welthandel in der Saison 2021/22 wurde gegenüber der Vormonatsschätzung um 2,3 auf 187,6 Millionen Tonnen angehoben, vor allem aufgrund der schon jetzt hohen Nachfrage nach der neuen Ernte in China. Allerdings wird ebenfalls erwartet, dass die hohen Vorräte in China und Pakistan sowie die höhere Ernte in Marokko dazu führen werden, dass im Wirtschaftsjahr 2021/22 insgesamt weniger vom Weltmarkt gekauft wird als im vorangegangenen Wirtschaftsjahr. Für die Saison 2020/21 liegt die Schätzung bei 190,8 Millionen Tonnen und damit 3,2 Millionen Tonnen höher als für das Wirtschaftsjahr 2021/22. Der IGC geht davon aus, dass Russland seine Position als Spitzenexporteur auch in der nächsten Saison halten wird, aber mit einer größeren Konkurrenz aus der EU und der Ukraine rechnen darf.
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