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Stickstoffdünger

Versorgung bleibt angespannt

Die Düngerpreise haben wegen des Ukrainekrieges Auftrieb. Ob die Versorgung im Laufe der Saison immer gewährleistet ist, lässt sich nicht sicher sagen.
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Erste Düngerstreuer sind im Land unterwegs. Die Düngerpreise haben wegen des Ukrainekrieges Auftrieb. Ob die Versorgung im Laufe der Saison immer gewährleistet ist, lässt sich nicht sicher sagen. Die Versorgungslage bei Stickstoffdüngern war schon vor Ausbruch des Krieges angespannt - wir berichteten (siehe BWagrar 5/2022, Seite 57). Jetzt sei die Situation noch undurchsichtiger geworden, stellt ein Händler aus dem Südwesten fest.

Wegen fehlender Wirtschaftlichkeit infolge hoher Gaspreise hatten einige Hersteller im Herbst ihre Werke vorübergehend stillgelegt. Dann sank der Gaspreis, die Werke wurden wieder hochgefahren. Aber so einfach lassen sich die fehlenden Produktionsmengen nicht aufholen. Nun kommt der Krieg hinzu. Die Düngerfabriken laufen zwar – bis auf einige Harnstoffwerke in der Ukraine – war diese Woche aus der Branche zu hören.

Engpässe im Transport

Aber die Ware muss auch transportiert werden. Und da gibt es so manches Problem, nicht nur im direkt vom Krieg betroffenen Schwarzen Meer, sondern beispielsweise auch in der Ostsee, wo Lotsen sich weigern, russische Schiffe zu leiten. Außerdem fallen ukrainische LKW-Fahrer aus, die jetzt als Soldaten kämpfen. Die Preise für Kalkammonsalpeter haben die Marke von 600 Euro pro Tonne ab Handelslager längst genommen. Seit dem Einmarsch der Russen in der vergangenen Woche sind noch ein paar Euro hinzugekommen. Weitere Preissteigerungen seien nicht auszuschließen.

Harnstoffpreise emporgeschnellt

Derzeit werden im Düngehandel Tagespreise besprochen, wo man sonst im Wochen- oder im Monatsrhythmus agiert. Noch mehr hat sich seit vergangener Woche Harnstoff verteuert: Über 150 Dollar pro Tonne schnellte der Weltmarktpreis nach oben. Er hat damit die Preisdelle seit Januar wieder ausgebügelt. Die Logistik hat sich ebenfalls verteuert, vor allem LKW-Frachtraum sei knapp geworden. Und mehr Binnenschiffe transportieren Kohle, seit Gas so teuer geworden ist. Das verknappt den Frachtraum ebenfalls. 

Die Preise rücken in diesen Tagen etwas in den Hintergrund. Es geht auch um die Frage, ob überhaupt genügend Stickstoffdünger auf den Höfen landen wird. Ob die alte Händlerweisheit „Knappe Ware geht nie aus“ auch für diese Düngersaison gilt? Ein Händler formuliert es so: „Unsere Stammkundschaft können wir bedienen, weitere Mengen gibt es auf Anfrage.“ Er hat den Eindruck, dass der Bedarf der Landwirte in seinem Umfeld in diesem Jahr etwas kleiner ausfalle. Unisono appellieren die Händler, dass Landwirte sich um ihren Bedarf für die zweite Gabe kümmern, sofern noch nicht geschehen. Bei den Schwierigkeiten in der Logistik sei Vorausplanung besonders von Bedeutung. 

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