Erste deutsche Speisefrühkartoffeln
Erzeuger im Südwesten und im Westen Deutschlands haben die ersten Frühkartoffeln des Jahres in den Markt gebracht. Ein Saisonstart ist jedoch noch nicht erfolgt. Nach Aussagen von Vermarktern wird das Angebot für den Frischmarkt zunehmend knapper.
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Auch wenn das Frühjahr herausfordernd war, die ersten Frühkartoffeln aus deutschem Anbau sind seit der 19. Woche verfügbar. Eine Handvoll Erzeuger im Südwesten und im Westen haben mit hohen Aufwendungen die Ernte kleiner Mengen möglich gemacht. In Baden-Württemberg gibt es dazu eine Notierung der Erzeugergemeinschaft. Die lautet für Kartoffeln in 25 Kilogramm-Säcken 128,00 Euro je Dezitonne. 12,5 Kilogramm-Säcke sollen 18 Euro kosten.
Im Großen und Ganzen ist mit dem aktuellen Angebot aber noch kein Saisonstart erfolgt. Vor der dritten Mai-Dekade werden wohl aus dem Südwesten keine losschaligen Frühkartoffeln an bundesdeutschen Großmärkten in nennenswerten Mengen vermarktet werden. Ob dann Ende Mai die Reifeförderung betrieben werden kann, bleibt abzuwarten. Allerdings stellen sich die Landwirte darauf ein, dass in einigen Fällen die Vermarkter darauf drängen könnten, dass das Angebot für den Frischmarkt momentan zunehmend knapper wird.
Gute Wasserverfügbarkeit, Krankheitsdruck erhöht
Nach dem bisherigen Witterungsverlauf kann nun relativ sicher angenommen werden, dass 2023 wieder ein nach Verfrühungsmaßnahmen und Regionen deutlich zeitlich gestaffeltes Angebot an den Markt kommen wird. Es wird sogar befürchtet, dass nach vorgekeimter Folienware eine Angebotslücke entstehen könnte. Das wäre misslich, denn diese wird weniger als sonst mit Importen zu füllen sein.
Ansonsten ist dieses Jahr von einer wesentlich besseren Wasserverfügbarkeit geprägt, zumindest im Südwesten und Westen. Mitunter wurde beispielsweise in Baden-Württemberg überhaupt nicht beregnet. Einerseits senkt das die Produktionskosten etwas, andererseits hat der reichliche Regen dazu geführt, dass der Krankheitsdruck größer ist. Krautfäule soll in allen relevanten Regionen auftreten. Für Bio-Betriebe kann das eine extreme Herausforderung werden.
Erhöhte Anzahl an Fehlstellen
Obwohl bald Mitte Mai ist, sind noch nicht alle Kartoffeln ausgepflanzt – auch die Haupternte in den Frühgebieten noch nicht. Norden und Nordosten hinken den Vorjahren ohnehin deutlicher hinterher. Mit Blick auf den Sommer dürfte der späte Anbau in der Heide relevant sein. Anders als 2022 und den Jahren davor ist in der ersten Augusthälfte noch nicht mit einem konkurrierenden Angebot von dort zu rechnen. Spannend bleibt, wie sich im Vorjahr ungünstig konditioniertes Pflanzgut auf die Feldbestände auswirkt, nachdem es so lange gelagert worden war. Regional wird schon von mehr Fehlstellen berichtet.
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