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BAGeno Bad Mergentheim

Gute Zahlen trotz Strukturwandel

Die Bad Mergentheimer BAGeno Raiffeisen e. G. kam gut durch das Geschäftsjahr 2022 - trotz schwieriger Rahmenbedingungen.
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Die Betriebsstelle der BAGeno Bad Mergentheim im Ortsteil Markelsheim mit Siloturm, Agrarcenter, Landtechnikwerkstatt, Paletten- und Flachlager, sowie dem Umschlagsplatz für Diesel und Heizöl. 
Die Betriebsstelle der BAGeno Bad Mergentheim im Ortsteil Markelsheim mit Siloturm, Agrarcenter, Landtechnikwerkstatt, Paletten- und Flachlager, sowie dem Umschlagsplatz für Diesel und Heizöl. BAGeno / Jens Hackmann
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Das dokumentierten die vorgelegten Zahlen im Rahmen der Hauptversammlung im September in Igersheim. Karl Ehrmann, Frontmann des Vorstands, nannte die Umsatz- und Ertragslage der Genossenschaft „gut“ und sprach für 2022 von einem wirtschaftlich „positiven Verlauf“. Für ihn stelle sich die Frage: „Wie kann es gelingen, die BAGeno auf Erfolgskurs zu halten bei all diesen Herausforderungen?“ Die Zeiten seien wirklich herausfordernd, unzählige Agrarreformen hätten bestritten werden müssen – erfolgreiche, aber auch erfolglose. Begriffe wie etwa Strukturwandel bekämen einen immer höheren Stellenwert.

„Wir Landwirte haben unser Wissen in staatlichen Schulen gelernt. Mit Hilfe von staatlichen Einrichtungen wurden genau die Ställe genehmigt, gefördert und gebaut, die wir heute haben und die nach jetzigen Gesichtspunkten angeblich so untauglich sind.“ Was damals vermittelt wurde, sei nach heutigen Vorgaben falsch – und was gegenwärtig für richtig befunden werde, „ist in 30 Jahren genau so falsch“, fürchtet Karl Ehrmann.

Fast alle Bereich im Plus

Im Bericht von Geschäftsführer Florian Reinhard war „Plus“ ein häufig zitierter Begriff. Denn in fast allen Bereichen – landwirtschaftliche Bedarfsartikel und Erzeugnisse, Brenn- und Baustoffen, Agrartechnik/Werkstatt, Dienstleistungen, sonstigen Leistungen wie Containerdienst/Klärschlammentsorgung – sei es nach oben gegangen. Nur in den Raiffeisenmärkten gebe es einen kleinen Rückgang. Unterm Strich sei der Umsatz um 23,5 Prozent auf rund 153 Millionen Euro gestiegen. Dies sei ein Verdienst der „soliden Mannschaft, die wir hinter uns wissen“.

Rückgang bei Futtermitteln

Diese positiven Zahlen dürften jedoch nicht hinwegtäuschen über „massive Probleme“ im landwirtschaftlichen Bereich, fuhr Florian Reinhard fort. So sei im ersten Halbjahr 2023 ein Rückgang bei Futtermitteln um 2500 Tonnen spürbar: „Auch an uns geht dieser Wandel nicht spurlos vorbei.“ Nach der Schließung der Betriebsstelle Dörzbach komme man nicht umhin, das Unternehmen in weiten Bereichen weiter zu konsolidieren, um dem weiteren Strukturwandel Rechnung zu tragen.

Getreidetechnisch seien 40.900 Tonnen in den verschiedenen Orten der BAGeno angeliefert worden – „wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, bilanzierte der Geschäftsführer. Dennoch habe der Verbrauch zum vierten Mal in Folge deutlich über der Produktion gelegen. Beim Umsatz hielten sich Agrar- und Nicht-Agrarbereich die Waage, führte Geschäftsführer Manuel Schülein aus. Im Energiesektor hätten die Tankstellen, trotz zunehmender E-Mobilität, deutlich zugelegt. 2022 habe ein immenser Angebotsmangel geherrscht – hohe Preise bei der Ausfuhr von Pellets, Diesel und Heizöl seien die Folge gewesen.

Raiffeisenmärkte modernisiert

Inzwischen habe sich die Situation wieder normalisiert. In den Raiffeisenmärkten habe man mit den ständigen Preisanpassungen etwas kämpfen müssen. „Strategisch werden wir an unserem Weg festhalten und möglichst regionale hochwertige Produkte anbieten.“ Und es werde in die Märkte in Ingelfingen und Bad Mergentheim investiert. In Marlach ließe die Fertigstellung der neuen Annahmegossen vorerst noch auf sich warten, erklärte Schülein. Die noch ausstehenden Baufreigaben würden aber in Kürze erwartet. Dafür laufe es bei der Sanierung des Tankstellengebäudes in Dörzbach umso besser. Voraussichtlich im Oktober könne hier Vollzug gemeldet werden.

Anschließend listete Wolfram Dürr den Jahresabschluss detailliert auf. Wolfgang Oechsner berichtete aus dem Aufsichtsrat, der sich mit dem Vorstand insgesamt viermal getroffen habe. Zusammen sei die Basis dafür gelegt worden, dass die BAGeno den erfolgreich eingeschlagenen Weg weiter beschreiten könne. Er würdigte explizit das harmonische Miteinander sämtlicher Gremien und den Einsatz aller Beschäftigten; jeder habe seinen Teil zum guten Gelingen beigetragen.

Fast 1 Million Euro für die Rücklagen

Vorstand und Aufsichtsrat haben eine Warenrückvergütung in Höhe von 216.409,33 Euro an die Mitglieder beschlossen. Der Bilanzgewinn in Höhe von 984.188,84 Euro wandert in die Rücklagen. Anfang 2022 hatte die BAGeno 1498 Mitglieder mit 2171 Geschäftsanteilen, zum Ende des Jahres waren es 1494 mit 2182 Anteilen. Somit hat sich das Guthaben der verbleibenden Mitglieder um 76.874,16 Euro erhöht. 2022 beschäftigte die BAGeno 250 Menschen, davon 148 in Vollzeit, 15 waren in der Ausbildung.

Nichts zu beanstanden hatte Patrick Schmälzle, Prüfer des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes. Die Festellung und Verwendung des Jahresabschlusses und -überschusses erfolgten ebenso einstimmig wie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Schlussendlich gab es nach dem Schlusswort von Karl Ehrmann in der Erlenbachhalle ausschließlich zufriedene Gesichter.

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