Obacht vor Spätfrost
- Veröffentlicht am
Der Februar 2024 hat in Deutschland Rekorde gebrochen. Er war deutlich zu warm. Das Temperaturmittel lag mit 6,6 Grad Celsius (°C) signifikant über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990 für den Monat Februar mit damals 0,4 °C. Sogar der Referenzwert für März mit einst 3,5 °C wurde deutlich übertroffen.
Die milden Temperaturen führen zu einer Verschiebung der phänologischen Phasen, teilt die Vereinigte Hagelversicherung mit. Der so genannte Vorfrühling, definiert durch die Haselblüte, habe sich in den letzten 15 Jahren um rund zwei Wochen nach vorne auf Mitte Februar verschoben, erklärt der Spezialversicherer die Klimaentwicklung. Das vergrößere das Risiko von Spätfrösten extrem. Zwei Prozesse konkurrierten dabei: die letzten Frostereignisse und der Beginn der Vegetationsperiode. Durch den Klimawandel werde die Temperatur weiter steigen mit der Folge, dass sich die Vegetation analog den aktuellen Beobachtungen und den Berechnungen aus Klimasimulationen weiter verfrühe. Tendenziell seien in den kommenden Jahren mehr Spätfrostschäden zu erwarten.
Besonders gefährdet seien aktuell früh blühende Obstarten wie Aprikosen, Zwetschen, Kirschen, Birnen und Äpfel. Frost sei bis zu den Eisheiligen Mitte Mailimmer möglich - und im März und April auf jeden Fall noch sehr wahrscheinlich. Besonders kritisch dürfte die Situation in den Frühgebieten des Obstbaus sein, zum Beispiel im Breisgau, in der Ortenau und Niederrhein. Im Ackerbau bestehe das Risiko vor allem bei Getreide und Raps.
Eigene Wetter-App im Angebot
Wohin sich das Wetter der nächsten Wochen entwickelt - mit oder ohne Spätfröste - ist offen. Die Vereinigte Hagel betont, dass genaue Wetterdaten für zeitnahe Abschätzungen wesentlich seien und wirbt deshalb für ihre Wetterapp der Marke Meteosol, die in Zusammenarbeit mit dem Prognosedienst der Kachelmann GmbH geschaffen wurde. Den Angaben zufolge biete der Dienst eine ortsgenaue Hochdruck-Vorhersage sowie für die nächsten 14 Tage aggregierte Prognosen unterschiedlicher Wettermodelle. Das Regenradar sei nun skalierbar bis auf Straßenebene mit einer Größe von 250 mal 250 Meter. Auch ein Warnservice sei über die Wetter-App möglich.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.