2023 erstmals mit Verlust
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Der bayerische Mischkonzern für Agrar, Bau und Energie meldet für das Geschäftsjahr 2023 einen Konzernjahresfehlbetrag von 93,4 Mio. Euro nach einem Überschuss von 239,5 Mio. Euro im Vorjahr. Es ist der erste Verlust in der mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte. Mit einem Sparkurs unter dem Titel „Strategie 2030“ will der Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger die Profitabilität im Konzern wiederherstellen, sagte er bei der Video-Bilanzpressekonferenz (Bilanz-PK) am Gründonnerstag. Bereits im laufenden Geschäftsjahr 2024 will man wieder schwarze Zahlen schreiben.
Als Gründe für den Verlust nannte Finanzvorstand Andreas Helber die rasant gestiegenen Zinsen, die das überwiegend im kurzfristigen Bereich finanzierte Unternehmen heftig trafen. Hinzu kamen Wertminderungen für Solarmodule und ein Wettergeschehen, das global und national die Obst- und Getreideernten beschädigte.
Nach Jahren starken Wachstums haben sich für die BayWa im Jahr 2023 die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen massiv verändert, teilte das Unternehmen am Morgen vor der Bilanz-PK mit. Der Konzernumsatz sank von 27,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2022 um 11,5 Prozent auf 23,9 Mrd. Euro im Jahr 2023. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) brach um fast 40 Prozent auf 304,0 (2022: 504,1) Mio. Euro ein. Der Einbruch sei "erwartbar" und 2022 ein Ausnahmejahr gewesen, heißt es in der Mitteilung. Zur Einordnung zieht das Unternehmen das vorvorletzte Geschäftjahr heran: Im Vergleich zu 2021 und damit der Zeit vor Beginn des Krieges gegen die Ukraine habe die BayWa das Ebit immerhin um 14 Prozent gesteigert.
„Wir nutzen das Jahr 2024 zur Konsolidierung. Dafür schauen wir uns aktuell jede unserer über 500 Beteiligungen an und definieren Wachstumsfelder, Optimierungsfelder sowie Geschäftsfelder, von denen sich die BayWa trennen will. Zukünftig muss jede Einheit für sich profitabel sein“, sagte Marcus Pöllinger bei der Vorstellung der Zahlen vor der Fach- und Tagespresse. Einschnitte kündigte er für alle drei Bereiche Agrar, Bau und erneuerbare Energie an.
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