Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Zuckerrüben-Service

Woche 30: Feuchtwarme Witterung fördert die Blattkrankheiten

Gewittrige Niederschläge bei gleichzeitig hohen Temperaturen in der letzten Woche hatten zur Folge, dass der Boden unter dem dichten Blattwerk der Rüben oft noch feucht ist. An vielen Standorten hat sich der Befall von Cercospora unter diesen Bedingungen verdoppelt. 

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Die vergangene Woche war gekennzeichnet durch einige gewittrige Niederschläge bei gleichzeitig hohen Temperaturen. Die Niederschläge waren meist so ergiebig, dass der Boden unter dem dichten Blattwerk noch feucht ist. Dies schafft im Rübenbestand ein ideales Kleinklima für die Entwicklung von Cercospora. Erwartungsgemäß kam es deshalb zu einem deutlichen Anstieg des Befalles mit Blattkrankheiten. An vielen Standorten hat sich der Befall in der zurückliegenden Woche deshalb verdoppelt. 
Von den bisher noch nicht bewarnten Gebieten wurde die Schwelle von fünf Prozent jetzt im Main-Tauber-Gebiet überschritten. Es ergeht diese Woche der erste Aufruf zur Kontrolle. Im Rheintal wurde die Schwelle zum zweiten Mal erneut überschritten. Liegt dort die erste Behandlung mehr als drei Wochen zurück und sind jetzt mehr als 15 Prozent der Blätter befallen, ist eine zweite Behandlung angebracht. In den Regionen Oberes Gäu, Östliches Hohenlohe und Odenwald wurde die Schwelle bisher nicht erreicht und daher noch nicht zur Kontrolle aufgerufen. Eine Bekämpfung kann jedoch auch dort, besonders in Risikolagen sinnvoll sein (vor allem bei enger Fruchtfolge, anfälligen Sorten oder in Tallagen).
Die derzeit sehr hohen Temperaturen erfordern bei der Behandlung besondere Sorgfalt. Es muss unbedingt in den frühen Morgenstunden gespritzt werden. Für eine ausreichende Benetzung der Blattfläche muss eine Wasseraufwandmenge von 300, besser 400 l/ha gewählt werden. Steigen die Temperaturen über 23 °C an, sollte die weitere Spritzung auf den darauffolgenden Morgen verschoben werden. Werden diese Punkte nicht beachtet, muss mit einer deutlich geringeren Wirkung gerechnet werden.
Bei Rübenfungiziden sollte immer die volle empfohlene Aufwandmenge eingesetzt werden. Eine Reduzierung der Aufwandmenge fördert die Bildung von Resistenzen. Aus Österreich und dem Süden Bayerns gibt es Meldungen, dass sich gegen unsere Fungizide resistente Pilzstämme gebildet haben. Es besteht die Gefahr, dass sich solche Resistenzen in den nächsten Jahren auch in Baden-Württemberg bilden. Aus diesen Gründen: Volle Wirkstoffmenge verwenden, nicht bei zu hohen Temperaturen behandeln und bei Folgespritzungen einen Wirkstoffwechsel vornehmen.
Das Auftreten von Blattkrankheiten kann sehr unterschiedlich sein. Vor allem bei enger Rübenfruchtfolge, anfälliger Sorte, in Tallagen oder wenn auf dem Nachbarschlag im letzten Jahr Rüben standen, ist besonders auf Befall zu achten. Die Empfehlung geht dahin, dass Sie Ihre eigenen Rübenschläge kontrollieren.  
Die meisten Landwirte haben durch konsequente Entfernung von Schossern und Wildrüben saubere Bestände. In Einzelfällen sind jedoch extrem viele Schoss- und Wildrüben zu beobachten. Hier muss schleunigst mit der Bekämpfung begonnen werden, sonst droht eine Verseuchung der Fläche. Tipp:  Lässt sich die Frucht zwischen den Fingernägeln noch zerdrücken, genügt es, die Pflanzen zu ziehen, kurz unterhalb der Blüte abzuknicken und im Feld zu belassen. Sind die Früchte schon zum Samen gereift, muss die gesamte Pflanze vom Feld entfernt werden.
Weitere Informationen zum Thema Blattkrankheiten in Zuckerrüben finden Sie in BWagrar Nr. 25/2016 sowie im Internet unter www.bisz.suedzucker.de.  

Downloads:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.