Woche 35: Lohnt eine dritte Spritzung?
Nahezu alle Boniturstandorte zeigen eine starke Ausweitung von Blattflecken. Der aktuelle Schwellenwert von 45 % befallener Blätter ist fast an allen Standorten überschritten. Es ist jedoch in der vergangenen Woche eine starke Zunahme - insbesondere durch Cercospora - zu verzeichnen. Die Boniturstandorte im Rheintal und teilweise auch in der Heilbronner Region liegen teilweise über 80 %, 90 % bzw. sogar bei 100 %! Dabei stellt sich für den Rübenanbauer nun die Frage einer dritten Behandlung.
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Einige Anbauer haben ihre Rüben direkt nach dem überschreiten der Schadschwelle schon ein drittes Mal behandelt. Ist die zweite oder dritte Behandlung noch nicht erfolgt und liegt die letzte Behandlung mehr als drei Wochen zurück, empfehlen wir nun die Entscheidung erneut nach Einzelfallbetrachtung.
Versuche der Arbeitsgemeinschaften zeigen, dass eine Behandlung im September wirtschaftlich meist nicht mehr lohnenswert ist. Rüben, die erst in der zweiten Runde zur Abholung geplant sind, sollten jedoch genauer in Augenschein genommen werden. Ein goldener Oktober kann der Rübe durchaus noch Zuwachs und kalte Nächte noch Zuckerbildung bescheren. Dazu ist Blattgrün die Voraussetzung! Außerdem: Je mehr pilzbefallene Blätter als Ernterückstände auf dem Feld bleiben, desto eher ist in den benachbarten Beständen im Folgejahr mit Befall zu rechnen.
Für eine gute Wirkung der Fungizide ist eine ausreichende Benetzung der Blätter enorm wichtig. Deshalb muss mit ausreichend Wasser behandelt werden. 300 l/ha, besser noch 400 l/ha sind mindestens einzusetzen. Die Spritzung sollte möglichst morgens, wenn die Temperaturen noch nicht so hoch sind, erfolgen. Steigen die Temperaturen über 23 °C an, sollte die Spritzung eingestellt und auf den folgenden Morgen verschoben werden.
Falls bislang noch keine Zeit für die Bereinigung von Schossern und Wildrüben war, sollte dies nun dringend geschehen. Um ein Nachreifen und Aussamen zu vermeiden, müssen die Pflanzen nun aus dem Feld entfernt werden. Achten Sie auf einen Mittelwechsel bei der Folgespritzung, um einer Resistenzbildung vorzubeugen und nützen Sie die Mittelempfehlung im Internet unter www.bisz.suedzucker.de /Blattkrankheiten-Warndienst.
Weitere Informationen zum Thema Blattkrankheiten in Zuckerrüben finden Sie in BWagrar Nr. 25/2016.
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