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Kirschessigfliege

Netze und Tonmineraleinsatz schützen noch am besten

Seit drei Jahren macht die aus Asien eingeschleppte Kirschessigfliege den Winzern, Steinobst- und Beerenproduzenten schwer zu schaffen. Eine sichere Bekämpfungsmethode gibt es bislang nicht. Die Obstproduzenten werden daher lernen müssen, sich mit dem Schädling zu arrangieren und die Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen, die noch den besten Schutz versprechen. Das raten Obstbauexperten am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain (LZE) im Schweizerischen Sissach bei Basel.
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Mit über 20 Millionen Franken tragen Spezialkulturen zu einem Fünftel der jährlichen Wertschöpfung in der Schweizer Pflanzenproduktion bei. Ein bedeutendes Anbauzentrum für Kirschen und Zwetschgen ist das Umland von Basel. Dort werden rund ein Drittel der Schweizer Tafelkirschen und ein Viertel aller Tafelzwetschgen erzeugt. "Das macht unsere Region besonders verwundbar durch die Kirschessigfliege", folgert Lukas Kilcher, Leiter des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain. Erstmals so richtig zu spüren bekamen das die Produzenten im Jahr 2014, bei denen die Kirschessigfliege große Schäden an Kirschen, Beeren und Reben verursachte. Noch im selben Jahr startete das Landwirtschaftliche Zentrum Ebenrain seine Aktivitäten in Kooperation mit der Agrarforschung Agroscope und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), um gegen das aus Asien eingeschleppte Insekt wirkungsvolle Abwehrmaßnahmen zu entwickeln. Neben umfassenden Feldversuchen unter Praxisbedingungen wurde ein Monitoringsystem zur Überwachung aufgebaut. So wurden in 2016 durch das LZE in 26 Feldversuchen bei acht verschiedenen Kulturen insgesamt neun Strategie-Varianten geprüft. Fallen wurden aufgehängt und wöchentlich ausgezählt. Am stärksten betroffen waren im Jahr 2016 die Kirschen, vereinzelt gab es größere Schäden an Himbeeren und Brombeeren. Betroffen waren, wenn auch in geringerem Ausmaß, Heidelbeeren und die neu im Baselgebiet angebauten Aroniabeeren. Glimpflich davongekommen sind dagegen die Zwetschgen. Als praxistaugliche Abwehrstrategie bei Kirschen bietet ein engmaschiges Netz mit maximal 1,2 mm Maschenweite den besten Schutz. Wo eine komplette Einnetzung nicht möglich ist, können mineralische Substanzen wie zum Beispiel das Tonmineral Kaolin, die bei der Ausreife regelmäßig auf die Fruchtoberfläche gespritzt werden, einen Befall noch am besten verhindern. Zwar kann ein wirtschaftlicher Schaden damit nicht ausgeschlossen werden, das Ausmaß wird aber deutlich reduziert. Auch für anfällige Beerensorten ist ein Insektenschutznetz eine erfolgsversprechende Strategie. Erschwerende ist bei Beeren allerdings ihr längeres Erntefenster, das immer wieder ein Öffnung des Schutznetzes notwendig macht. Alternativ können auch hier mineralische Substanzen eingesetzt werden, wobei dies in diesem Jahr noch vertiefend untersucht werden soll.
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