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EU-Prüfungen Silomais 2016-2017

EU-Silomaissorten im Test

​EU-Sorten sind in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Gemeinschaft zugelassen und damit in allen Mitgliedsstaaten der EU vertriebsfähig. In freiwilligen EU-Prüfungen des Deutschen Maiskomitees werden diese Sorten auf ihre regionale Anbauwürdigkeit in Deutschland getestet. Bei überdurchschnittlichen Leistungen in den EU-Prüfungen können EU-Sorten in die Landessortenversuche aufgenommen werden. Lesen Sie, welche Sorten gut abgeschnitten haben.

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Wurth
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In den vergangenen beiden Jahren wurden in Baden-Württemberg an drei Standorten EU-Sortenversuche mit Silomais durchgeführt. In Eiselau (Bessere Alb) wurden frühe und mittelfrühe Sorten geprüft. Bei Ludwigsburg (Mittlerer Neckarraum) wurden mittelfrühe und mittelspäte Sorten geprüft und in Orschweier (Mittleres Rheintal) mittelspäte Sorten.

Um eine abgesicherte Aussage über die Leistungen dieser EU-Sorten machen zu können, wurden bei den frühen und mittelfrühen Sorten die Daten der süddeutschen Prüforte zusammengefasst (siehe Tabelle 1). Aufgrund der regional geringeren Anzahl von Versuchen mit mittelspäten Sorten kann für diese keine Regionalauswertung vorgenommen werden, deshalb beziehen sich die Ergebnisse bei den mittelspäten Sorten auf alle Versuchsstandorte in Deutschland.

Für die zweijährige Auswertung von Sorten der frühen Reifegruppe standen sieben Versuche aus Süddeutschland zur Verfügung, in der mittelfrühen Reifegruppe konnten elf Versuche genutzt werden. In der mittelspäten Reifegruppe gab es in den vergangenen zwei Jahren bundesweit achtzehn auswertbare Versuche.

Die Basis für die Sortenbeurteilung je Reifegruppe bildet der Mittelwert der Verrechnungssorten (VRS). In der frühen Reifegruppe war dies in beiden Jahren SY Werena und Tokala, neu hinzu kam 2017 Stacey. In der mittelfrühen Reifegruppe waren ES Metronom und Torres in beiden Jahren Verrechnungssorten, neu seit 2017 ist SY Kardona. Bezugsbasis für den mittelspäten Sortenvergleich war in beiden Jahren P 9027 und Walterinio KWS, neu hinzu kam 2017 ES Charter.

Die Verrechnungssorten stimmen mit denen der Landessortenversuche und Wertprüfungen des Bundessortenamtes überein. Dadurch ist ein Quervergleich zwischen den Versuchsserien möglich. Detaillierte Informationen über die Landessortenversuchen in Baden-Württemberg sind in der BWagrar, Ausgabe 51/2017 veröffentlicht oder online hier sowie unter www.lazbw.de oder www.sortenspiegel.de zu finden.

Die Ergebnisse

Für die Beschreibung und Beurteilung der frühen und mittelfrühen Sorten stehen die zweijährigen Versuchsergebnisse aus Süddeutschland und für die mittelspäten Sorten diejenigen des Bundesgebiets im Vordergrund. Die in den Tabellen angegebenen Siloreifezahlen der EU-Sorten wurden aus den bundesweiten Ergebnissen der EU-Sortenversuche berechnet, sofern Ergebnisse aus allen Regionen vorliegen. Ist das nicht der Fall kann nur eine zirka Siloreifezahl angeben werden.

Frühe Sorten

Bei den frühen Sorten steht zuallererst die sichere Abreife im Vordergrund. Die Verrechnungs­sorten (VRS) kamen 2017 auf einen TS-Gehalt von 35,5%. Da 2016 die Abreife weiter fortgeschritten war ergibt sich im zweijährigen Mittel ein TS-Gehalt von 37,2% (=100%). Die frühen VRS kamen 2017 auf einen Energieertrag von 130,3 GJ NEL/ha, 7,3% weniger als im Vorjahr. Im Mittel beider Jahre ergab sich ein Energieertrag von 135 GJ NEL/ha und ein TM-Ertrag von 195,6 dt/ha. Die VRS kamen 2017 auf einen Stärkegehalt von 34,5%, im zweijährigen Mittel ergeben sich 35,7%. Die Energiedichte der VRS ist 2017 mit 6,94 MJ NEL/kg TM hoch, wegen der sehr hohen Energiedichte 2016 ergibt sich im zweijährigen Mittel eine Energiedichte von 7,03 MJ NEL/kg TM.

Wegen fehlender Lagerereignissen an den Prüforten der frühen Reifegruppe in beiden Prüfjahren konnte die Standfestigkeit nicht bewertet werden.

Die zweijährig geprüften Sorten im Einzelnen:

S Pillar, ca. S220: ES Pillar ist eine Sorte mit mittlerer Abreife und unterdurchschnittlichem Stärkegehalt. Dennoch weist sie mit 7,15 MJ NEL/kg TM eine sehr hohe Energiedichte auf. In Verbindung mit einem überdurchschnittlichen TM-Ertrag von 102 kommt ES Pillar auf einen Energieertrag von 103.
Fausteen, S230: In der Abreife war Fausteen später, zweijährig kommt sie auf einen TS-Gehalt von relativ 97, was eine Siloreifezahl von 230 ergab. Damit muss die Sorte der mittelfrühen Reifegruppe zugeordnet werden. Mit relativ 103 erzielte die Sorte einen hohen TM-Ertrag. Im Stärkegehalt blieb die Sorte unter dem Durschnitt der VRS. Dagegen kam sie mit 7,09 auf eine überdurchschnittliche Energiedichte wodurch sie im Energieertrag auf relativ 105 kommt.

LG 31.218, S210: Bei mittlerer Abreife erzielte die Sorte LG 31.218 einen mittleren TM-Ertrag und Stärkegehalt. Mit 7,12 MJ NEL/kg TM weist sie eine überdurchschnittliche Energiedichte auf, weshalb sie auf einen knapp überdurchschnittlichen Energieertrag von 101 kommt.

LG 31.233, S230; In der Abreife war LG 31.233 später, zweijährig kommt sie auf einen TS-Gehalt von relativ 96, was eine Siloreifezahl von 230 ergab. LG 31.233 erreichte mit relativ 104 einen hohen TM-Ertrag. Trotz eines niedrigen Stärkegehalts kommt sie noch auf eine knapp unterdurchschnittliche Energiedichte. Wegen des hohen TM-Ertrags kommt sie im Energieertrag auf 103.

MAS 13.M, S210: Insbesondere 2017 zeigte MAS 13.M eine sehr frühe Abreife, zweijährig kommt sie auf einen TS-Gehalt von 102. Mit einem knapp mittleren Stärkegehalt und einer unterdurchschnittlichen Energiedichte kommt sie wegen des unterdurchschnittlichen TM-Ertrags von 97 auf einen niedrigen Energieertrag von 96.

Marcamo, S210: Marcamo zeigte 2017 eine frühe Abreife, zweijährig kommt sie auf einen TS-Gehalt von 102. Mit einem unterdurchschnittlichen Stärkegehalt und Energiedichte kommt sie, trotz des TM-Ertrags von 102, im Energieertrag auf 99.

Mittelfrühe Sorten

Für die mittelfrühen Verrechnungssorten ergab sich 2017 mit 156,8 GJ/ha ein 4,1% niedrigerer Energieertrag als im Vorjahr. Im Mittel der beiden Jahre kamen die VRS auf einen Energieertrag von 160 GJ NEL/ha, bei einem TM-Ertrag von 224,8 dt/ha. Die Abreife der mittelfrühen VRS war in beiden Jahren nahezu gleich, für das zweijährige Mittel ergibt sich ein TS-Gehalt von 34,6%. Folglich war auch der Stärkegehalt der VRS in beiden Jahren ähnlich hoch, im zweijährigen Mittel ergab sich ein Stärkegehalt von 35,2%. Die Energiedichte der VRS war 2017 mit 6,93 MJ NEL/kg TM etwas niedriger als im Vorjahr, im Mittel beider Jahre kommt sie auf 6,98 MJ NEL/kg TM.

Die zweijährig geprüften Sorten im Einzelnen:

DKC 3450, S250: DKC 3450 kommt bei einer mittleren Abreife auf einen TM-Ertrag von 101. Mit einem niedrigen Stärkegehalt und Energiedichte kommt sie auf einen Energieertrag von 95. Die Standfestigkeit war gut.

DKC 3568, S230: Die Sorte DKC 3568 früh reif. Im TM-Ertrag kam sie auf 103. Mit einem überdurchschnittlichen Stärkegehalt und unterdurchschnittlicher Energiedichte kommt sie auf einen mittleren Energieertrag. Die Standfestigkeit war gut.

Dublino, ca. S240: Dublino erzielte einen überdurchschnittlichen TM-Ertrag mit 102, bei einer etwas früheren Abreife gegenüber der VRS. Mit niedrigem Stärkegehalt und Energiedichte kommt sie auf einen Energieertrag von 99. Der Anteil lagernder Pflanzen war erhöht.

Korynt, S230: Die Sorte Korynt war deutlich früher reif als die VRS und kommt zweijährig auf einen mittleren TM-Ertrag, der in beiden Jahren jedoch sehr unterschiedlich war. Mit einem überdurchschnittlichen Stärkegehalt und hoher Energiedichte kommt sie im Energieertrag auf 102. Der Anteil lagernder Pflanzen zur Ernte war mit 5,8% relativ hoch.

LG 31.276, S260: LG 31.276 war später reif, für sie wurde die Siloreifezahl S260 berechnet, damit gehört sie in die mittelspäte Reifegruppe. Mit einem hohen TM-Ertrag von 104 kommt sie auf einen überdurchschnittlichen Stärkegehalt und eine mittlere Energiedichte. Bezüglich des Energieertrags kommt sie auf 103. Der Anteil lagernder Pflanzen war erhöht.

MAS 23.A, S260: Mit einer etwas späteren Abreife wurde für MAS 23.A eine Siloreifezahl von 260 berechnet, damit gehört sie in die mittelspäte Reifegruppe. Trotz eines überdurchschnittlichen TM-Ertrags von 102 kommt sie auf einen unterdurchschnittlichen Energieertrag von 98, weil sie einen niedrigen Stärkegehalt und Energiedichte aufweist. Die Standfestigkeit war gut.

P 8307, S230: Die Sorte P 8307 war früh in der Abreife. Mit 96 kam sie auf einen niedrigen TM-Ertrag. Sie weist einen überdurchschnittlichen Stärkegehalt auf, bleibt in der Energiedichte jedoch unterdurchschnittlich. Dadurch ergibt sich mit 94 ein niedriger Energieertrag. Der Anteil lagernder Pflanzen zur Ernte war mit 5,9% relativ hoch.

Praefekt, S250: Die Sorte Praefekt war etwas früher in der Abreife. Mit 96 kam sie auf einen niedrigen TM-Ertrag. Sie weist einen mittleren Stärkegehalt und Energiedichte auf. Dadurch kann sie sich im Energieertrag gegenüber dem TM-Ertrag auf 97 steigern. Der Anteil lagernder Pflanzen zur Ernte war mit 6,7% relativ hoch.

Mittelspäte Sorten

Die mittelspäten Verrechnungssorten lieferten in den beiden Jahren ähnlich hohe Energieerträge. Im Mittel beider Jahre kommen die VRS auf 152,5 GJ NEL/ha und einen TM-Ertrag von 218,3 dt/ha. Der TS-Gehalt der VRS lag in beiden Jahren sehr nahe beieinander, zweijährig gemittelt ergibt sich ein TS-Gehalt von 35,4%. Auch der Stärkegehalt der VRS unterschied sich in beiden Jahren nur geringfügig. Für das zweijährige Mittel wurde ein Stärkegehalt von 35,0% festgestellt. Auch Die Energiedichte unterschied sich nicht wesentlich, im zweijährigen Mittel wiesen die VRS eine Energiedichte von 6,87 MJ NEL/kg TM auf.

Von fünf Sorten die 2016 im ersten Jahr in der EU-Prüfung waren verblieb nur eine Sorte im zweiten Jahr.

Stromboli CS, S270
Mit 105 erzielte Stromboli CS einen hohen TM-Ertrag bei etwas späterer Abreife. Sie weist mit 32,3% einen niedrigen Stärkegehalt auf, mit 6,72 MJ NEL/kg TM weist sie auch eine unterdurchschnittliche Energiedichte auf. Aufgrund der niedrigeren Energiedichte kommt sie im Energieertrag auf 103. Der Anteil lagernder Pflanzen bei der Ernte war leicht erhöht.

Fazit

Die EU-Sortenprüfungen liefern detaillierte Informationen über EU-Sorten unter süddeutschen Wachstumsbedingungen. Aus den zweijährigen EU-Sortenversuchen werden die besten EU-Sorten in die Landessortenversuche aufgenommen. In der Vergangenheit haben auf diesem Wege einige Sorten eine größere Verbreitung erlangt. Aber immer wieder zeigt sich, dass nur wenige EU-Silomaissorten dem Vergleich mit den besten Sorten aus den Landessortenversuchen standhalten können.

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