Störenfriede im Wintergetreide
Acker-Fuchsschwanz, Windhalm, Schnecken - zahlreiche unliebsame Gäste stören beim Anbau von Wintergetreide. Wie Sie Unkräuter, Ungräser und Schnecken in den Griff bekommen, lesen Sie hier.
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Niederschläge und die noch milde Witterung sorgen für günstige Bedingungen, um Ungras und Unkraut im frühen Nachauflauf zu bekämpfen. Für eine gute Herbizidwirkung über den Boden sind ein feinkrümeliges, abgesetztes Saatbeet und eine gleichmäßige sowie ausreichend tiefe Ablage des Saatkorns erforderlich.
Bei starkem Befallsdruck sollten Bodenherbizide, zum Beispiel Boxer Cadou SC Pack, Cadou Forte Set, Herold SC oder Malibu, eingesetzt werden. Auch bei auftretenden Resistenzen gegen Herbizide mit den Wirkungsklassen A und B sind Bodenherbizide empfohlen. Die Zulassung von Mitteln mit dem Wirkstoff Flurtamone wurde widerrufen. Dies betrifft die Mittel Bacara, Bacara forte und Cadou forte. Die Aufbrauchfrist endet am 27. März 2020, danach sind eventuelle Reste entsorgungspflichtig.
Wirkungsverluste vermeiden
Um Wirkungsverluste zu vermeiden, muss die Anwendung im Nachauflauf möglichst frühzeitig, spätestens jedoch im 1-2-Blattstadium der Schadgräser erfolgen. Dabei sind bei Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Pendimethalin, zum Beispiel Malibu oder Stomp Aqua, und Prosulfocarb, zum Beispiel Boxer, folgende Anwendungsbestimmungen zu beachten:
- Wasseraufwand mindestens 300 l/ha,
- Ausbringung mit Abdriftminderungsklasse 90 % auf der gesamten Fläche,
- Fahrgeschwindigkeit maximal 7,5 km/h und Windgeschwindigkeit maximal 3 m/s.
Bei der Auswahl des Düsentyps ist darauf zu achten, dass beim gewählten Wasseraufwand, der Fahrgeschwindigkeit und dem gewünschten Druck die Abdriftminderungsklasse 90 % auch erreicht wird. Geeignete Düsen sind zum Beispiel ID-120-04 POM, ID-120-04 C, ULD 04, TD Hispeed 110-04, TTI 110-04 VP und IDKT 120-03. Weitere geeignete Düsentypen sind in der im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz eingehefteten Universaltabelle zu finden.
Sind die Ungräser und Unkräuter schon weiter entwickelt, sollte eine Kombination von Blatt- und Bodenherbiziden angewendet werden. Bei der Wahl der Mittel müssen die bestehenden Resistenzen beachtet werden.
Hinweise zur Wirkung der Mittel sowie zu den Auflagen sind im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz 2019 in Tabelle 6 auf Seite 15, Tabelle 8 auf Seite 17, sowie in Tabelle 44 auf S. 46 bis 49 nachzulesen.
Auf Schnecken kontrollieren
Zudem sollte, insbesondere auf pfluglos bestellten Flächen, auf Schnecken kontrolliert werden. Bei Befall können die auflaufenden Saaten mit Schneckenkorn (Tabelle 2 auf Seite 11) geschützt werden. Oft sind Randbehandlungen ausreichend. Dabei ist die neue Anwendungsbestimmung NT116 zu beachten. Nur wenn sichergestellt ist, dass kein Schneckenkorn auf den Feldsaum gelangt, können die betroffenen Schneckenkörner randscharf gestreut werden.
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