Diese Schnecken schaden dem Raps
Schnecken sind unglaublich scharf auf junge Rapspflanzen. Welche Arten im Herbst über die Äcker herfallen und wie sie sich vermehren, lesen Sie hier.
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Schnecken sind Zwitter was bedeutet, wenn sich zwei Tiere zur Paarung getroffen haben, kann jede Schnecke zwischen 300 und 500 Eiern legen. Die Eiablage erfolgt in Einzelgelegen von bis zu 30 glasigen, etwa zwei Millimetern großen, runden Eiern an geschützten Stellen unter verrotteten Ernteresten oder in Hohlräumen des Bodens. Bereits nach drei bis vier Wochen schlüpfen die Jungschnecken und sind dann nach weiteren sechs Lebenswochen geschlechtsreif. Bei den Ackerschnecken können pro Jahr mehrere Generationen entstehen. In Wintern ohne tiefgehenden Frost im Oberboden können Schnecken sehr gut überleben und im Frühjahr schnell wieder aktiv werden. In solchen Jahren muss mit einem verstärkten Schneckenvorkommen über das ganze Jahr gerechnet werden. Nur wenn in kalten Wintern der Frost bis in die tief gelegenen Hohlräume dringt, muss sich die Schneckenpopulation im folgenden Frühjahr allein aus den widerstandsfähigeren Eiern aufbauen.
Von den auf unseren Feldern vorkommenden Schneckenarten sind vor allem die auf der gesamten Feldfläche auftretenden Genetzten Ackerschnecken und die Grauen Ackerschnecken gefährlich. Die Genetzte Ackerschnecke ist circa fünf bis sieben Zentimeter lang und die häufigste und gefährlichste Art. Eine Schnecke kann in einer Nacht rund ein Viertel ihres Körpergewichtes fressen, was etwa 0,6 Gramm Blattmasse entspricht. Sie kann in wenigen Tagen Strecken von 40 bis 80 Metern zurücklegen und daher auch schnell in die Rapsflächen einwandern und große Flächen besiedeln. Ihr Aussehen geht von gelblichweiß, über grau bis hin zu einer rötlichbraunen Färbung. Typisch sind die mehr oder weniger deutlich ausgeprägten netzartigen Strukturen auf ihrem Körper sowie eine hellgraue Sohle. Die Genetzte Ackerschnecke ist sehr lichtscheu und empfindlich gegenüber UV-Strahlung und Trockenheit. Darum sind ihre Lieblingsplätze Hohlräume im Boden, unter Kluten und Steinen und natürlich auch unter Mulchdecken. Schnecken verlassen ihre Verstecke bei trockener Witterung erst mit dem Einsetzen der Dämmerung oder nachts und ziehen sich morgens wieder dahin zurück.
Die Graue Ackerschnecke ist gelblich bis hellbraun, gelegentlich auch braun gefärbt und mit nur drei bis vier Zentimetern deutlich kleiner als die Genetzte Ackerschnecke. Auch diese Ackerschnecke hat netzartige Zeichnungen auf ihrem Körper. Die Eiablage kann bei Ackerschnecken ganzjährig erfolgen, sogar während eines milden Winters. Dies bedeutet, dass man praktisch zu jeder Jahreszeit alle Altersklassen im Feld vorfinden kann.
Vor allem in den Randbereichen der Felder sind häufig die sehr viel größeren rotorange bis braun-schwärzlich gefärbten Spanischen Wegschnecken und Roten Wegschnecken (acht bis zwölf Zentimeter) zu finden. Die Wegschnecken wandern vor allem aus benachbarten Böschungen, Gräben und Grünland in die Felder ein. Die Wegschnecken sind noch mobiler als die kleineren Ackerschnecken. Treten in erster Linie Wegschnecken in einem Feld auf, reicht unter Umständen eine Randbehandlung aus. Die großen Wegschnecken können zwölf bis 14 Monate alt werden, bilden aber nur eine Generation pro Jahr aus.
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