Fotovoltaik lohnt sich
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Die Investition in eine Fotovoltaikanlage rechnet sich für Verbraucher in diesem Jahr noch mehr. Vor allem drei Gründe machen den Solarstrom vom Dach profitabler: Die Anlagenkosten sind in den vergangenen zwölf Monaten um rund zehn Prozent gesunken. Durch den gestiegenen Strompreis zum Jahreswechsel bringt zudem der Eigenverbrauch des Solarstroms mehr Gewinn. Hinzu kommt: Die Einspeisevergütung für den nicht selbst genutzten Fotovoltaikstrom ist im Januar erneut stabil geblieben; im Februar wird sie aller Voraussicht nach sogar zwischen 1,5 und drei Prozent steigen. Darauf weist die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg hin. „Inzwischen sind mit Fotovoltaikanlagen jährliche Renditen von über sechs Prozent möglich“, sagt Carsten Tschamber vom Solar Cluster. Das macht die Investition deutlich attraktiver als viele andere Kapitalanlagen. Gute Aussichten also für Eigentümer neu errichteter Solaranlagen.
Fotovoltaikanlagen werden immer günstiger: Im Jahr 2014 lag der Preis schlüsselfertiger Aufdachanlagen bis zehn Kilowatt installierter Leistung (kWp) bei durchschnittlich 1640 Euro pro kWp. „Anfang 2016 sanken die Kosten bereits auf 1490 Euro, jetzt sind es nur noch rund 1350 Euro“, berichtet Carsten Tschamber. Damit kostet Strom aus einer Solaranlage für den Hausgebrauch inzwischen lediglich zehn bis zwölf Cent pro Kilowattstunde. Vor ein bis zwei Jahren waren es noch elf bis 13 Cent.
Eigenverbrauch und Einspeisevergütung attraktiver
Da den geringeren Investitionskosten außerdem höhere Einnahmen gegenüber stehen, wächst der Gewinn für die Anlageneigentümer erheblich: Der Eigenverbrauch des Solarstroms vom Dach lohnt sich durch den kürzlich wieder einmal gestiegenen Strompreis noch mehr als bisher. Ein Viertel bis die Hälfte der deutschen Haushalte müssen 2017 mehr für den Strom aus dem Netz bezahlen, und zwar, regional unterschiedlich, bis zu 3,5 Prozent oder rund einen Cent pro verbrauchter Kilowattstunde. Das macht es noch attraktiver, den günstigen Solarstrom selbst zu verbrauchen, anstatt Strom aus dem Netz zu beziehen.
Eine zweite Einnahmequelle ist die auf zwanzig Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung für den nicht selbst genutzten Strom. Sie ist seit nunmehr knapp eineinhalb Jahren nicht gesunken, die Anzeichen verdichten sich zudem, dass sie ab 1. Februar 2017 steigen wird. Rund 0,2 bis 0,4 Cent pro Kilowattstunde werden von Experten erwartet. Im Januar bleibt die Förderung für neue Hausdachanlagen bis zehn Kilowatt installierter Leistung mit 12,30 Cent pro Kilowattstunde stabil.
Für den Gewinn ist Eigenverbrauch bedeutender als Einspeisung
Die Einspeisung des Solarstroms in das öffentliche Stromnetz erzielt bereits eine kleine, aber ansehnliche Rendite. Deutlich steigern kann man den finanziellen Ertrag mit Eigenverbrauch: Den Solarstrom selbst zu verbrauchen, trägt inzwischen deutlich mehr zum Gewinn einer Fotovoltaikanlage bei, als ihn in das Netz einzuspeisen. Der Grund: Bei rund zehn bis zwölf Cent Stromgestehungskosten pro Kilowattstunde lässt sich mit einer eigenen PV-Anlage der im Haushalt benötigte Strom deutlich günstiger produzieren, als wenn er weiterhin vom Stromversorger bezogen wird. Dort kostet er netto rund 26 Cent pro Kilowattstunde. Wer also den eigenen Solarstrom verbraucht und dafür keinen Netzstrom kaufen muss, spart die Differenz von aktuell rund 15 Cent. Die Einspeisevergütung dagegen liegt auf der gleichen Höhe oder nur geringfügig höher als die Kosten für selbst erzeugten Solarstrom. Hier gibt es einen Gewinn von rund ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde. „Man muss den Solarstrom nicht selbst verbrauchen, wenn es aber einfach möglich ist, sollte man es auf jeden Fall tun“, rät Tschamber.
Ohne Zusatzaufwand sind in der Regel Eigenverbrauchsanteile von 20 bis 30 Prozent möglich. Mit Speichern lässt sich dieser Anteil noch deutlich erhöhen (siehe unten). In jedem Fall lohnt es sich, bei der Planung der Fotovoltaikanlage genau hinzuschauen. Carsten Tschamber rät, sich dazu an spezialisierte Firmen aus der Region zu wenden.
Solarbatteriespeicher werden wieder gefördert
Wer seinen Eigenverbrauch von 30 auf bis zu 60 Prozent steigern möchte, kann das mit Wärmepumpen und/oder Batterien erreichen. Für Batterien gibt es ein Förderprogramm, das im Januar 2017 wieder neu aufgelegt wurde: Das KfW-Förderprogramm „Erneuerbare Energien – Speicher“ (275) bietet einen zinsgünstigen Kredit mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren und einen attraktiven Tilgungszuschuss von derzeit 19 Prozent. Mehr Informationen unter:
www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/Energie-Umwelt/F%C3%B6rderprodukte/Erneuerbare-Energien-%E2%80%93-Speicher-%28275%29/
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