Ferkelerzeugung
Damit die Milch ungestört fließt
Das Fütterungs- und Hygienemanagement kann die Häufigkeit des Auftretens von MMA-Erkrankungen (M=Mastitis, M=Metritis, A=Agalaktie) bei Sauen erheblich beeinflussen. MMA ist eine klassische Faktorenkrankheit, die viele verschiedene Ursachen hat und dies darüberhinaus in betriebsspezifischen Kombinationen. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ansatzpunkte.
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Da MMA in der Regel zusätzlich mit Antibiotika behandelt werden muss, kann durch entsprechende Prophylaxemaßnahmen in der Fütterung sowie Stall- und Tierhygiene der Antibiotikaeinsatz in der Ferkelerzeugung reduziert werden.
Die wichtigsten Punkte in der
Fütterung beginnen auf dem Acker
Futterhygiene und Qualitätssicherung vom Acker bis zum Trog: Die Basis für eine gesunde Ernährung sind hygienisch einwandfreie Rohstoffe. Das beginnt mit der Optimierung des Ackerbaus.
Rohwarenwechsel: Verstopfungen um den Geburtszeitpunkt können eine der Hauptursachen für MMA sein. Es hilft, diese Verdauungsstörungen zu verhindern, wenn das jeweilige Futter für die tragenden und säugenden Sauen bezüglich der eingesetzten Rohwaren entsprechend abgestimmt ist. Dabei sollte jeder Rohstoff, der im Tragefutter eingesetzt wird, im Laktationsfutter wiederzufinden sein, um die Darmflora über den Geburtszeitraum im Gleichgewicht zu halten.
Futterkonzept: Auf ausgewogene Nährstoffverhältnisse achten
Kationen-/Anionenbilanz: Die gezielte Optimierung der Kationen-/Anionenbilanz steigert die Fitness der Sauen um den Geburtszeitpunkt, führt zu zügigen Geburten, schnellem Nachgeburtsabgang und optimaler Milchleistung in der ersten Säugewoche. Wichtig sind dabei die Elemente Natrium (Na), Kalium (K), Chlor und Schwefel. Durch eine hohe Elektrolytenbilanz im Tragefutter werden Calcium und Phosphor im Knochen optimal als Puffer eingelagert. Dies kann durch den Einsatz von Na- und K-reichen Rohfaserkomponenten wie Trockenschnitzeln, Apfeltrester, Sojaschalen, Grünmehl zusätzlich unterstützt werden.
Inhaltsstoffe Protein, Rohfaser, Calcium, Zusatzstoffe: Die Futterkonzeption des Trage- und Säugefutters hat ebenfalls großen Einfluss auf die MMA-Vorbeuge. Bedarfsgerechte und tendenziell niedrige Proteingehalte, etwa N- und P-reduzierte Rationen, bieten Darmkeimen weniger Möglichkeiten, sich während der Tragezeit und insbesondere im Geburtszeitraum zu vermehren. Die ausreichende Rohfaserversorgung (Tragefutter mindestens 6,5 Prozent, Laktationsfutter mindestens fünf Prozent) sorgt für eine optimale Darmtätigkeit.
Den Keimen im Betrieb den
Kampf ansagen
Regelmäßig durchgeführte Hygienemaßnahmen sind unerlässlich, um Keime zu verringern und so den Antibiotikaeinsatz reduzieren zu können. Bei den Maßnahmen gilt es jedoch einiges zu beachten.
Reinigung: Die Grundlage für optimale Hygiene bilden die regelmäßige Reinigung und Desinfektion. Empfohlen wird die Reinigung mit einem chemischen Schaumreiniger. Erst nachdem diese Ablagerungen entfernt worden sind, sollte eine Desinfektion erfolgen. Bei einer fehlerhaften Reinigung kann es zu einer herabgesetzten Wirkung des Desinfektionsmittels kommen.
Desinfektion: Vor der Anwendung eines Desinfektionsmittels sollte genug Zeit zur Abtrocknung des Stalls eingeplant werden. Zwischen Reinigung und Desinfektion sollten mindestens zwei Tage liegen. Es sollten pro Quadratmeter mindestens 0,4 l Desinfektionsmittellösung eingesetzt werden. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor bei der Desinfektion ist der Kältefehler. Bei Temperaturen unter 10 ˚C kann die Wirkung des Desinfektionsmittels unter Umständen stark herabgesetzt sein, wie beispielsweise bei Formaldehyd-haltigen Desinfektionsmitteln.
Wasserhygiene: Kein Biofilm in den Leitungen
Eine kontinuierliche Aufnahme von verkeimten Wasser belastet das Immunsystem der Tiere. Die Leitungen sollten deshalb regelmäßig von Biofilm gereinigt und auch desinfiziert werden. Gerade die Reinigung von Biofilm ist hier entscheidend, da sich darin Erreger befinden. Eine ausschließliche und kontinuierliche Desinfektion greift nur an der Oberfläche des Biofilms an, löst aber die Ursache des Problems nicht.
Den vollständigen Beitrag können Sie in BWagrar, Ausgabe 2/2019, lesen.
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