Nutztierbestand in Brandenburg befallen
Erstmals in Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Hausschweinbeständen festgestellt. Es handelt sich jeweils um Bestände in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch Oderland (Brandenburg). Beide Bestände wurden sofort durch die zuständigen Veterinärämter gesperrt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet.
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Das Virus wurde zunächst vom Landeslabor Berlin-Brandenburg nachgewiesen. Am Donnerstag Abend hat das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), den Verdacht auf ASP bestätigt.
Maßnahmen rund um die Afrikanische Schweinepest lesen Sie hier
Die positiv getesteten Schweine stammen aus einem Bio-Betrieb im Landkreis Spree-Neiße mit 200 Tieren und einer Kleinst-Haltung im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg). Damit liegen auch die Fälle bei Hausschweinen in den bereits von ASP bei Wildschweinen betroffenen Landkreisen nahe der polnischen Grenze. Über die bestehenden Sperrzonen wegen ASP bei Wildschweinen (Kerngebiete, gefährdete Gebiete, Pufferzonen) hinaus werden nun um die betroffenen Betriebe Schutzzonen und Überwachungszonen eingerichtet. Die Bestände werden gesperrt. Für die Tierseuchenbekämpfung sind in Deutschland die Bundesländer zuständig. Veterinärämter vor Ort führen die Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung durch.
Das Risiko einer Übertragung des ASP-Virus auf Hausschweine zum Beispiel über Kontakt zu anderen Tieren muss minimiert werden. Dies gilt auch für die Freiland- oder Auslaufhaltung von Hausschweinen. Das BMEL hatte dazu beim FLI eine fachliche Einschätzung in Auftrag gegeben: Für Schweine in Auslauf- und Freilandhaltung in von ASP betroffenen Gebieten wird eine Aufstallung empfohlen. Bundesministerin Julia Klöckner hatte die Bundesländer aufgrund dieser wissenschaftlichen Einschätzung aufgefordert, dem nachzukommen. Diese Einschätzung wurde durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt. In jedem Fall aber muss ein Tierhalter, dessen Betrieb in einem wegen eines ASP-Ausbruchs eingerichteten gefährdeten Gebiet liegt, die Hausschweine so absondern, dass sie nicht mit Wildschweinen in Berührung kommen.
In Brandenburg wurde bislang bei insgesamt 1267 Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Hausschweine waren bisher nicht betroffen.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.
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