Branche warnt vor Panik durch ASP-Ausbruch bei Hausschweinen
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am Freitag, 16. Juli 2021 in einer Pressemeldung darüber informiert, dass sich der Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Schweinen aus zwei Hauschweinbeständen in Brandenburg bestätigt hat. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) rät derweil zu Ruhe und Umsicht im Umgang mit dem Ausbruch.
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ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack ordnet die Lage wie folgt ein: „Ruhe bewahren! Auch wenn die ASP nun erstmals bei Hausschweinen in Deutschland festgestellt worden ist, besteht kein Grund zur Panik. Die beiden betroffenen Betriebe liegen innerhalb der bisher schon bestehenden Restriktionszonen in Brandenburg und sind bereits geräumt worden. Daher ändert sich die Lage für die deutschen Schweinehalter nicht gravierend."
Mit Blick auf den Markt sei Deutschland durch die ASP bei Wildschweinen für den Schweinefleischexport in viele Drittländer ohnehin gesperrt, sagte Staak. Auf europäischer Handelsebene greife weiterhin das Regionalisierungsprinzip, wodurch sich aktuell keine Veränderungen für die deutschen Absatzmärkte in der EU ergeben würden.
Zudem sei das Schlachtschweineangebot hierzulande äußerst niedrig. Es befindet sich laut dem ISN-Geschäftsführer auf dem Niveau von 2007, also einem geradezu historischen Tiefststand. Trotzdem ächtzen die deutschen Schweinehalter aktuell bereits unter einem ruinösen Preistief. "Konkret machen sie derzeit einen Verlust von 30 bis 40 Euro je Tier", machte Staak deutlich. Wer jetzt trotz dieser beschriebenen Lage versuche, weiter den Preis zu drücken, der nutze die Situation mit vorgeschobenen Argumenten schamlos aus. "Wir erwarten von den Abnehmern in Deutschland daher ein klares Statement – ein mindestens stabiles Preisniveau ist jetzt das zwingende und richtige Signal an die deutschen Schweinehalter“, betonte der ISN-Geschäftsführer.
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