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Omira

Zusammenschluss mit Lactalis-Gruppe

Die Genossenschaftsmolkerei Oberland-Milchverwertung (Omira) hat die Partnergespräche der letzten Monate abgeschlossen und erwägt einen Zusammenschluss mit der Lactalis-Gruppe. Das meldet das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 23. Mai. Die endgültige Entscheidung über den Zusammenschluss treffen die Omira-Gesellschafter am 22.Juni 2017. Die Vereinbarung steht außerdem unter dem Vorbehalt der Zustimmung der europäischen Wettbewerbsbehörden.

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Die Geschäfte der Omira am Standort in Ravensburg sollen künftig von der französischen Lactalis-Gruppe gesteuert werden.
Die Geschäfte der Omira am Standort in Ravensburg sollen künftig von der französischen Lactalis-Gruppe gesteuert werden.Neub
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Durch das von beiden Firmen verhandelte Zukunfts-Paket, das eine Übernahme der Omira durch die Lactalis-Gruppe und eine 10-jährige Milchpreissicherung für die Milchlieferanten vorsieht, soll die Zukunft der Omira Milcherzeuger sowie die Weiterentwicklung der Standorte Ravensburg und Neuburg gesichert werden. Durch die Kompetenz von Lactalis im internationalen Markt erhoffen sich beide Unternehmen zudem neue Absatzmärkte, heißt es von Seiten der Omira. Dies wird von Lactalis bestätigt. "Die beiden Unternehmen Lactalis und Omira streben eine langfristig angelegte Zusammenarbeit an. Die erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen zwischen Lactalis und Vertretern von Omira beinhalten die 100 prozentige Übernahme der Geschäfte von Omira durch Lactalis und den Abschluss einer langfristigen Zusammenarbeit mit den Milcherzeugern von Omira", so Lactalis in einer eigenen Pressemeldung.

Warum Lactalis nach Süddeutschland will
Lactalis begründet sein Interesse an Omira mit der Möglichkeit, durch die "industrielle Präsenz vor Ort einen besseren Zugang zum größten Markt Europas zu bekommen." Durch die Nutzung von Synergien und die Bündelung von Know how verspreche man sich eine weitere Dynamisierung der eigenen Produkte am deutschen Markt. Lactalis strebt nach eigenen Angaben eine enge und langfristige Partnerschaft mit den deutschen Landwirten an, auch um den bedeutenden Markt-Trend „Regionale Herkunft“ besser bedienen zu können, heißt es. Omira als Marktführer in Deutschland für Laktose-freie Produkte "Minus-L" solle dabei weiter gestärkt und die internationale Expansion forciert werden.

Warum die Omira einen Partner braucht
Nachdem sich die Omira 2015 nach eigenen Angaben noch im oberen Bereich des Milchgeldvergleichs bewegt hat, konnte die Molkerei der seit Sommer 2016 einsetzenden Verbesserung nicht folgen. Hauptgrund hierfür waren die hohen Interventionsbestände im Bereich Pulver, die die Preissteigerungen in diesem Segment blockiert haben. Diese nicht zufriedenstellende Entwicklung hat die Omira dazu veranlasst, die Partnergespräche zu intensivieren. Laut Omira wurde mit mehreren Kandidaten gesprochen.

Mit der Lactalis-Gruppe werden folgende Ziele bestmöglich erreicht:

  • Sicherung eines auf lange Sicht hohen Milchgeldes für alle Milcherzeuger
  • Zugang zu internationalen Märkten und damit Schaffung neuer Absatzkanäle
  • Weiterentwicklung und Investition in die Standorte Ravensburg (Bereich Pulver & Ingredients) und Neuburg (Frische)


In den Gesprächen wurde nach Angaben der beiden Unternehmen ein Paket erarbeitet, das eine Übernahme der Omira vorsieht. Mit diesem Schritt solle allen Omira-Milcherzeugern eine gute Planungssicherheit und eine langfristige, sichere Perspektive geboten werden, ohne dass sie selbst das unternehmerische Risiko von Investitionen in die Molkerei tragen müssten. Die Stärkung der Standorte und die Sicherung der Zukunft der Omira-Familienbetriebe verspreche für die baden-württembergische und bayerische Milchwirtschaft Stabilität und Wachstum.

Sicheres Milchgeld soll garantiert werden
Das Zukunfts-Paket bedeutet für die Omira Folgendes:

  • Zunächst wird der Geschäftsbetrieb mit den Beschäftigungsverhältnissen auf eine Gesellschaft ausgegliedert. Die Lactalis-Gruppe übernimmt anschließend diese Gesellschaft.
  • Die Verträge zwischen den Milcherzeugern / Genossenschaften und der Omira Oberland-Milchverwertung GmbH bleiben unverändert bestehen, so dass für die Milcherzeuger vieles nahezu unverändert bleibt. Das heißt, die genossenschaftliche Struktur zwischen der OMIRA und den Milcherzeugern bleibt erhalten.
  • Die Omira Oberland-Milchverwertung GmbH wird durch Mitglieder des aktuellen Aufsichtsrats die Interessen der Erzeuger gegenüber der Lactalis-Gruppe vertreten.
  • Interessant für die Omira-Milcherzeuger ist der von Lactalis langfristig zugesicherte Milchpreis für alle Milcherzeuger. Dieser wird nach einer kurzen Übergangsphase dann bis 31. Dezember 2027 mindestens AMI Bayern betragen. Damit erhalten alle Milcherzeuger die Sicherheit, dass sie langfristig immer im Durchschnitt der Region bezahlt werden. Die Auszahlung des Milchgeldes wird durch einen leistungsfähigen und finanzstarken Partner, der seit Jahrzehnten im Milchgeschäft erfolgreich arbeitet, garantiert.


Daten und Fakten zu Omira und Lactalis
Die Omira GmbH ist eine der größten Molkereien in Süddeutschland und befindet sich im Besitz von rund 2600 Milcherzeugern. An zwei Standorten verarbeitet das Unternehmen rund 835 Million kg Milch jährlich. Herausragendes Qualitätsmerkmal aller Omira-Produkte ist die Herkunft der Milch aus anerkannten süddeutschen Regionen mit "Qualitätsprädikat" wie Alpen, Allgäu, Bodensee, Bayern und Schwarzwald. Die Herstellung von Milchprodukten für die internationale Lebensmittel- und Süßwarenindustrie sowie für Hersteller von Babynahrung gehört zu den Kernkompetenzen der Omira. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig ist die Herstellung laktosefreier Milchprodukte. Mit der Marke Minus L ist die Omira in Deutschland Innovations- und Marktführer.

Die Lactalis-Gruppe, ein 1933 gegründetes französisches Familienunternehmen, ist innerhalb von drei Generationen zur weltweiten Nummer eins der Milchbranche aufgestiegen. 2016 hat die Lactalis-Gruppe einen Umsatz von 17,3 Milliarden Euro erzielt. Mit mehr als 236 Produktionsstätten in 44 Ländern und Vertriebsniederlassungen in insgesamt 85 Ländern ist Lactalis rund um den Globus erfolgreich präsent. Fast 75.000 Mitarbeiter waren in 2016 weltweit für Lactalis tätig.
 

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