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Fleckvieh-Zuchtwerte Dezember 2017

Zepter-Söhne drängen nach vorn

Mit einer großen Zahl an neuen genomischen Bullen kann die Spitze der Top-Liste Fleckvieh sehr hohe Gesamtzuchtwerte aufweisen. Allerdings zeigen allein sechs der zehn Top-Bullen eine unterdurchschnittliche Formatvererbung. Dies liegt zum einen an besonders erfolgreichen Blutlinien liegt, es soll aber auch zur Vorsicht mahnen, auf ausreichend Typ und Format beim Einsatz von Bullen zu setzen.

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Der Bulle Harun ist einer der komplettesten Haribo-Söhne und besitzt einen GZW von 128.
Der Bulle Harun ist einer der komplettesten Haribo-Söhne und besitzt einen GZW von 128.Rinderunion Baden-Württemberg
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Von großer Bedeutung wird aktuell das Hutera-Blut. In großer Zahl stoßen seine Enkel in die Top-Liste vor. Zudem besitzt die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) mit Waban und Villeroy die beiden höchsten nachkommengeprüften Bullen der Top-Liste. In der Liste ist mit der Dezember-Zuchtwertschätzung auch zum ersten Mal der Ökologische Zuchtwert ÖZW, der für Bio-Betriebe eine ergänzende Information für den Bulleneinsatz liefern kann.



Watt und Zepter – altbewährte und neue Zuchtlinie


Nachdem das letzte Jahr vor allem vom Einsatz der Mint- und Watt-Söhne geprägt war, können sich nun die ersten Söhne von Zepter an die Spitze der Top-Liste setzen. Watt selbst kann mit weiteren Töchtern nun einen sicheren Zuchtwert mit einer Sicherheit von 93 Prozent und einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 127 aufweisen, womit er sich leicht verbessert, was zur Bestätigung seiner Söhne führt und er mit Walk immer noch die Nummer vier als Sohn stellt. Walk selbst ist bereits als Bullenvater erfolgreich gewesen und kann erste hohe Söhne aufweisen. Allerdings ist sein höchster Sohn wie der Vater selbst FH5-Anlageträger.

Von Zepter, der sich als interessantester Zaspin-Sohn mit GZW 132 auf Platz 61 bestätigt, sind inzwischen einige Söhne verfügbar. Viele von ihnen zeichnen sich durch sehr gute Fundament- und Eutervererbung aus, sind aber in der Regel im Format sehr knapp. Interessante Söhne sind hierbei Zugspitze, Zerberox und Zelestin. Zerberox (GZW 130) geht auf die bekannte Schaukuhfamilie der Familie Kuppler, Reupoldsrot, zurück und bringt sehr viel Milch, optimal gestellte Beine und einen ausbalancierten Euterkörper. Zugspitze (GZW 128) geht wie Zerberox auf eine Hutera-Mutter zurück und wird viel Milch mit leichten Geburten und sehr guten Eutern hinterlassen. Zelestin (GZW 127) hat seine Wurzeln in der Leonie-Kuhfamilie von Simpert Dangelmaier, Simmisweiler. Er ist einer der wenigen Zepter-Söhne, die ausreichend groß vererben, sehr gute Tracht vererben und optimale Strichplatzierung und -stellung hinterlassen wird. Auch er bringt sehr viel Milch.


Die Mamba-Familie


Mint kann mit den ersten Töchtern ebenfalls auf einen Zuchtwert blicken. Dabei bestätigt er sich mit einem GZW von 123. Er verliert etwas im Euter, gewinnt jedoch deutlich im Fundament. Auch wenn es zum Teil noch neue Mint-Söhne gibt, sind die meisten bei der RBW bereits durch den Einsatz, aktuell werden die ersten Mint-Enkel typisiert. Interessantester Mint-Sohn bleibt Miami (GZW 126), der international eine breite Verwendung als Bullenvater erfährt. Er geht auf die bekannte Wilhelm-Tochter Mamba zurück, die auch Mutter der Bullen Siwil und Salwilmo ist. Siwil konnte mit ersten Töchtern in der Zuchtwertschätzung einsteigen, wird allerdings noch nicht als nachkommengeprüft gelistet, scheint sich aber im Euter zu bestätigen. Mit Miraculix und Madness waren zudem weitere sehr komplette Mint-Söhne im Einsatz.


Viel Hutera-Blut in der Liste der Neueinsteiger


Aktuell bestimmt vor allem das Hutera-Blut die Liste der Neueinsteiger, nachdem im August die ersten Söhne von Herzschlag und Hubraum aufgelaufen sind, sind es nun die Haribo-Söhne die hinzukommen. Mit Habart, Harun, Haruto kann die RBW gleich auf drei neue Haribo-Söhne blicken. Habart (GZW 130) ist ein Haribo-Sohn aus einer Waban-Mutter von Alfons Bochtler, Ingoldingen, die bereits als hoch genomisch getestetes Rind im Embryotransfer genutzt worden war. Er gehört zu den komplettesten Haribo-Söhnen, da er mittlere Milchmenge mit guten Inhaltsstoffen kombiniert und zudem durchweg sehr gute Werte für die Fitnesskomponenten zeigt. Er wird mittelgroß bis große Tiere im Zweinutzungstyp hinterlassen, die sich auf ideal gestellten Beinen bewegen und ein extrem fehlerfreies Euter zeigen, deren Striche ideal in Form, Stellung und Platzierung sind.

Ebenfalls sehr hoch ist der Bulle Harun (GZW 128), der auf Vorum zurückgeht und sehr viel Milch verspricht. Er wird mittelrahmige Tiere produzieren und zeigt sich ebenfalls fehlerfrei in den Fitnessmerkmalen. Auch er zeigt sehr gute Strichform und -länge.

Haruto (GZW 124) wurde von Eberhard Heinzmann gezüchtet und geht auf eine sehr hochleistende und inhaltsstoffstarke Waldbrand-Mutter zurück. Bei mittlerer Milchmenge wird auch er positive Inhaltsstoffe hinterlassen. Trotz seiner sehr guten Rahmenvererbung wird er für Rinderbesamungen geeignet sein. Neben seiner herausragenden Typvererbung wird er vor allem als Fundamentverbesserer eingesetzt werden können.

Von Herzschlag sind oder kommen mit Hermes, Hammer, Hayabusa, Hillary, Hero P fünf Söhne in den Einsatz. Hermes (GZW 132) ist einer der höchsten verfügbaren Herzschlag-Söhne und geht über Wille auf die bekannte Rentar-Tochter Heidi von Alfred Berger, Mieterkingen, zurück. Er bringt sehr viel Milch und mit 119 sehr gut platzierte Euter mit gutem Zentralband und hohem Euterboden. Die Striche sind ideal geformt. Hermes ist Anlageträger BH2. Hillary (GZW 125) geht auf eine Wille-Mutter von Hans-Jörg Schilling, Blaubeuren zurück. Er wird Milchmenge, Melkbarkeit, Fessel und Tracht deutlich verbessern. Hammer (GZW 130) ist ein Herzschlag-Sohn aus Manigo, der viel Milch bei besten Eutern verspricht. Hero P ist als Herzschlag-Sohn eine hornlose Alternative, die auf Ofir zurückgeht und somit bei ausreichender Milchmenge beste Anlagen für die Eutervererbung besitzt. Hayabusa (GZW 128) geht auf eine Zaspin-Mutter zurück und bringt bei mehr als 1000 kg Milch sehr gute Euter.
 

Fünf Hubraum-Söhne im Einsatz

Hubraum hat bisher mit Horizont, Hosianna, Hamilton, Herra, Homer fünf Söhne im Einsatz. Horizont (GZW 133) ist der interessanteste verfügbare Hubraum-Sohn und wurde bereits breit als Bullenvater eingesetzt. Er wird vor allem Fundamente und Euter nachhaltig verbessern und kombiniert dies mit sehr hoher Milchmenge. Mütterlicherseits geht er auf Wille und Ettal zurück. Hosianna (GZW 130) geht auf Ratgeber zurück und stammt aus einer sehr langlebigen Kuhfamilie der Mayer GbR, Lauchheim. Seine Stärken liegen mit 122 in der Eutervererbung, die sich fehlerfrei mit idealer Strichform zeigt. Hamilton (GZW 124) geht auf die G-Familie von Alois Müller, Atzenreute, zurück und hat seine Stärken in der Milchmengenvererbung sowie im Zentralband. Herra (GZW 123) ist ein Hubraum-Sohn aus der Hauberg-Mutter von Herrmann Wurz, Langenau, er hat somit Rau und Repteit im Pedigree. Er gehört zu den ausbalanciertesten Exterieurvererbern und kann vor allem zur Verbesserung von Fundament und Euter breiten Einsatz finden. Homer hat mit Homorry und Robi ein kuhbasiertes Pedigree und wurde von Eckard Sperr, Bölgental, gezüchtet. Er wird bei sehr hoher Milchmenge etwas knappere Inhaltsstoffe vererben, kann aber zur Verbesserung von Eutern genutzt werden.


Emmerich – Nachzügler der Evergreen-Söhne


Auch wenn die Vielzahl der Evergreen-Söhne schon weitgehend durch ist, insgesamt waren 16 im Einsatz, kommt mit Emmerich einer der höchsten Söhne hinterher. Evergreen selbst erhält seinen ersten Nachkommenzuchtwert und kann mit 125 seinen GZW bestätigen. Emmerich (GZW 130) geht auf Mangope zurück und zeichnet sich vor allem durch gute Fundamente und Euter aus. Everoy (GZW 131) geht auf die die Ofein-Mutter von Georg Mayer, Hüttlingen, zurück und hat von ihr die auf Vanstein und Saroni basierende sehr hohe Milchmengenvererbung mitbekommen. Evim (GZW 126) geht auf Weimill zurück und wurde von Walter Weiland, Kisslegg, gezüchtet. Er wird neben sehr hoher Milchmenge vor allem ausreichend Format und eine ideale Strichform hinterlassen.

Mit Evungo P (GZW 127) steht die Evergreen-Blutführung nun auch für die Hornloszucht zur Verfügung. Er wurde von Thomas Steeb, Blaubeuren, gezüchtet und kann als Fundamentverbesserer verwendet werden. Ebenfalls Everest-Blut führt der einzige Evra-Sohn Evenda (GZW 126). Er wurde von Christian Kieß, Beltersrot, gezüchtet und geht auf eine Wettendass-Mutter zurück. Er kann mit 113 im Fundament und 120 im Euter gezielt als Exterieurbulle eingesetzt werden, der Schaukühe hinterlassen kann. Zudem kann er zur Verbesserung der Inhaltsstoffe verwendet werden.


Hulkor-Blut als Alternative zur Hutera-Linie


Eine Blutalternative zu dem vielen Hutera-Blut stellt das Hulkor-Blut dar, das vor allem mit Hurly-Söhnen anläuft. Hurly ist nun mit seinem sicheren Zuchtwert und einem Zugewinn von 7 Punkten auf nun GZW 134 der Gewinner der Zuchtwertschätzung. Somit steigen auch seine interessantesten Söhne Husam und Hilfinger in der Beachtung, anders als der Vater sind beide sehr gut in der Melkbarkeit. Husam (GZW 133) geht auf Samland zurück und wurde von der Häcker GbR, Gussenstadt, gezüchtet und kann sich nun unter den Top-50 platzieren. Er wird deutlich den Typ der Tiere verstärken und kann zudem als Milchmengenvererber und Euterbulle eingesetzt werden. Er war aus diesem Grund bereits als Bullenvater im Einsatz. Hilfinger legt noch stärker zu und ist mit GZW 133 nun auf dem 37. Rang. Er geht auf Wille zurück und wurde von der Ilg GbR, Hattenhofen, gezüchtet. Er wird Rahmen, Milchmenge und Euter sowie alle funktionalen Merkmale verbessern. Trotz der Größenvererbung ist er für Rinder geeignet. Als Herz-Sohn führt auch Herium (GZW 126) Hulkor-Blut. Er geht auf eine Imposium-Mutter und Hostress-Großmutter zurück und wurde von Christian Hug, Bettmaringen, gezüchtet. Bei durchschnittlicher Milchmenge hinterlässt er positive Inhaltsstoffe. Er kann zudem zur Verbesserung von Vorderstrichplatzierung und Vordereuterausprägung eingesetzt werden.


Alternative Blutlinien


Eine Alternative stellt Ortega (GZW 129) dar. Er ist der höchste Sohn des Bullen Orka und geht auf eine Hutera-Mutter sowie Samba-Großmutter zurück. Er wurde von Kurt Dreher, Lampertsweiler, gezüchtet. Ortega wird sehr viel Milch in Kombination mit positiven Inhaltsstoffen hinterlassen, was ihm zu einem sehr hohen Milchwert verhilft. Gleichzeitig kann er zur Verbesserung der Fundamente sowie des Euterkörpers eingesetzt werden. Allerdings wird er frühestens Ende Januar verfügbar sein.

Vlaturo (GZW 126) ist der einzige verfügbare Vlaro-Sohn, der auf Hutera zurückgeht und von Walter Weiland, Kisslegg, gezüchtet wurde. Aufgrund seiner sehr kompletten Exterieurvererbung kann er als Exterieurbulle eingesetzt werden und lässt die Schaukuh der nächsten Generation erwarten. Mit Severin (GZW 125) verfügt die RBW über einen der ersten Siwil-Söhne. Er wird ausreichend Größe, gute Fundamente und beste Euter bei hoher Milchmenge hinterlassen. Wellington (GZW 128) geht als Wassonst-Sohn über Royal und Odin auf die Leonie-Kuhfamilie von Simpert Dangelmaier, Simmisweiler, zurück. Er stellt alternatives Blut dar und kann zudem zur Verbesserung von Größe, Fundamenten und Eutern eingesetzt werden, auf die kürzeren Striche ist zu achten. Gucci (GZW 130) bleibt als Gintonic-Sohn aus Hutoed eine der höchsten Blutalternativen, der gute Milchmenge mit positiven Inhaltsstoffen kombiniert.


Hornlosbullen aus der M-Familie

Von Mahango als dominierender Hornlosbulle sind bereits 34 Söhne im Einsatz. Aufgrund seiner hohen Zahlen wurde er massiv als Bullenvater eingesetzt, aktuell sind allein 900 Kandidaten typisiert worden. Der massive Besamungseinsatz wird jedoch in der nächste Generation zu Blutengpässen führen und zeigt wieder, dass es wichtig ist, genomische Bullen, auch wenn sie hornlos sind, möglichst breit, unbalanciert und vor allem begrenzt einzusetzen. Mahango-Söhne wie Mächtig, McDrive, MA17 waren bereits als Bullenväter im Einsatz. Einige Söhne wie Medicus PP sind reinerbig hornlos und bereichern somit das Hornlosangebot. Allerdings sind nicht alle hornlosen Söhne gut genug im Exterieur und werden hier keine Fortschritte erwarten lassen. Sehr komplett ist Mystery P, der auf Vlax zurückgeht und sehr gute Euter erwarten lässt. Bei mittleren Werten für Leistung ist der Bulle Mahil P (GZW 122) sehr ausbalanciert. Er lässt sehr gut geformte Euter erwarten, verfügt über eine ideale Beinstellung, wird leichte Geburten machen und kombiniert gute Eutergesundheit mit überdurchschnittlicher Melkbarkeit. Er geht auf Wille und Romel zurück und wurde von Thomas Wecker, Öhringen, aus seiner extrem langlebigen M-Familie gezüchtet. Weitere hornlose Blutalternativen stellen Moraya P, Evungo P und Hero P dar, da sie zum Teil sehr bekannte Kuhfamilien oder gute behörnte Bullenväter für die Hornloszucht erschließen.


Geprüfte Vererber


Die Liste der geprüften Vererber wird von Waban und Villeroy dominiert. So profitieren alle Bullen, die diese beiden Bullen im Pedigree führen. Waban selbst war in Baden-Württemberg schon sehr stark im Einsatz und hat inzwischen über 900 Töchter hier in Milch. Er taucht mit Habart bereits als Muttersvater im ersten Pedigree auf. Waban steht mit einem GZW von 147 sehr weit an der Spitze der Bestenliste und verspricht sehr viel Milch, gute Nutzungsdauer und Eutergesundheit bei unterdurchschnittlichen Fundamenten. Villeroy wurde als Bullenvater genutzt und kann mit Villanova (GZW 136) und Viesta (GZW 132) bereits sehr hohe Söhne aufweisen. Die bereits stark genutzten geprüften Vererber Janda (GZW 127), Wettendass (GZW 125) und Walot (GZW 123) geben einige Punkte ab, Royal (GZW 129) bestätigt seine Zahlen. Evergreen steigt neu bei den geprüften Vererbern und einem GZW von 125 ein.

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