Isofluran-Betäubung durch Landwirte löst Kritik aus
Bundesagrarministerin Julia Klöckner möchte mit einer Verordnung Landwirten erlauben, Ferkel für die Kastration selbst zu betäuben. In einem Beitrag Tagesschau der ARD vom 29. März 2019 kritisieren Tierärzte dieses Vorhaben.
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Ärger löst bei den Veterinären der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgelegte „Referentenentwurf zur Durchführung der Narkose mit Isofluran bei der Ferkelkastration durch sachkundige Personen" aus. Der sieht vor, dass Landwirte nach einer entsprechenden Schulung und der Erteilung eines Sachkundenachweises durch die zuständige Behörde die Ferkel selbst betäuben können.
Gemäß Tierschutzgesetz dürfen nur Tierärzte eine Betäubung durchführen. Das BMEL hält die Betäubung durch Landwirte jedoch für vertretbar, unter anderem deshalb, weil es nicht genügend Tierärzte gibt, um Ferkel mit Isofluran flächendeckend zu narkotisieren. Die Inhalationsnarkose mit Isofluran sei demzufolge eine Option für Betriebe, die die Jungtiere aus Gründen der Vermarktung auch in Zukunft weiter chirurgisch kastrieren wollen.
Zahlreiche Tierärzte kritisieren dieses Vorhaben. Auch die Bundestierärztekammer übt Kritik daran, dass Nicht-Tierärzte die Erlaubnis bekommen sollen, Ferkel mit Isofluran zu narkotisieren.
Der Verordnungsentwurf soll nach jetzigem Stand bis Ende Mai dem Bundeskabinett vorgelegt werden. Verabschiedet werden könnte die Verordnung durch den Bundesrat dann im Herbst dieses Jahres.
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