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Hagel sorgt für Zerstörung

Juli-Unwetter im Süden

Erneut haben Mitte Juli Unwetter mit schwerem Hagel in Baden-Württemberg und Bayern Schäden in der Landwirtschaft verursacht.

von age/Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems erschienen am 18.07.2024
Dieser Raps in Blaubach steht nach dem 12.7. kurz vorm Totalausfall. © Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V.
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Nach Angaben der Vereinigten Hagelversicherung wurden mehr als 30.000 Hektar betroffene Flächen gemeldet. Der Gesamtschaden belaufe sich über alle versicherten und nicht versicherten Flächen hinweg auf mindestens 40 Millionen Euro.

So fielen beispielsweise mancherorts bis zu vier Zentimeter große Eisstücke in den Landkreisen zwischen Fellbach und Schrozberg vom Himmel. Nachgemessen hat unter anderem Landwirt Martin Laun aus Stimpfach-Weipertshofen in der Nähe von Crailsheim. Der Mais des Milchviehhalters musste einiges einstecken, das Blattwerk ist stark geschädigt, auch sein Gemüsegarten hat „Einschlaglöcher“ davongetragen. Auch in anderen Teilen hat der Sturm verwüstete Ackerflächen hinterlassen, wie bei Rainer Vogt in Blaubach im Norden des Landkreises Schwäbisch Hall.

Hier wird der Ertragsausfall im Raps auf ca. 90 Prozent geschätzt – eine bittere Pille so unmittelbar vor der Ernte der Ölfrucht. Die Schoten sind fast alle aufgeplatzt und leer, zeigen die Fotos. Dafür bedecken abgefallene Schoten den Boden großflächig. Ähnlich ist es im Hohenlohekreis bei Niedernhall. Dort fehlen mindestens 50 % der Rapsernte auf einer seiner Flächen, berichtet Thomas Wenzel, einer der vier stellvertretenden Vorsitzenden unseres Bauernverbandes. 1,5 Tonnen je Hektar konnte er noch retten – bei geschätzten 4 bis 4,8 Tonnen Ertragspotenzial. In unmittelbarer Nachbarschaft kann Landwirtin Daniela Lutz Ähnliches berichten. Sie schätzt den Schaden in ihrem Raps auf 75 bis 85 Prozent. Nach aktuellstem Stand hat sich ein Schaden von mehr als 60 % bereits bestätigt. In ihrer Wintergerste liegen 20 Prozent der Körner am Boden – unerreichbar für den Mähdrescher. Ebenso stark betroffen ist der Mais, der sogar Löcher im Stängel aufgrund des Hagels zeigt. Die Sonnenblumen sind fast alle abgeknickt, berichtet Lutz.

Mit Blick auf den Rems-Murr-Kreis machen die Bilder der Schäden weiterhin betroffen. Nahe Backnang ist der Mais auf die Hälfte seiner Höhe umgeknickt. Die Blätter sind zerschlagen und die Stiele so stark geschädigt, dass sie die obere Blattmasse nicht mehr halten konnten – obwohl sie schon „daumendick“ waren. Denis Schwaderer zeigt großflächige Schäden auf Maisflächen des Stiftsgrundhofs bei Backnang. Auch die Zuckerrüben haben dort einiges abbekommen und etwa die Hälfte der Blätter verloren. Der Ertragsverlust wird allerdings erst im Spätherbst genau beziffert werden können – doch weniger Blattmasse bedeutet weniger Assimilation der Pflanze, also weniger Rüben- und weniger Zuckerertrag. Das Ackergras liegt komplett am Boden, zeigt ein weiteres Foto vom Stiftsgrundhof.

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