Kampagnestart in Sichtweite
Mit dem nahenden Kampagnestart am 16. September 2024 stehen wichtige Entscheidungen zur Pflanzenschutzstrategie an. Die aktuellen Bedingungen und Erfahrungen aus den Vorjahren geben klare Hinweise, wie in den kommenden Wochen vorzugehen ist.
von Rübenabteilung Baden-Württemberg, Veit Nübel, Kathrin Geitz, Maren Himmel erschienen am 04.09.2024Angesichts des Kampagnestarts am 16. September 2024 kommt für die meisten Schläge keine Fungizid-Maßnahme mehr in Frage. Dieses Jahr sind die Befallszahlen von Cercospora sehr hoch, und der Großteil der Betriebe hat die Zuckerrübenschläge mindestens einmal behandelt. Aktuell ist die Ausbreitung der Blattkrankheiten durch die hohen Temperaturen tagsüber etwas eingeschränkt. Allerdings gab es auch warme Nächte und in manchen Regionen Tau am Morgen. Trotz dieser regional teils guten Bedingungen für pilzliche Krankheiten ist eine Behandlung ab Mitte September, basierend auf den Erfahrungen der ARGE-Versuche, nicht mehr wirtschaftlich. Lediglich die Eindämmung des Sporenpotentials für das Folgejahr spricht für eine Behandlung von Schlägen mit später Abholung. Zudem sollte im Fall einer Behandlung ein aufnahmefähiger Blattapparat vorhanden sein.
Viele Schläge leiden unter SBR und Stolbur
Die Trockenheit verstärkt derzeit die Schäden durch SBR und Stolbur. Der Großteil der Rübenbestände in den dichten Anbaugebieten verliert seinen Blattapparat, und die Rüben haben ein weiches Gewebe, über das Wasser verloren geht. Die Bakterien, die in den Leitbündeln der Rübe leben, töten diese nicht ab. Stolbur-Rüben sind also nicht tot und beginnen, solange keine sekundären Schadorganismen vorhanden sind, nicht zu faulen. Bei Niederschlag können die Rüben das Wasser aus dem Boden zudem wieder aufnehmen, wie die Erfahrungen der Kampagne 2023 zeigen. Somit ist keine Änderung der Abfuhrplanung aufgrund von Stolbur notwendig.
Augen auf: Rübenmotte
Erste Bestände zeigen Larvenfraß der Rübenmotte an den Herzblättern. Alle Gemarkungen, die in den vergangenen Tagen keinen Niederschlag hatten, sollten ihre Rübenköpfe auf Rübenmotten untersuchen, um wirtschaftlichen Schaden und Wertminderung zu vermeiden. Im Gegensatz zu Stolburschäden stirbt die Rübe bei massivem Fraß der Larven ab und fault durch sekundäre Erreger.
Proberodung übern Durchschnitt
Die Proberodungen aus KW 35 zeigten erneut einen Ertragszuwachs, der über dem fünfjährigen Durchschnitt liegt. Der Zuckergehalt hat innerhalb der zwei Wochen kaum zugenommen.
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