
Schotenschädlinge und Sklerotinia
Mit Beginn der Rapsblüte geht vom Rapsglanzkäfer kaum noch eine Gefahr aus, und ein Starkbefall ist in diesem Jahr nicht zu erwarten. Der Fokus liegt nun auf möglichen Schäden durch Kohlschotenrüssler und Kohlschotenmücke sowie dem Schutz vor Weißstängeligkeit bei entsprechendem Infektionsrisiko. Bei allen Maßnahmen in blühenden Beständen sind die Vorgaben zum Bienenschutz strikt zu beachten.
von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 07.04.2025Mit dem Beginn der Rapsblüte schädigt der Rapsglanzkäfer nicht mehr, es sei denn, dass Starkbefall vorliegt, was in diesem Jahr jedoch nicht der Fall sein sollte. Überwiegend konnte auf Behandlungen gegen den Rapsglanzkäfer verzichtet werden, die hohen Zahlen vergangener Jahre wurden nicht mehr erreicht.
Auf Befall durch Kohlschotenrüssler und Kohlschotenmücke sollte geachtet werden. Bei schwachem Auftreten der Kohlschotenmücke ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten, wenn beim Abklopfen in eine Schale 1 Käfer/Pflanze festgestellt wird. Bei einem starken Auftreten der Kohlschotenmücke liegt der Bekämpfungsrichtwert bei einem Kohlschotenrüssler pro zwei Pflanzen.
Bei der Anwendung von Insektiziden in die Rapsblüte sind die Bestimmungen der Bienenschutz-Verordnung zu beachten. Generell sollten die Anwendungen in blühenden Beständen abends nach dem täglichen Bienenflug erfolgen (Auflage NN410). Zudem sind dann die Durchfahrschäden geringer. Pflanzenschutzmittel gegen Schotenschädlinge sind in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ in Tab. 42 auf den Seiten 86 und 87 zu finden.
Sclerotinia stoppen
Auf Flächen mit hoher Ertragserwartung und häufigem Anbau von Raps in der Fruchtfolge kann eine Bekämpfung der Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) in der Vollblüte erforderlich werden. Niederschläge begünstigen die Infektion. Zur Entscheidung bzgl. Behandlung kann „Sklerotinia in Winterraps-Prognose“ (SkleroPro) unter www.isip.de genutzt werden. Neben der Witterung hat auch die Fruchtfolge einen großen Einfluss. Enge Rapsfruchtfolgen oder Fruchtfolgen mit Soja oder Sonnenblumen erhöhen auch das Risiko. Durch eine Behandlung vor der Vollblüte oder durch den Einsatz von Droplegdüsen gelangen weniger Pflanzenschutzmittel auf die Blüten und die Rückstände im Honig werden reduziert. Neben der Hauptwirkung gegen Sklerotina haben die Fungizide auch eine Teilwirkung gegen Alternaria und Botritis. Zusätzlich haben die Fungizide einen vitalisierenden Effekt, der auch zu einer besseren Platzfestigkeit der Schoten beiträgt. Die zugelassenen Mittel sind der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ in Tab. 43 auf den Seiten 88 und 89 zu finden.
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