Erdflöhe im Rapsfeld
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat befristete Zulassungen für Pflanzenschutzmittel gegen den Rapserdfloh erteilt.
von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 14.07.2025Für das Pflanzenschutzmittel Exirel (Wirkstoff: Cyantraniliprole) gilt eine Zulassung vom 14. August 2025 bis zum 11. Dezember 2025. Exirel darf in Winterraps vom BBCH-Stadium 10 (Keimblätter voll entfaltet) bis BBCH 19 (neun und mehr Laubblätter entfaltet) angewendet werden. Die Anwendung ist einmalig mit einem Aufwand von 0,4 Liter pro Hektar in mindestens 200 Liter Wasser pro Hektar zulässig, nachdem Schwellenwerte erreicht wurden oder nach einem Warndienstaufruf.
Ebenso hat das BVL für das Pflanzenschutzmittel Minecto Gold (Wirkstoff: Cyantraniliprole) eine Zulassung vom 14. August 2025 bis zum 11. Dezember 2025 erteilt. Minecto Gold darf in Raps ab dem BBCH-Stadium 14 (vier Laubblätter entfaltet) einmalig mit einem Aufwand von 187,5 Gramm pro Hektar in 200 bis 400 Liter Wasser pro Hektar gespritzt werden, nachdem Schwellenwerte erreicht wurden oder nach einem Warndienstaufruf.
Vorteile von Exirel und Minecto Gold gegen den Rapserdfloh
Ein großer Vorteil von Exirel und Minecto Gold ist ihre lokalsystemische Wirkung, die sie von Pyretroiden unterscheidet. Das bedeutet, dass diese Mittel nicht nur die adulten Rapserdfloh-Käfer erfassen, sondern auch die Larven des Rapserdflohs. Diese Larven fressen in den Blattstielen und später auch im Haupttrieb der Pflanze.
Auf diese Weise können Schäden, die durch einen verpassten oder verspäteten Einsatz von Pyretroiden entstanden sind, mit einem gezielten und rechtzeitigen Einsatz von Exirel oder Minecto Gold weitestgehend behoben werden. Die Anwendung dieser Mittel sollte erfolgen, sobald Minierfraß durch die Larven an den Blattstielen beobachtet wird. Dies ist erkennbar an den Ein- und Ausbohrlöchern am Blattstiel.
Wenn der Larvenfraß bereits am Haupttrieb oder am Vegetationspunkt stattfindet, können Pflanzenausfälle über den Winter oder ein stark gehemmtes Wachstum im Frühjahr die Folge sein. Der Grund dafür ist, dass durch den Minierfraß ausgehöhlte oder angefressene Triebe durch Frosteinwirkung aufplatzen und auswintern können oder stark im Wachstum gebremst werden.
Bitte beachten Sie stets die Anwendungsbestimmungen zum Anwenderschutz, Gewässerschutz und Schutz des Naturhaushaltes.
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