Mit „Vollgas gegen die Wand“
In der EU wird unbeeindruckt von den Preisen und entledigt von den Fesseln der Quote auf Teufel heraus gemolken. Im Februar lag der Vorsprung bei +9,6 Prozent, im Januar bei +5,8 Prozent. Dabei ist zu beachten, dass Anfang 2015 die Anlieferungen quotenbedingt im Minus lagen.
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Völlig aus dem Ruder lief die Produktion im Januar und Februar in Irland mit +35,6 %, Luxemburg (+23,2 %), Belgien (+20,6 %), den Niederlanden (+18,5 %) und Tschechien (+16,7 %). Aber auch die deutschen Landwirte haben in den ersten beiden Monaten 7,8 % mehr geliefert. Insgesamt macht die EU-Mehrlieferung im Jan./Feb. mit 1,8 Mio. t fast die Jahresmilchmenge der baden-württembergischen Molkereien aus.
Da helfen auch die in den beiden ersten Monaten wieder sprunghaft gestiegenen Importe Chinas an Butter, abgepackter Milch, Käse und Kindermilchprodukten im Volumen von ca. 850.000 t Milch nicht viel weiter, zumal diese zu über 90 Prozent aus Neuseeland bedient wurden. Immerhin konnte sich deshalb dort der Global Dairy Trade Tender bei den letzten beiden Versteigerungen wieder etwas erholen.
Zuletzt hat sich der Anstieg der Anlieferung zumindest in Deutschland abgeschwächt. Anfang April lag der Vorsprung mit +3,2 Prozent in etwa auf dem Niveau des Jahres 2014. Dadurch wird der anhaltende Preisdruck nicht entschärft, zumal der extrem niedrige Ölpreis die Weltmarktpreise ebenfalls niedrig hält. Nur die EU-weite schnelle Anpassung der Produktion an die Absatzmöglichkeiten könnte hier Abhilfe schaffen.
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