Vom Überschuss zur Knappheit
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Im Juni waren es minus 1,5 Prozent, im August minus 1 Prozent. Ein wachsendes Angebot verzeichnet derzeit nur die USA, die im September bei plus 2,1 Prozent lag, allerdings mit zunehmender Tendenz. Neuseeland verhält sich weiter ruhig, die EU lag im August bei minus 1,2 Prozent. Zur Stabilisierung beigetragen haben auch die 2016 bis August in Summe wieder um rund 30 Prozent gestiegenen Importe Chinas, wobei sich im September ein deutlicher Einbruch zeigte. Darauf hat auch der Global Dairy Trade Tender reagiert, der Anfang Oktober erstmals wieder leicht im Minus lag.In Deutschland liegen die Anlieferungen seit Mitte Mai unter Vorjahr, seit Anfang September bei rund 4 bis 4,5 Prozent minus.
Kräftiger Preisanstieg
Entsprechend haben die Notierungen für Butter und Käse massiv angezogen. Butter kostet mit 4,49 Euro/kg aktuell im Großhandel doppelt so viel wie im Mai. Bei Käse liegt der Preisanstieg bei 61 Prozent, bei Molkenpulver bei 78 Prozent. Bei Magermilchpulver drohen die Interventionsvorräte, so dass hier bisher nur plus 30 Prozent zu verzeichnen sind. Im Milchfettbereich kann die Nachfrage nicht voll bedient werden. Entsprechend werden am Spotmarkt derzeit aus den Niederlanden und Italien rund 42 ct/kg gemeldet.
Rohstoffwert bei 34,2 Cent
Der Rohstoffwert Milch ist im September auf 34,2 ct/kg gestiegen, die Terminmarktnotierungen verharren für die nächs-ten Monate bei 34 ct/kg. Hier spiegelt sich die Unsicherheit bezüglich des jetzt zur Unzeit angelaufenen EU-Milchmengen-Reduzierungsprogramms und möglicher Unsicherheiten am Weltmarkt wider. Mit den zum 1. November gültigen und um 13 bis 17 Cent/l gestiegenen Trinkmilchabschlüssen werden die Erzeugerpreise im Süden voraussichtlich bereits im Oktober die 30 ct/kg-Marke wieder übersteigen.
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