Positive Signale
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Insgesamt sind die Signale vom Milchmarkt seit Mai deutlich positiver. Dazu haben auch die Abschlüsse mit dem LEH beigetragen, bei denen sich die Konsummilch um drei Cent pro Liter verteuerte. Der Kieler Rohstoffwert ging im April wegen der angespannten Lage bei Magermilchpulver noch um 0,3 Cent auf 29,8 Cent pro kg zurück. Doch auch beim Magermilchpulver haben sich die Preise mittlerweile verbessert.
Milchanlieferung: In der ersten Maiwoche stieg die Milchanlieferung in Deutschland – unmittelbar nach dem Ende des Beibehaltungszeitraums für das Programm zur Verhinderung einer Mengensteigerung der Bundesregierung – saisonal wieder an. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 18. Woche 1,1 Prozent mehr Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zum Vorjahresniveau hat sich damit auf 3,6 Prozent verringert. An den Märkten für flüssigen Rohstoff halten die festeren Tendenzen an. Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Versandmilch werden im Vergleich zur Vorwoche erneut zu festeren Preisen gehandelt. Für Spotmilch werden dem Vernehmen nach 33 bis 35 Cent pro kg bezahlt.
Milchmarkt: Die ZMB meldet, dass sich der Preisanstieg bei Blockbutter im Laufe der zweiten Maiwoche nochmals beschleunigt ha. Die Notierung in Kempten wurde am 17. Mai um durchschnittlich 22 Cent auf 4,70 bis 5,00 Euro pro kg angehoben. „Damit hat sich ein neuer historischer Höchststand eingestellt“, so die ZMB. Am Markt für abgepackte Butter war zuletzt eine normale Nachfrage festzustellen. Die Aussichten sind angesichts des Grillwetters und der Spargelzeit gut. Am Markt für Schnittkäse seien deutlich festere Tendenzen zu beobachten. Die Warenausgänge haben erneut die Produktionsmengen übertroffen, was zu einem weiteren Rückgang der Bestände in den Reifelagern geführt hat. Das Exportgeschäft verläuft ebenfalls sehr gut. Aus den südeuropäischen Ländern gehen hohe Bestellungen ein. Das Drittlandsgeschäft wird als sehr gut bezeichnet. Im März 2017 hat die EU 76.880 t Käse nach Drittländern exportiert. Das war die höchste Monatsmenge in den vergangenen Jahren.
Positive Signale gibt es auch bei Magermilchpulver. Die Kemptener Börse schreibt in ihrem Bericht: „Die Intervention ist für deutsche Produzenten momentan kein Thema mehr. Meist ist die Binnennachfrage höher als aus dem Drittland. Nach Informationen der ZMB wurde im ersten Quartal 2017 6,7 Prozent mehr Magermilchpulver als im Vorjahreszeitraum exportiert. Wegen der geringeren Milchmenge wird momentan auch weniger produziert. Bei Magermilchpulver in Futtermittelqualität wurden die Preise in dieser Woche ebenfalls fester mit 1730 Euro pro t bis 1780 Euro pro t ermittelt. Bei Vollmilchpulver schlagen die hohen Fettverwertungen durch, die höheren Forderungen bei Abschlüssen werden akzeptiert. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Molkenpulver. Eine gute Nachfrage trifft auf eine begrenzte Verfügbarkeit. Bei Molkenpulver in Futtermittelqualität ist ein stärkeres Kaufinteresse festzustellen.“
Biomilch: In den ersten drei Monaten von 2017 haben die deutschen Molkereien laut BLE rund elf Prozent mehr Bio-Milch erfasst als im Vorjahreszeitraum. Schon 2016 war die Bio-Milchmenge mit einem Plus von 8,3 Prozent wesentlich stärker gewachsen als in den Vorjahren. Damit ist die Anlieferung von Kuhmilch aus ökologischer Erzeugung in Deutschland von der Mengenentwicklung bei konventioneller Milch abgekoppelt. Überdurchschnittlich zugelegt hat die Bio-Milchanlieferung in den ersten drei Monaten mit 13,8 Prozent mehr in Bayern und um plus 20,6 Prozent im Osten. In Baden-Württemberg waren es 7,7 Prozent mehr.
4,2% Fett, 3,4% Eiweiß, ct/kg (netto) | ||
Monat | Durchschnitt | Spanne |
April '17 | 33,3 (33,7*) | 31,1 - 35,1 |
März '17 | 33,1 (33,6*) | 31,1 - 35,1 |
Januar ´17 | 33,0 (33,3*) | 31,1 - 35,4 |
1 Durchschnittspreis in ct/kg, ohne MwSt. im gewogenen Mittel von neun Molkereien aus Baden-Württemberg für konventionelle Kuhmilch, zweitägige Erfassung, S-Klasse, einschließlich gängiger Zuschläge, größtenteils mit GVO-frei Zuschläge und ohne Nach- und Sonderzahlungen, ohne Abzüge. (* = arithmetisches Mittel) |
4,2% Fett, 3,4% Eiweiß, ct/kg (netto) | ||
Monat | Durchschnitt | Spanne |
April`17 | 49,5 (49,1*) | 48,1 - 51,4 |
März' 17 | 49,4 (49,1*) | 48,1 - 51,3 |
Februar '17 | 48,5 (48,8*) | 47,3 - 51,2 |
1 Durchschnittspreis für Biomilch in ct/kg, ohne MwSt. im gewogenen Mittel von fünf Molkereien aus Baden-Württemberg, zweitägige Erfassung, ohne Zuschläge für Heu-, Emmentaler- oder Demetermilch und ohne Nach- und Sonderzahlungen, ohne Abzüge. (* = arithmetisches Mittel) |
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