Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
ZG Raiffeisen

Dürre hinterlässt Spuren in der Bilanz

Die Dürre des vergangenen Jahres schmälerte das Agrargeschäft der Karlsruher ZG Raiffeisen-Gruppe. Besser lief es 2018 bei Tiernahrung, Technik, Energie und Raiffeisen Märkten.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Die ZG Raiffeisen-Gruppe schloss das wetterbedingt schwierige Geschäftsjahr 2018 mit einem Umsatzanstieg um 3 Prozent auf 1,11 Mrd. Euro ab. Das berichtete Dr. Ewald Glaser, Vorstandsvorsitzender der ZG Raiffeisen
e. G., bei der Bilanz-Pressekonferenz am 26. Juni in Karlsruhe. Vom Gesamtumsatz entfielen 52 Prozent auf das Agrargeschäft und 48 Prozent auf das Verbraucher- und Handwerkergeschäft.

Das aktuelle Geschäftsjahr 2019 begann vielversprechend. In den ersten fünf Monaten stieg der Umsatz der ZG-Gruppe gegenüber dem Vorjahr kräftig um 13,1 Prozent auf 482 Mio. Euro. Die Kulturen präsentieren sich mit Ausnahme des Rapses in einem guten Zustand, sodass Glaser bei Raps mit einer unterdurchschnittlichen, bei Getreide und Mais mit einer guten Durchschnittsernte rechnet. Die Ernte hat begonnen. Erste Mengen erwartet die ZG Ende Juni im Raum Bruchsal.

Weniger vermarktet

Dagegen war im Geschäftsjahr 2018 der Umsatz im Geschäftsbereich Vermarktung mengenbedingt gefallen. Während die Getreide- und Rapserfassung mit 357.000 (Vorjahr: 360.000) Tonnen fast das Vorjahresniveau erreichte, brach die Körnermaiserfassung witterungsbedingt auf 163.000 (246.000) Tonnen ein. Einschließlich Zukäufe wurden 940.000 (1.004.000) Tonnen vermarket. Der Umsatz im Geschäftsbereich Vermarktung sank um 1,4 Prozent auf 230 (233,3) Mio. Euro.

Im Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion ging der Umsatz ebenfalls witterungsbedingt zurück, um 2,7 Prozent auf 120,1 (123,4) Mio. Euro. Phytomedizin verlor 7 Prozent, Düngemittel 3 Prozent. Zuwächse erzielten Spezialprodukte wie Folien, Ernteverfrühung und Mostobst mit insgesamt 8 Prozent und Saatgut mit 1 Prozent. Trotz öffentlichem Druck auf die Phytomedizin und der Forcierung des Bioanbaus hält Glaser den chemischen Pflanzenschutz auch in kleinerem Umfang als unverzichtbar für die Ernährungssicherung. Die neue Düngeverordnung brachte der ZG keinen größeren Absatzrückgang.

Biofutter wächst langsamer

Im Geschäftsbereich Tiernahrung blieben trotz sinkender Tierzahlen die Kennzahlen positiv. Der Wertumsatz kletterte um 4,7 Prozent auf 62,2 (59,4) Mio. Euro. Der Absatz stieg um 5,6 Prozent auf 115.000 Tonnen. Dabei habe sich die Wachstumskurve bei Biofutter stark abgeflacht. Gerade bei Biomilch scheint die Nachfrage hinter dem Produktionsanstieg zurückzubleiben.

Im Geschäftsbereich Technik sind die Beteiligungsunternehmen ZG Raiffeisen Technik, Agrom Riedhausen, Schutterzell und Billigheim, Abendschein, SDF Geisingen, Lely Melkroboter, ZG Raiffeisen Technik in Rumänien und Techniques Agricoles im Elsass zusammengefasst. Der konsolidierte Umsatz wuchs um 5,1 Prozent auf 167,2 (159,1) Mio. Euro. Bei Schleppern setzt der Geschäftsbereich jetzt ausschließlich auf die Agco-Marken Fendt, Valtra und Massey-Ferguson.

Der Geschäftsbereich Raiffeisen Märkte steigerte den konsolidierten Umsatz ebenfalls um 3,9 Prozent auf 97,7 (94,0) Mio. Euro. Das Umsatzplus lag deutlich über dem Branchenschnitt von knapp zwei Prozent. Wachstumstreiber waren Gartenbedarf, Lebensmittel, Heimtiernahrung und Holzpellets.

Baustoffe an der Grenze des Wachstums

Der Geschäftsbereich Baustoffe unter dem Dach des Beteiligungsunternehmens Raiffeisen Baucenter GmbH verlor auf den ersten Blick 0,6 Prozent Umsatz auf 105,2 (105,9) Mio. Euro. Allerdings wurde der Standort Achern mit einem Umsatz 2018 von 3,1 Mio. Euro dieses Jahr auf das Beteiligungsunternehmen Raiffeisen Baucenter Rastatt GmbH übertragen, das nicht in die Konsolidierung einbezogen ist. Die Problematik der fehlenden Fahrer besteht weiterhin. Außerdem sind die Baufirmen so gut ausgelastet, dass in diesem Bereich kaum noch mit Wachstum zu rechnen sei.

Im Geschäftsbereich Energie wuchs der Umsatz preis- und mengenbedingt zweistellig um 10 Prozent auf 330,5 (300,6) Mio. Euro. Das operative Ergebnis der ZG Raiffeisen Energie GmbH betrug 2,1 Mio. Euro, das beste seit der Ausgliederung dieses Geschäftsbereichs in eine eigenständige GmbH. 2019 hält die positive Entwicklung an.

Dividende sinkt

Aus dem Gruppen-Umsatz von 1112,9 (1075,7) Mrd. Euro bleibt ein Ergebnis vor Steuern von 6,6 (9,4) Mio. Euro. Der Grund: Vor allem die Roherträge der Bereiche Pflanzliche Produktion und Vermarktung waren um 4,2 Mio zurückgegangen. Dagegen steigerte der Bereich Raiffeisen Märkte den Rohertrag um 1,0 Mio. Euro. Wegen des deutlich niedrigeren Ergebnisses wird der Generalversammlung am 28. Juni die Absenkung der Dividende von 3 auf 2 Prozent vorgeschlagen.  

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.