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Marktlage Obst und Gemüse

Energiepreise halten Produzenten in Atem

Die internationale Obst- und Gemüsebranche trifft sich vom 5. bis 7. April 2022 erstmals nach zwei Jahren wieder auf der Fruit Logistica in Berlin. In den Handelsgesprächen spielt der Russland-Ukraine-Krieg ebenfalls eine Rolle wie die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) mitteilt.
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Nach diesen Angaben waren die Teuerungen in den Bereichen Energie, Verpackung, Rohstoffe und Logistik für Sonderkulturen bereits vor dem Russland-Ukraine-Krieg zu spüren. Die gegen Russland verhängten Sanktionen und die Zahlungsmodalitäten für Energielieferungen verschärfen die Lage im Unterglasanbau und im Freiland. Einschätzungen zur Marktlage bei Obst und Gemüse hat die BVEO gemeinsam mit der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und ausgewählten Erzeugerorganisationen zusammengetragen.

Obst: Konsumenten sparen

Durch die steigenden Energiekosten und dem damit kleineren Budget für Lebensmittel kauft der Konsument das Obst gezielter und bedarfsgerechter. Es ist zu befürchten, dass auch mehr Obst im unteren Preissegment des Markts bevorzugt wird. Andererseits verteuert sich Obst durch höhere Produktions-, Transport- und Verpackungskosten.

Durch den Krieg in der Ukraine verändern sich die Warenströme, aktuell bei Früchten von der Südhalbkugel. Ab Mai setzt verstärkt die europäische Obstproduktion ein. Für deren Vermarktung könnten die Märkte in Osteuropa wegfallen. Durch die veränderten Rahmenbedingungen müssen sich die Märkte neu finden. Die steigenden Kosten werden sich auf die Ladenverkaufspreise auswirken. Russland importiert jährlich 4,5 Millionen Tonnen Obst, das zu einem sehr hohen Anteil auf andere Märkte verteilt werden muss. Eine Markteinschätzung für das Jahr 2022 gleicht einem Blick in die Glaskugel, schreibt die BVEO.

Gemüse: Mittelmeer konkurrenzfähiger

Die Gemüsemärkte werden ebenfalls vor allem durch die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise und höheren Aushilfslöhne beeinflusst. Nach einer AMI- Kalkulation von Dezember 2021 ist bei den Produktionskosten für Tomaten in Deutschland im Jahr 2022 gegenüber 2019 ein Plus von 22 Prozent oder 33 Cent/kg zu erwarten. Diese Kalkulation ist aber schon wieder überholt.

In den Niederlanden, und teilweise auch in Deutschland wurde in den Gewächshäusern später als sonst gepflanzt. Auch die Logistikkosten sind gestiegen. Für die Strecke von Almeria in Andalusien bis Berlin würde die Differenz bei Tomaten jedoch nur 6 bis 8 Cent/kg ausmachen. Gegenüber der energieintensiven Produktion in Nordwesteuropa hat sich die Position der Mittelmeerländer in den Wintermonaten also etwas verbessert.

Für die Freilandproduktion sind Vorhersagen aufgrund der hohen Witterungsabhängigkeit der Ernten kaum möglich. Langfristig werden die steigenden Kosten auch hier zu steigenden Preisen führen müssen, wobei die Arbeitskosten das wichtigste Preiselement sind. Damit ist klar, dass der Zwang zur Automatisierung und Mechanisierung anhalten wird. Kurzfristig werden die Märkte vom verfügbaren Angebot bestimmt.

Laut BVEO dürfte im ersten Quartal für Lagerkulturen wie Möhren und Zwiebeln bei hoher Verfügbarkeit ein starker Preisdruck bestehen - trotz gestiegener Kosten. Die Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs auf die Märkte für Gemüse sind vor allem indirekter Natur. Wegen des geringen Warenaustausches mit Gemüse zwischen Deutschland und der Ukraine oder Deutschland und Russland sind direkte Auswirkungen nicht zu erwarten.

 

 

 

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