
Weichenstellung für landwirtschaftliche Familien
Nach einer zweijährigen intensiven Zusammenarbeit haben in Stuttgart Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Landwirtschaft, Naturschutz, Ernährungswirtschaft, Einzelhandel und Gesellschaft eine Vereinbarung zum Strategiedialog Landwirtschaft unterzeichnet. Über die Arbeitsgemeinschaft haben sich auch die Landfrauen aktiv eingebracht.
von Landfrauenverband erschienen am 21.10.2024Bei einer Abschlussveranstaltung in Stuttgart betonten die Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft der Landfrauenverbände in Baden-Württemberg, Juliane Vees, AG-Vorsitzende und Präsidentin in Württemberg-Hohenzollern, Marie-Luise Linckh, Präsidentin in Württemberg-Baden und Christiane Wangler, Präsidentin in Südbaden, wie wichtig dieser Dialog für die Zukunft der Landwirtschaft sei. Durch die Kooperation zwischen den verschiedenen Sektoren können nachhaltige Perspektiven für die Landwirtschaft, den Naturschutz sowie die regionale Lebensmittelversorgung für die Menschen im Land gesichert werden.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat zusammen mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Umweltministerin Thekla Walker vor zwei Jahren den Startschuss für diesen Dialog gegeben. Der nun eingeschlagene Weg erlaubt es Baden-Württemberg als Vorbild für Agrar- und Umweltpolitik auf Bundes- und EU-Ebene zu agieren.
Die Landesregierung von Baden-Württemberg sichert eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 143 Millionen Euro für die Haushaltsjahre 2025/2026 und darüber hinaus zu, um die beschlossenen Zukunftsfelder im Bereich Landwirtschaft, Umwelt, Vermarktung sowie die dazugehörige Bildung zu unterstützen. Diese finanzielle Zusicherung verleiht dem Strategiedialog Glaubwürdigkeit und bietet echte Perspektiven für die Zukunft. Die Maßnahmen zielen nicht nur auf die Sicherung der Lebensmittelversorgung ab, sondern auch auf den Schutz von Klima und Biodiversität im Einvernehmen mit der Landwirtschaft und den Bedürfnissen der Gesellschaft.
Schwerpunkt Bildung
Die Landfrauenverbände engagierten sich aktiv mit ihren Vertreterinnen in den jeweiligen Arbeitsgruppen des Strategiedialogs. Formulierte Ziele sind eine angemessene Vergütung von Naturschutzleistungen, mehr Planungssicherheit für Erzeuger sowie der deutliche Ausbau des Regionalmarketings. Ein Schwerpunkt der Forderungen der Landfrauen liegt bei der Bildung. Dazu gab es bereits erste Gespräche mit Kultusministerin Schopper. „Der Bildungsaspekt ist für uns Landfrauen sehr wichtig, denn die Landwirtschaft muss realitätsnaher vermittelt werden. Auch das Wissen zu Ernährungs- und Lebensmittelkunde, ob bei außerschulischen Bildungsträgern oder auch im schulischen Kontext, ist uns ein großes Anliegen“, betont Juliane Vees, derzeitige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Landfrauenverbände und Präsidentin in Württemberg-Hohenzollern. Die Branche sei nun gefordert, gemeinsam mit der Politik die vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen, um den Strategiedialog zum Erfolg zu führen.
„Ein zentrales Augenmerk liegt aus unserer Sicht auf dem Einzelhandel“, unterstreicht Marie-Luise Linckh, Präsidentin in Württemberg-Baden. Eine gesteigerte Planungssicherheit beim Absatz von regionalen Produkten sowie die Förderung heimischer Lebensmittel können dazu beitragen, echte Perspektiven für die Landwirtschaft zu schaffen. Erfolgreiche Projekte wie Lernort Bauernhof oder die Botschafterinnen für heimische Agrarprodukte, die seit Jahren in Kooperation mit dem baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium und der Marketinggesellschaft des Landes (MBW) umgesetzt werden, müssten stärker gefördert und zukunftsfähig aufgesetzt werden.
Das Staatsministerium hat ein starkes Signal für die Zukunft der landwirtschaftlichen Familien in Baden-Württemberg gesetzt, indem es nicht nur bedeutende finanzielle Mittel bereitstellt, sondern auch die Zusammenarbeit mit weiteren Ministerien fördert. „Diese Unterstützung ermöglicht es, wichtige Projekte zur Förderung regionaler Erzeugnisse, des Natur- und Umweltschutzes sowie der heimischen Lebensmittelproduktion umzusetzen“, bekräftigt Christiane Wangler, Präsidentin in Südbaden.
Die berufsständischen Landfrauen in Baden-Württemberg werden dabei eine zentrale Rolle spielen, auch in Zukunft den Prozess aktiv begleiten und die Mittelverwendung im Sinne der landwirtschaftlichen Familien kritisch begleiten. Mit ihrem Engagement und ihrer Expertise sorgen sie dafür, dass die gemeinsam erarbeiteten Ziele des Strategiedialogs Landwirtschaft weiterhin im Mittelpunkt stehen
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