Bodenleben unterdrückt das Unkraut
Viele Landwirte kennen das Problem: Die Flächen sind voll mit Ackerfuchsschwanz und das Herbizid zeigt keine Wirkung. Doch laut Anbauberater Dietmar Näser kann man dieses Problem durch ein gesundes Bodenleben in den Griff bekommen. Denn seiner Meinung nach muss man nicht die Symptome, sondern die Ursachen des hohen Unkrautdrucks anpacken.
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Nach dem Grundgedanken der regenerativen Landwirtschaft will man möglichst auf zusätzliche Pflanzenschutzmittel verzichten. Auch der ökologische Landbau muss ohne sie auskommen. Doch was kann man bei einem Unkrautproblem tun?
Prinzipiell sollte der Boden möglichst dauerhaft bedeckt sein. "Deshalb empfiehlt sich der Anbau von Zwischenfrüchten, die später dann als Gründüngung genutzt werden können", erklärt Näser. Auch Untersaaten sind denkbar, da durch die Bodenbedeckung die Unkräuter weniger Chancen haben.
Bodenleben bindet Nitrat
Unkräuter sind vor allem dann im Vorteil, wenn kurzfristig ein hoher Nitratanstieg im Boden vorliegt. Dies passiert, wenn das Verhältnis von Mikroorganismen im Boden nicht ausgewogen ist. Idealerweise findet man in einer landwirtschaftlich genutzten Fläche Pilze und Bakterien im gleichen Verhältnis im Boden. Stimmt dieses Verhältnis, wird der Stickstoff der verfügbaren organischen Substanz gebunden und nicht zu Nitrat umgewandelt und ist somit für den Nährstoffkreislauf langfristiger verfügbar.
Mikroorganismen brauchen Sauerstoff
Dieser Effekt kann erzielt werden, wenn man eine Gründüngung durchführt und rasch danach einsät, damit die Kulturpflanze direkt von den verfügbaren Nährstoffen profitiert. Allerdings muss man darauf achten, dass das Pflanzenmaterial nicht zu stark eingearbeitet wird, da es sonst nicht verrottet sondern aufgrund des Sauerstoffmangels verfault, was wiederum die Unkräuter begünstigt.
Die Samen der Unkräuter verbleiben weiterhin im Boden, kommen jedoch nicht mehr zur Keimung, da durch das Verhältnis von Bakterien und Pilzen der Keimimpuls unterdrückt wird.
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