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Landessortenversuche 2017

Ergebnisse für Winterweizen - frühes und normales Sortiment

Das LTZ Augustenberg hat die Ergebnisse für das frühe sowie für das "normale" Sortiment herausgegeben. Lesen Sie hier, wie der Weizen in der letzten Saison abgeschnitten hat.

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Ergebnisse der Landessortenversuche Winterweizen, frühes und normales Sortiment Winterweizen ist, trotz eines Rückgangs von ca.10.000 ha im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 200.000 ha Anbaufläche die wichtigste Getreideart in Baden-Württemberg (Quelle: MLR; GA 2017 vorläufig).

Die Landessortenversuche (LSV) werden auf sämtlichen 11 Zentralen Versuchsfeldern (ZVF) angelegt. In den Frühdruschgebieten (Rheinebene und angrenzende Gäulandschaften) erfolgt zusätzlich eine Prüfung sehr früher, oftmals begrannter und überwiegend aus Frankreich stammender Sorten.

Die Winterweizensorten werden in zwei Intensitäten geprüft. In V1, der reduzierten Stufe, wird weitgehend auf Wachstumsregler und gänzlich auf Fungizide verzichtet. In V2, der intensiven Stufe, erfolgen Fungizidbehandlungen zur Gesunderhaltung der Sorten und Behandlungen mit Wachstumsreglern zur Vermeidung von Lagergetreide. Die Düngung ist bei beiden Intensitätsstufen gleich.

So reagierten die frühen Sorten

Die Ergebnisse der frühen Sorten werden über den Großraum Süddeutschland verrechnet. Dahinter verbergen sich 9 Standorte in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg. Im Vergleich zu den späteren Druschgebieten konnte die Ernte beim frühen Winterweizen rechtzeitig vor der Niederschlagsperiode eingefahren werden.

Trockenheit und hohe Temperaturen im Juni verhinderten durch die schnelle Abreife zwar ein hervorragendes Ernteergebnis, trotzdem sind die Kornerträge erfreulich: in V1 wurden im Schnitt 84 dt/ha erzielt (2016: 64,2 dt/ha), in V2 91 dt/ha (2016: 94,2 dt/ ha). Bezogen auf den Krankheitsdruck konnten beide Jahre nicht unterschiedlicher sein. Die Bestände waren 2017 insgesamt relativ gesund. Gelbrost und Ährenfusarium spielten in diesem Jahr keine Rolle. Auch der Mehltaubefall hielt sich in Grenzen.

Blattseptoria und Braunrost traten etwas stärker auf. Die Bestände kamen gut ent- wickelt aus dem Winter und blieben bis zur Ernte durchweg standfest mit Ausnahme von Orschweier. Hier ging die unbehandelte Variante stark ins Lager und brachte knapp 20 dt/ha weniger auf die Waage.

Die Qualitäten beim frühen Winterweizen sind durchwachsen. Während die Fallzahlen über alle Standorte hoch und stabil sind, könnten Hektolitergewicht mit durchschnittlich 77 kg /hl und Tausendkornmasse von 38 g etwas höher liegen. Minimalen Fusariumbefall gab es nur am Standort Orschweier.

So reagierten die normalen Sorten

Die Standorte der Landessortenversuche mit dem "normalen" Sortiment werden länderübergreifend über die Anbaugebiete verrechnet. Die Wärme-, Mittel- und Höhenlagen des Südwestens umfassen außer Baden-Württtemberg noch Rheinland- Pfalz und Hessen. Bayerisch-baden-württembergische Anbaugebiete sind die Fränkischen Platten (Boxberg) und das Tertärhügelland (Krauchenwies).

Auf die baden-württembergischen Standorte bezogen war 2017 ein gutes Weizen- Versuchsjahr. Mit 91,4 dt/ha in der V1 (2016: 67,4 dt/ha) und 100,8 dt/ha in der V2 (2016: 94,6 dt/ha) wurde das Vorjahr ertraglich deutlich übertroffen, erreichte aber insbesondere in der V2 nicht das Niveau von 2015 (V1: 91,3 dt/ha; V2 106,5 dt/ha), was insbesondere an den fehlenden Frühjahrsniederschlägen lag.

Glücklicherweise war der Fusariumbefall gering. Lediglich am Standort Orschweier wurden bisher nennenswerte, sortenabhängig unterschiedliche DON-Gehalte gemessen; mit durchschnittlich 0,42 mg/kg (Vorjahr: 1,17 mg/kg) lag der DON-Gehalt deutlich unter dem Grenzwert.

Das Hektolitergewicht lag bei 76,9 kg/hl und damit auf der Höhe des Vorjahres, erreicht aber bei weitem nicht die 80 kg/hl aus dem Jahr 2015. Die Proteingehalte waren vergleichbar mit dem Vorjahr (13,4 % gegenüber 13,6 %) und höher im Vergleich zum ertragsstarken Jahr 2015 (12,6%).

Juni-Niederschläge verringerten die Erträge

Die im Juli einsetzenden Niederschläge verkleinerten trotz Wochenendarbeit das Zeitfenster für die Ernte und verringerten die Qualität deutlich. Die Fallzahlen gingen im Durchschnitt aller Standorte von 407 sec. (2016) auf 333 sec. zurück (2015 :447 sec.).

Während die frühen Standorte mit einsetzendem Regen bereits gedroschen waren und es hier zu keinerlei Auswuchs kam, lagen die durchschnittlichen Fallzahlen der späten Standorte deutlich unter Vorjahresniveau. Am stärksten betroffen war der Standort St. Johann auf der Schwäbischen-Alb. Wie im letzten Jahr bei den DON- Gehalten gab es auch bei der Fallzahl deutliche Sortendifferenzierungen.

Mit wenigen Abweichungen wurde die Einstufung des Bundessortenamtes in der Beschreibenden Sortenliste bestätigt (siehe Tab. 2 und 4 Qualitätseigenschaften Fallzahl, Fallzahlstabilität). Auf abweichende Beobachtungen in Baden-Württemberg wird in der Sortenbeschreibung hingewiesen.

Bei den DON-Gehalten greifen wir in den Sortenbeschreibungen auf die letztjährigen Ergebnisse zurück, weil mit 4 (frühes Sortiment) bzw. 8 (normales Sortiment) Befalls- standorten belastbare Ergebnisse erzielt worden sind. Wir weisen aber besonders darauf hin, dass die DON-Gehalte aus den Aufwüchsen der unbehandelten Stufe stammen. Mit entsprechender Fungizidstrategie und Fruchtfolgegestaltung kann der Landwirt den Fusariumbefall in seinem Betreib deutlich senken. Je höher die sortenspezifische Anfälligkeit für Ährenfusarium, desto wichtiger sind solche produktionstechnischen Maßnahmen, um vermarktungsfähiges Getreide zu erzeugen. Der Grenzwert liegt bei einem DON-Gehalt von 1,25 mg/kg.

Wenig Mehltau und Gelbrost

Die relativ geringen Ertragsunterschiede von knapp 10 dt zwischen der reduzierten und der intensiven Stufe sind Beleg für ein insgesamt gesundes Jahr. Gelbrost und Mehltaubefall traten nicht nennenswert auf. Auf den wärmeren Standorten kam es zu Braunrostbefall und überall zu Septoriabefall, der an den kühl-feuchten Standorten (wie z.B. Krauchenwies) zur beherrschende Krankheit wurde. Lager hatten wir in St. Johann, Kupferzell, Orschweier und Krauchenwies.

Die Extreme des Klimawandels spiegeln sich auch in den Weizenversuchen wieder. Trockenschäden durch die Vorsommertrockenheit (bei diesem Wetter fühlen sich auch die Mäuse wohl) und danach Lager durch Unwetter am gleichen Standort. In St. Johann fing es an zu hageln, nachdem 600 Versuchsparzellen gedroschen waren, leider war der Landessortenversuch Dinkel noch nicht geerntet.

Den Verfassern des Artikels ist es ein Anliegen, an dieser Stelle den Versuchstech- nikern eine besondere Anerkennung für ihre Einsatzbereitschaft im Jahr, aber insbesondere in der Erntezeit auszusprechen.

Frühes Sortiment

Ambello: 2017 sehr hohe Erträge in V1 mit Ausnah- me LSV Tailfingen, V2 überdurchschnittlich; mehrjährig in V1 um den Durchschnitt, in V2 deutlich geringere Erträge; durchschnittlich standfest; geringer Braunrostbefall (2,2), mittlere Anfälligkeit für Mehltau (1,8), stärker anfällig für Blattseptoria (4,8); FZ, TKM und RP hoch, HLG mittel; DON 1,29 mg/kg.

Euclide: in Ladenburg und Tailfingen 2017 sehr gute Ergebnisse, insgesamt in beiden Intensitäts- stufen ein- und mehjährig unterdurchschnitt- liches Ertragsniveau, leichte Lagerneigung (3,0), mittlere Resistenzen, stärkere Anfäl- ligkeit für Blattseptoria (4,3) und Braunrost (5,0); FZ und TKM hoch, ansonsten mittlere Qualitäten; DON 3,38 mg/kg.

Faustus: sehr gute Erträge in den LSV Orschweier und Ladenburg 2017, ansonsten unterdurch- schnittlich, mehrjährig in V1 hohe Erträge, in V2 leicht überdurchschnittlich; langer Wuchs, mittlere Standfestigkeit (2,1), geringe bis mittlere Anfälligkeit für Mehltau (1,5), Blattseptoria mittlere Resistenz, deutliche Anfälligkeit für Braunrost (5,0), FZ und HLG hoch, RP um den Durchschnitt; niedrige TKM ; DON 1,01 mg/kg.

Hylux: 2017 insgesamt schwache Erträge mit Aus- nahme am Standort Tailfingen, mehrjäh- rig in V2 um den Durchschnitt, in V1 weit unterdurchschnittlich; trotz kurzem Wuchs Probleme mit der Standfestigkeit (2,7), mitt- lerer Befall mit Blattseptoria (3,8), anfällig für Mehltau (2,5), stark anfällig für Braun- rost (5,4), unterdurchschnittliche Qualitä- ten,  DON 0,87 mg/kg; DON-Nachweis  in Orschweier auch 2017.

KWS  Ferrum: über die Standorte und Varianten sehr uneinheitlich, insgesamt 2017 unterdurch- schnittlich, mehrjährig niedrigeres Ertrags- niveau besonders in V1; langer Wuchs, unterdurchschnittliche Standfestigkeit (2,7), gute Resistenz bei Mehltau (1,3), über dem Sortenmittel liegende Anfälligkeit für Gelb (1,7) - und Braunrost (4,4) sowie für Blatt- septoria (3,8), gute bis mittlere Qualitäten, RP leicht unterdurchschnittlich;  DON 0,69 mg/kg.

Porthus: 2017 in V1 und V2 leicht unterdurchschnitt- liche Erträge mit Ausnahme LSV Tailfingen, mehrjährig schächeres Ertragsniveau; mitt- lere Standfestigkeit (2,0), gute Resistenzen gegen Mehltau (1,4) und Blattseptoria (2,9), mittlerer Befall von Braunrost (3,3); hohe FZ und RP, ansonsten durchschnittliche Qualitäten; niedrige DON-Werte.

Quintus: Wechselweizen; ertraglich in der reduzier- ten Variante V1 gute Erträge, besonders in Orschweier, in V2 um den Durchschnitt; späte Reife; sehr langer Wuchs, mittlere Standfestigkeit (2,6); sehr gute Resistenz gegen Blattseptoria (2,7) und Braunrost (1,7);  geringer bis mittlerer Mehltaubefall; RP, TKM und HLG hoch, niedrige FZ.

Rubisko: ertragsstark in V1 ein- und  mehrjährig; in V2 2017 gute Erträge, mehrjährig um den Durchschnitt; mittlere Standfestigkeit, sehr gute Resistenz gegen Braunrost (1,3), leichte Anfälligkeit für Blattseptoria (3,9); Mehltau mittlerer Befall( 2,0); hohe TKM; HLG, RP und FZ leicht unter Durchschnitt ; DON 2,73 mg/kg.

RGT Sacramento: 2017 und mehrjährig ertragsstärkste Sorte in beiden Varianten; gute Standfestigkeit (1,9), sehr gute Resistenz gegen Braunrost (1,8), mittlerer Blattseptoriabefall, deutliche Mehltauanfälligkeit (2,4); TKM überdurch- schnittlich, HLG Und FZ im Mittel, RP niedrig DON-Nachweis in Orschweier 2017.

Sokal: 2017 und mehrjährig in V1 und V2 unter- durchschnittlich im Ertrag; lageranfällig (4,5), Mehltaubefall gering (1,5), Blattseptoriabefall (3,8) um den Durchschnitt, stärkerer Befall mit Braunrost (5,0); HLG und FZ hoch, RP durchschnittlich, sehr niedrige TKM ; DON 0,46 mg/kg.

Empfehlungssorten für den Anbau 2017/18: Sokal, Ambello, Rubisko und Faustus

Winterweizen, frühes Sortiment: agronomische und Resistenzeigenschaften, Ertrags- und Qualitätseigenschaften

 

"Normales" Sortiment

Achim B: 2017 mit Ausnahme der Standorte St. Jo- hann, Döggingen und Boxberg in beiden Intensitäten schwache Ergebnisse, mehr- jährig in V1 deutlich besser, vor allem in den AG 19, 21 und 22, in V2 unter oder um den Durchschnitt; spätere Reife; lageranfällig (3,3); allgemein gute Resistenzen: Mehl- tau (1,1) und Blattseptoria (2,6), Braunrost (2,4) und Spelzenbräune (3,0); TKM und HLG über Durchschnitt, RP im Mittel, FZ unterdurchschnittlich, FZS niedrig.

Apostel A: einjährig ertragsstark in V1, mittleres Er- tragsniveau in V2, sehr gute Ergebnisse in Ladenburg und Bönnigheim, mehrjährig in V1 und in allen AG ausgezeichnete Erträ- ge, in V2 schwächer; Lagerneigung (3,3); geringe Anfälligkeit für Braunrost (2,0) und Spelzenbräune (2,0), mittlerer Septoriabe- fall (3,4), leichte Mehtauanfälligkeit (1,8); TKM und HLG überdurchschnittlich, RP und FZ mittel, FZS Durchschnitt, DON-Gehalt 2016: 0,90 mg/kg:

 

Barranco E: 2017 unbeständig über die Prüforte und Varianten, sehr gutes Ergebnis in Kupfer- zell, entäuschend in Boxberg, mehrjährig in beiden Intensitäten leicht über dem Durch- schnitt mit Ausnahme von AG 21 und 22, insgesamt ertragsstärkster E-Weizen im Prüfsortiment; etwas länger im Wuchs, sehr gute Standfestigkeit (1,4); gute Resistenzen gegen Mehltau (1,1) und Spelzenbräune (3,0), Blattseptoria - und Braunrostanfälligkeit (3,0) um den Durchschnitt; TKM, HLG und RP hoch; FZ leicht überdurchschnittlich, FZS hoch, DON-Gehalt 2016: 0,92 mg/kg.

Benchmark B: mit Ausnahme von Orschweier an allen Prüfstandorten gute bis sehr gute Ergeb- nisse, besonders in V2, mehjährig ausge- zeichnetes Ertragsniveau in V2 über alle AG,  in V1 um den Durchschnitt;  mittlere Standfestigkeit (2,0); deutliche Anfällig- keit für Braunrost (3,6), Gelbrost (1,8) und Spelzenbräune (1,8), mittlerer Befall bei Mehltau (1,4) und Septoria (3,7); HLG, TKM und RP unterdurchschnittlich, FZ im Mittel und stabil; DON-Gehalt 2016: 0,82 mg/kg.

Bernstein E: 2017 sehr gute Erträge in Orschweier, Kupferzell und Ladenburg, sehr niedriges Ertragsniveau in Tailfingen und St. Johann, insgesamt in V2 um den Durchschnitt, in V1 darunter, mehrjährig in beiden Varianten weit unterdurchschnittlich; längste Sorte in den LSV, trotzdem standfest (1,6); durchschnitt- liche Resistenzen gegen Blattkrankheiten, geriner Befall mit Spelzenbräune (2,0); HLG sehr hoch, TKM und RP hoch, Fallzahl hoch und stabil; DON-Gehalt 2016: 0,77 mg/kg.

Bonanza B: 2017 und mehrjährig gute Ergebnisse in V2, unterdurchschnittlich in V1; mittlere Standfestigkeit; sehr gute Mehltau- (1) und Braunrostresistenz (2,0), mittlerer Befall mit  Blattseptoria (3,6), anfällig für Spel- zenbräune (5,0); TKM überdurchschnitt- lich, RP und HLG unterdurchschnittlich, FZ niedrig, FZS gering.

Boss B: an allen LSV-Standorten 2017 mit überdurchschnittlichen Kornerträgen, allerdings in den Varianten inhomogen, mehrjährig sehr gute Ergebnisse in V1, leicht schwächer, aber mit hohem Ertragsniveau in V2; sehr gute Standfestigkeit (1,3); gute Resisten- zen gegen Mehltau (1,3) und Braunrost (2,1), mittlere Anfälligkeit für Septoria (3,6) und Spelzenbräune (3,5); HLG über Durch- schnitt, TKM unter Durchschnitt, RP, FZ und FZS mittel.

 

Chiron A: 2017 unbeständig über die Prüforte und Va- rianten, sehr gut in St. Johann und Boxberg, schwach in Eiselau, insgesamt ein- und mehrjährig in V1 über dem Durchschnitt, in V2 um den Durchschnitt; Lagerneigung (2,6); gute Braunrostresistenz (2,1), gerin- ger bis mittlerer Befall mit Mehltau (1,3) und Septoria (3,2), deutliche Anfälligkeit für Spelzenbräune (5,5); TKM und RP mittel, HLG und FZ hoch, FZS sehr gut.

Desamo B: 2017 ertragsstark an den Standorten Kupfer- zell und Kraichtal, entäuschend in St. Johann und Orschweier, insgesamt überdurch- schnittlich in beiden Varianten, im Großraum Südwest mehrjährig hohes Ertragsniveau in V1, in V2 um den Durchschnitt; standfest (1,9); umfassend blattgesund; TKM und HLG gering, RP mittel, sehr hohe und sehr stabile FZ; DON-Gehalt 2016: 1,10 mg/kg.

Elixer C: 2017 an den meisten Standorten in V1 die ertragsstärkste Sorte, auch in V2 hohes Ertragsniveau, mehrjährig in der Rangfolge ganz weit oben, in V2 nur leicht schwächer; Lagerneigung (3,0); insgesamt blattgesun- de Sorte, leichter Befall mit Mehltau (1,8); HLG mittel, RP, TKM und FZ unterdurch- schnittlich, FZS hoch; DON-Gehalt 2016: 0,32 mg/kg.

Faustus B: Ertragsniveau sehr unterschiedlich über die Standorte: stark in St. Johann und Krauchen- wies, schwach in Tailfingen und Kupferzell, insgesamt 2017 in beiden Intensitäten deut- lich über dem Durchschnitt, mehrjährig in allen AG und Varianten sehr hohe Erträge; frühe Reife; längerer Wuchs, lageranfällig (2,7); gute Spelzenbräuneresistenz (2,0), mittlerer Befall mit Septoria (3,4), Braun- rost- (4,5) und Mehtauanfälligkeit (2,0); HLG überdurchschnittlich, TKM und RP unterdurchschnittlich, mittlere FZ, mittlere bis gute FZS.

Galerist E: sehr gute Erträge in Orschweier und Krau- chenwies, 2017 und mehrjährig in beiden Varianten unterdurchschnittliches Ertragsniveau; kurze Sorte, standfest (1,8); insgesamt mittlere Blattgesundheit; leichter Gelbrost- befall (1,3); HLG mittel, TKM unterdurch- schnittlich, RP leicht überdurchschnittlich, FZ und FZS gering.

Hyvento (H) A: Hybridweizen mit starken Ergebnissen in Eiselau, Tailfingen und Döggingen, schwach in Ladeburg, 2017 insgeamt in V1 um den Durchschnitt, in V2 besser, mehrjährig deut- lich ertragsstärker; langer Wuchs, leichte Lagertendenz (2,5); überdurchschnittlich anfällig für Blattkrankheiten, Ausnahme gute Resistenz bei Spelzenbräune (2,5); TKM über Durchschnitt, HLG und RP mittel, FZ leicht überdurchschnittlich, FZS mittel bis gut.

Kamerad B: 2017 unbeständig über die Prüforte und Varianten, gute Ergebnisse in St. Johann, Bönnigheim und Tailfingen, schwach in La- denburg, insgesamt in V1 durchschnittlich, in V2 überdurchschnittlich, mehrjährig in bei- den Intensitäten ertragsstärker einzuschät- zen; kurzer Weizen mit guter Standfestigkeit (1,7); gute bis mittlere Blattgesundheit: Sep- toria (3,1), Braunrost (2,4), Spelzenbräune (3,5), sehr gute Mehltauresistenz(1,0); HLG überdurchschnittlich, TKM, RP und FZ mittel bei sehr guter FZS.

 

KWS Eternity E: in St. Johann, Döggingen und Eiselau mit sehr guten Kornerträgen, insgesamt schwä- cher in V1, mehrjährig ähnliches Ertragsni- veau, in Höhenlage AG 19 ertragsstärker; mittlere Standfestigkeit; erhöhte Anfällig- keit für Septoria (4,2), Braunrost (3,8) und Spelzenbräune (5,0), mittlerer Mehltaubefall (1,4); TKM und RP ausgezeichent, HLG und FZ mittel, durchschnittliche FZS.

KWS Montana E: Erträge in Ladenburg und Krauchenwies sehr gut, schwach in Kupferzell, ein- und mehrjährig deutlich besser in V2; lageran- fällig (3,0); mittlere Anfälligkeit für Mehltau (1,6) und Braunrost (2,8), erhöhte Anfälligkeit für Blattseptoria (4,1), gute Spelzenbräune- toleranz (3,0); TKM gering, HLG mittel, RP hoch, FZ überdurchschnittlich, aber instabil, DON-Gehalt 2016: 0,81 mg/kg.

 

Leandrus A: 2017 sehr unbeständig über die Prüforte und Varianten, in Bönnigheim und Boxberg gut, insgesamt in V1 um den Durchschnitt, in V2 leicht darunter, mehrjährig in bei- den Intensitätsstufen schwächeres Bild; lageranfällig (4,0), geringer Braunrostbefall (2,0), mittlere Anfälligkeit für Mehltau und Blattseptoria (3,7), deutlicher Befall mit Spelzenbräune (4,5); TKM, HLG und RP unterdurchschnittlich, FZ hoch und sehr stabil.

LG Imposanto B: 2017 in V2 um den Durchschnitt, V1 un- terdurchschnittlich, schwach in Ladenburg, ertragsstark in Kraichtal und Boxberg, mehrjährig höheres Ertragsniveau; mittel- späte Reife; längerer Wuchs mit mittlerer Standfestigkeit (2,2);mittlere Resistenzen bei Mehltau und Braunrost (2,6), erhöhte Anfälligkeit für Septoria (3,8) und Spelzen- bräune (4,0); TKM über Durchschnitt, HLG mittel, RP und FZ unterdurchschnittlich, FZS sehr gut.

Meister A: bewährter A-Weizen mit mittlerem bis gutem Ertagsniveau 2017, Ausnahme: im LSV Boxberg schwach, mehrjährig in beiden Varianten mit nachlassenden Erträgen; längerer Wuchs, mittlere Standfestigkeit (1,7), Anfälligkeit für Blattkrankheiten insgesamt hoch bis sehr hoch: Mehltau (2,0), Septo- ria (3,8), Braunrost (4,5), Spelzenbräune (5,0); HLG durchschnittlich; TKM, RP und FZ hoch, FZS sehr gut; DON-Gehalt 2016: 0,43 mg/kg

Moschus E: 2017 insgesamt mit guten (V2) bzw. leicht unterdurchschnittlichen (V1) Erträgen, sehr hohes Ertragsniveau in Orschweier und Kupferzell, schwaches Ergebnis in Boxberg, mehrjährig in beiden Varianten ertragsschwächer; längerer Wuchs, gute Standfestigkeit (1,7); umfassend gute Gesundheit: Mehltau (1,1), Blattseptoria (3,3), Spelzenbräune (3,0), Braunrost (2,6); hervorragende Qualitäten: TKM überdurchschnittlich, HLG und RP hoch, beste FZ im Sortiment, FZS sehr gut.

Nordkap A: 2017 gutes Ergebnis in Boxberg, schwache Erträge in Kupferzell, Mäusefraß in allen Prüfparzellen in Eiselau, mehrjährig höheres Ertragsniveau; mittlere Standfestigkeit (2,2); durchschnittliche Resistenzen: Sep- toria (3,7), Braunrost (3,0),Spelzenbräune (3,5), Mehltau (1,3); HLG unterdurchschnitt- lich, TKM und RP mittel, FZ und FZS gering; DON-Gehalt 2016: 1,44 mg/kg.

Partner B: an allen LSV-Standorten, mit Ausnahme von Bönnigheim hohes bis sehr hohes Er- tragsniveau, mehrjährig in beiden Varianten über dem Durchschnitt; standfest (1,6); sehr gute Braunrostresitenz (1,6), mittlerer Befall mit Septoria (3,4) und Mehltau (1,4), anfällig für Spelzenbräune (4,0); TKM, RP und HLG unterdurchschnittlich, FZ gut, FZS sehr gut; DON-Gehalt 2016: 0,74 mg/kg.

Patras A: 2017 über die Standorte und Varianten sehr uneinheitlich, Orschweier und Ladenburg mit sehr guten Ergebnissen, insgesamt in V1 durchschnittlich, in V2 unter Durchschnitt, mehrjährig in beiden Intensitätsstufen um das Mittel; früher Weizen, leichte Lagerneigung (2,4); erhöhte Anfälligkeit für Blatt- krankheiten wie Mehltau (1,8), Blattseptoria (4,1), Spelzenbräune (4,0), mittlere Braun- rosttoleranz; TKM sehr hoch, HLG leicht unterdurchschnittlich, RP und FZ mittel, FZS gering bis mittel; DON-Gehalt 2016: 0,97 mg/kg.

Ponticus E: 2017 in der reduzierten Varaiante gute bis durchschnittliche Erträge, in V2 unter Durch- schnitt; sehr gutes Ergebnis in Orschweier, schwach in Boxberg, mehrjährig schwä- cheres Ertragsniveau als 2017 in beiden Intensitäten; sehr standfest (1,2); sehr gute Mehltauresistenz (1,1), ansonsten gute bis mittlere Blattgesundheit; gute Qualitäten: mitllere TKM, HLG über Durchschnitt; RP und FZ hoch, hervoragende FZS; DON- Gehalt 2016: 0,93 mg/kg.

Porthus B: 2017  hohes Ertragsniveau in V1 und V2 mit Ausnahme der Standorte Tailfingen und Eiselau, mehrjährig in beiden Varianten und über alle AG sehr ertragsstark; frühe Abreife, längerer Wuchs, lageranfällig (2,8); gute Spelzenbräunetoleranz (3,0), mittlerer Be- fall bei Mehltau und Septoria (3,4), erhöhte Braunrostanfälligkeit (3,2); HLG mittel, TKM, RP und FZ unterdurchschnittlich, FZS mittel, DON-Gehalt 2016: 0,32 mg/kg.

RGT Aktion A: 2017 in V1 über die Standorte durchschnitt- lich, in V2 schwächer, hohe Erträge in Kup- ferzell, Ladenburg und Kraichtal, geringe Erträge in Krauchenwies und Boxberg, mehrjährig in V1 besser als in V2, jedoch in beiden Intensitäten unterdurchschnittlich; kurz, standfest (1,6); geringe Anfälligkeit für Septoria (3,1) und Braunrost (2,0), stärkerer Befall mit Mehltau (1,8) und Spelzenbräune (4,0); HLG und TKM unterdurchschnittlich, RP und FZ mittel, gute FZS.

RGT Reform A: 2017 in beiden Varianten um den Durch- schnitt, gute Ergebnissen in Orschweier und Eiselau, mehrjährig über dem Mittel, dabei in V2 etwas ertragsstärker; kurz, standfest (1,6); gute Braunrosttoleranz (2,4), mittle- rer Mehltaubefall, leichte Anfälligkeiten für Septoria (3,9) und Spelzenbräune (4,0), TKM überdurchschnittlich, RP mittel, HLG und FZ hoch, gute FZS; DON-Gehalt 2016: 0,54 mg/kg.

Sheriff C: an allen LSV-Standorten in V1 deutlich besser als in V2, in beiden Varianten ins- gesamt überdurchschnittlich gut, mehrjährig in beiden Intensitätsstufen auf sehr hohem Ertragsniveau, kurz und standfest (1,5), gute Toleranzen bei Braunrost (1,8),und Septoria (2,8), Mehltaubefall unterdurchschnittlich (1,3), erhöhter Befall mit Spelzenbräune (4,0); unterdurchschnittliche Qualitäten bei TKM, HLG , RP und FZ, sehr gute FZS; DON-Gehalt 2016: 1,20 mg/kg.

Empehlungssorten  für  den  Anbau 2017/18: Elixer (C), RGT Reform (A), Mei- ster (A ), Patras (A), Partner (B).

Winterweizen: agronomische und Resistenzeigenschaften, Ertrags- und Qualitätseigenschaften, Erträge

 

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