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Landessortenversuche 2017

Ergebnisse für Dinkel

Dinkel liegt weiterhin im Trend. Welche Sorten wie im Anbaugebiet Südwest/Fränkische Platten abgeschnitten haben, hat das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg für Sie zusammengestellt.

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Minardi
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Der Anbau von Dinkel (Spelzweizen) in Baden-Württemberg bleibt mit 20.000 Hektar nach wie vor beliebt. Zum einen liegen die Kornerträge im Durchschnitt nur knapp zehn Prozent unter denen der Weizenerträge, zum anderen bleiben die Preise bei Anbau in Nähe von Entspelzungsanlagen attraktiv. Ein weiteres Indiz für die stabile Kultur ist auch die Vermehrungsfläche in Baden-Württemberg, die sich 2017 auf knapp 700 Hektar beläuft. Wichtigste Sorten für den Praktiker sind Franckenkorn, Zollernspelz und Badenstern, als potenzielle ertragsstarke Nachfolger kommen Badensonne, Hohenloher und Comburger in Frage.

Wetterumschwung ließ die Qualitäten sinken

Der Vegetationsverlauf schien für Spelzweizen zunächst optimal: keine größeren Auswinterungsschäden und im Vergleich zum Vorjahr geringer Krankheits- und Lagerdruck bis zur Reife. Mit dem Wetterumschwung zur Ernte fielen die Qualitäten in den Keller. Gerade in den Schwerpunktregionen Main-Tauber und Neckar-Odenwald konnte der Dinkel nicht rechtzeitig eingefahren werden. Die Folgen waren Fallzahlen, die jenseits der geforderten 250 Sekunden für den Handel liegen. Nur durchschnittliche 104 Sekunden Fallzahl wurden auf dem LSV-Prüfstandort Boxberg erreicht.

In Baden-Württemberg konnten zwei von drei LSV-Dinkelstandorten ausgewertet werden. Der Versuch in St. Johann fiel wegen starker Unwetterschäden komplett aus. Aufgrund der geringen Versuchsdichte erfolgen die ein- und mehrjährige Auswertungen länderübergreifend über das Anbaugebiet Südwest/Fränkische Platten, in dem der bayerische Standort Arnstein liegt.

Die LSV Dinkel werden wie alle Getreidedeversuche zweifaktoriell angelegt: In der reduzierten Variante V1 wird grundsätzlich auf Fungizide und Wachstumsregler verzichtet, um Krankheits- und Lageranfälligkeit beurteilen zu können. Die intensive Variante V2 dient der Gesunderhaltung der Versuchsparzellen und so der Einschätzung der Ertragsleistungen der Prüfsorten.

Die Sorten im Überblick

Badenkrone: 2017 an den baden-württembergischen Standorten höchstes Ertragsniveau in V2, mehrjährig in beiden Intensitäten überdurchschnittlich; kurze Sorte mit guter Standfestigkeit (1,3; Notenskala von 1 bis 9; je höher der Wert, desto negativer die Merkmalsausprägung); Mehltaubefall gering (3,3), Gelbrostanfälligkeit (1,7) mittel, stärkere Anfälligkeit für Braunrost (3,0) und Septoria (2,9); Tausenkorngewicht (TKG) unterdurchschnittlich, Spelzenanteil (SP) mittel.

Badensonne: Über die LSV-Standorte mit durchschnittlichem Ertrag in V1 und sehr hohen Erträge in V2, mehrjährig insgesamt ausgezeichnetes Ertragsniveau; spätere Reife; langwüchsig, sehr standfest (1,3); stark mehltauanfällig (6,9), Braunrostbefall höher im Vergleich zum Versuchsmittel (3,2), gute Gelbrostresistenz (1,3), geringer Septoriabefall (2,1), TKG hoch, geringster SP im Prüfsortiment.

Badenstern: In beiden LSV in Baden-Württemberg mit sehr guten Ergebnissen über die Varianten, mehrjährig ertragsschwächer besonders in V2; standfest (1,5); Mehltaubefall (4,5) überdurchschnittlich, gute Blattseptoria- (1,8) und sehr gute Braunrostresistenz (2,0); Gelbrost nicht bonitiert, laut Beschreibende Sortenliste mittlere bis hohe Resistenz; höchstes TKG, geringer SP.

Comburger: 2017 und mehrjährig auf durchschnittlichem Ertragsniveau in beiden Varianten; spätere Reife; sehr lange Sorte, lageranfällig (3,0); gute bis mittlere Blattgesundheit; TKG leicht unterdurchschnittlich, höchster SP bei den Prüfsorten.

Franckenkorn: 2017 am bayerischen Standort gute Erträge, insgesamt um den Durchschnitt in V2, in V1 etwas schwächer, mehrjährig unterdurchschnittliches Ertragsniveau in beiden Stufen; etwas frühreifere Sorte, lageranfällig (3,5); sehr gute Gelbrostresistenz (1,0), geringer Mehltaubefall (2,8), mittlerer Befall bei Septoria (2,5) und Braunrost (2,6); TKM gering, SP mittel.

Hohenloher: In der reduzierten Variante 2017 an den Prüfstandorten mit ausgezeichneten Ergebnissen, in V2 leicht unter Durchschnitt, mehrjährig in V1 unter- , in V2 deutlich überdurchschnittlich; Lagerneigung (3,0); bei Befall mit Mehltau (4,1) und Braunrost (3,2) leicht über Versuchsmittel, deutlicher die Anfälligkeit für Gelbrost (2,3), Septoriabefall mittel; TKG und SP überdurchschnittlich.

Zollernspelz: 2017 ertraglich deutlich schwächer in der reduzierten Varianten im Vergleich zu den Vorjahren, mehrjährig sehr hohes Ertragsniveau in V1, in V2 unter dem Durchschnitt; kurze Sorte mit sehr guter Standfestigkeit (1,2), gute Resistenzen gegen Mehltau (3,0) und Braunrost (2,2), Septoriabefall (2,3) mittel, anfällig für Gelbrost (2,5);  TKG unterdurchschnittlich, SP über dem Mittel.

Dinkel: Ertragseigenschaften und Erträge, agronomische und Resistenzeigenschaften

Empfehlungssorten 2017/18

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg empfiehlt die Sorten: Badenkrone, Badenstern, Franckenkorn und Zollernspelz.

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