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Pflanzenschutz im Raps

Schädlinge schwächen, Bienen behüten

Raps ist für Bienen attraktiv. Ein Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Rapsschädlinge liegt daher beim Bienenschutz, um sich die wertvollen Bestäuber zu behalten. Dr. Peter Knuth vom Regierungspräsidium Tübingen erklärt, wie der Bienenschutz beim Einsatz von Insektiziden im Raps funktioniert.
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Achtung bei Tankmischungen von Biscaya und dem Azolfungizid Mirage 45 EC zur gleichzeitigen Rapskrebsbekämpfung

 

Biscaya ist derzeit das einzige Insektizid, das auch bei einer Tankmischung mit Azolfungiziden zur Rapskrebsbekämpfung in der Vollblüte in Bezug auf eine Bienengefährdung seine B4- Einstufung (bienenungefährlich) behält. Vom Julius Kühn-Institutes wurde allerdings festgestellt, dass speziell bei Tankmischungen von Biscaya mit Mirage 45 EC (bei Soloanwendung ebenfalls B4) eine deutlich erhöhte Mortalität bei Honigbienen auftritt.

 

Vom Julius Kühn-Institut wird daher dringend empfohlen, diese Tankmischung nicht mehr in der Blüte einzusetzen. Tankmischungen von Biscaya mit anderen Azolfungiziden oder auch zum Beispiel mit Cantus Gold oder Symetra sind hiervon nicht betroffen.

 

Bienenschutz unbedingt beachten

 

Blühende Rapsfelder sind für Bienen sehr attraktiv und haben als Nahrungsquelle eine große Bedeutung. Ein Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Rapsschädlinge liegt daher beim Bienenschutz. Beim Einsatz von bienengefährlichen Insektiziden vor der Rapsblüte muss immer auch darauf geachtet werden, ob blühende Unkräuter im Feld vorhanden sind.

 

Einige Pyrethroide haben eine „B2“ – Auflage. Diese Mittel dürfen in blühenden Beständen zwar eingesetzt werden, aber erst nach dem Ende des täglichen Bienenfluges bis max. 23 Uhr. Bienen beenden ihre Aktivität im Raps gegen 19:00 Uhr und verlassen die Felder. Es verbleibt also für den Einsatz von B2- Mitteln eine Zeitspanne von ca. 4 Stunden. Der Spritzbelag muss bis zum nächsten Morgen angetrocknet sein.

 

Die Auflage „B4“ bedeutet, dass diese Mittel nicht bienengefährlich sind und in blühenden Beständen auch am Tag zum Einsatz kommen können. Die Einstufung „B4“ gilt aber immer nur für die Einzelanwendung des Mittels bis zur maximal zugelassenen Aufwandmenge.

 

Eventuelle Tankmischungen zweier als „B4“ eingestufter Insektizide sind vom BVL nicht geprüft. Untersuchungen des Julius Kühn-Institutes haben bei diesen „B4-Tankmischungen“ festgestellt, dass sich additive bis synergistische Wirkungen ergeben können, so dass diese Kombinationen tatsächlich als bienengefährlich bewertet werden müssen und nicht in die Blüte appliziert werden dürfen.

 

Achtung bei Tankmischungen mit Azolfungiziden

 

Alle als bienenungefährlich eingestuften Pyrethroide haben die Auflage NB6623. Diese Auflage bedeutet, dass Tankmischungen dieser Mittel mit Azolfungiziden (z.B. Caramba, Folicur, Matador, Orius, Propulse) erst nach dem täglichen Bienenflug eingesetzt werden dürfen, was einer B2– Auflage für diese Tankmischungen entspricht.

 

Unbedingt zu beachten ist auch, dass Mospilan SG bzw. Danjiri bei Soloanwendung als bienenungefährlich eingestuft sind, in Tankmischungen mit Azolfungiziden in blühenden Beständen aber nicht eingesetzt werden dürfen, auch nicht nach dem täglichen Bienenflug.

 

Blühpause einlegen

 

Blühende Rapsbestände werden nicht allein nur von Bienen aufgesucht, sondern auch von vielen anderen Bestäuberinsekten. Darum sollten alle Insektizidanwendungen während der Blüte entweder vermieden oder generell auf die Abendstunden gelegt werden.

 

Vom BVL wurde aus diesem Grunde allen als B 4 eingestuften Insektiziden zusätzlich die  Auflage NN 410 erteilt. Diese Auflage bedeutet, dass die Mittel als schädigend für Bestäuberinsekten eingestuft werden und nach Möglichkeit die Anwendung in die Blüte vermieden werden sollte oder insbesondere zum Schutz der Wildbienen in den Abendstunden erfolgen sollte.

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