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Im Winterraps auf Schnecken, Rapserdflöhe und Schwarzen Kohltriebrüssler achten

Wuseln im jungen Raps

Mit dem Auflaufen des Winterrapses beginnt die kritische Phase der Bestandsetablierung, in der vor allem Schnecken, Rapserdflöhe und weitere Schadinsekten regelmäßig kontrolliert werden müssen. Um Schäden zu vermeiden und Resistenzen vorzubeugen, sind gezielte Maßnahmen nur nach Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte durchzuführen und in Schutzgebieten zu dokumentieren.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 25.08.2025
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Wenn der Raps aufläuft, ist auf Befall durch Schnecken zu achten. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Zuwanderung von Gräben und Feldrändern gelegt werden. Bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes (eine Schnecke je Kontrollstelle) sind gezielte Behandlungen erforderlich. In Schutzgebieten (Geltungsbereich von IPSplus) sind die durchgeführten Überwachungsmaßnahmen zu dokumentieren.

Gleichzeitig sind die Bestände auf die Löcher, die durch den Reifungsfraß der Rapserdflöhe entstehen, zu kontrollieren. Wenn ab dem Auflaufen bis zum Drei-Blatt-Stadium zehn Prozent der Blattfläche durch Fraß zerstört ist, ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten. Um eine zunehmende Resistenz der Erdflöhe gegen Pyrethroide zu vermeiden, sollte nur nach Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes gespritzt werden. Jede unnötige Insektizidbehandlung mit Pyrethroiden trägt zur Selektion resistenter Erdflöhe bei.

Obacht im Schutzgebiet

In Schutzgebieten (Geltungsbereich von IPSplus) muss für die Überwachung von Rapsschädlingen zudem bis zu zwei Hektar Schlaggröße oder Bewirtschaftungseinheit mindestens eine Gelbschale circa 20 Meter vom Feldrand entfernt, bis zehn Hektar eine weitere Gelbschale und darüber je weitere zehn Hektar eine zusätzliche Gelbschale stehen. Werden ab dem Vier- bis Sechs-Blatt-Stadium mehr als 50 bis 75 Käfer pro Gelbschale in drei Wochen gefangen, sollte nicht vor Ende September gespritzt werden. Dadurch werden auch noch später zufliegende Rapserdflöhe und geschlüpfte Larven erfasst. Für diese Behandlung eignen sich bei Minderwirkungen von Pyrethroiden die per Notfallzulassung zugelassenen Insektizide mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole, Exirel und Minecto Gold. Diese Mittel sind zwar deutlich teurer, jedoch haben sie eine zuverlässige Wirkung, was bei Pyrethroiden aufgrund von Resistenzen leider in vielen Gebieten nicht mehr der Fall ist.

Örtlich ist seit einigen Jahren ein zunehmender Befall mit dem Schwarzen Kohltriebrüssler festzustellen. Der 2,4 bis 3,7 Millimeter lange, schwarz glänzende Käfer mit roten „Füßen“ legt seine Eier im Herbst in die Blattstiele. Die Larven fressen sich bis zum Frühjahr von dort zum Vegetationspunkt. Dadurch kommt es zum Absterben des Haupttriebes. Als vorläufiger Bekämpfungsrichtwert wurden zehn Rüssler in einer Gelbschale festgelegt.

In Teilen Baden-Württembergs ist Ausfallgetreide aufgrund ausreichender Bodenfeuchte beziehungsweise Niederschlägen gut aufgelaufen und konnte vor der Rapsaussaat erfolgreich mechanisch bekämpft werden. Wo dies nicht möglich war, kann eine Behandlung mit einem Gräsermittel im Zwei- bis Drei-Blatt-Stadium des Ausfallgetreides erforderlich sein, um zu verhindern, dass das Ausfallgetreide den Raps überwächst. Ist auch schon Ackerfuchsschwanz aufgelaufen, sollten „Dim“-Mittel (zum Beispiel Focus Ultra + Dash E.C., Select 240 EC + Radiamix) bevorzugt zur Anwendung kommen.

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