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Landessortenversuche 2018

Dinkel durchgetestet

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) hat die Landessortenversuche (LSV) für Dinkel ausgewertet. Die Empfehlungssorten für 2018/19 sind Badenkrone, Badensonne, Franckenkorn, Zollernspelz.
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Ein Dinkelfeld aus den Landessortenversuchen in St. Johann.  |  Foto: Würfel
Ein Dinkelfeld aus den Landessortenversuchen in St. Johann. | Foto: WürfelWürfel
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Die Dinkelfläche in Baden-Württemberg ist mit knapp 20.000 ha (davon knapp 6000 ha im ökologischen Anbau) im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. 50 Prozent des Anbaus verteilen sich auf den nördlichen und östlichen Teil Baden-Württembergs – die Landkreise Main-Tauber, Neckar-Odenwald, Alb-Donau und Heidenheim. Die wichtigsten Sorten in der Praxis sind nach wie vor Franckenkorn (170 ha Vermehrung), Zollernspelz (130 ha Vermehrung) und Badensonne (90 ha Vermehrung).

Die Landessortenversuche werden auf den Zentralen Versuchsfeldern in Boxberg, Eiselau und St. Johann angelegt und mit den bayerischen LSV über den Großraum Süddeutschland ein- und mehrjährig verrechnet.
Dominierende Krankheiten an allen Standorten waren 2018 Braunrost und Blattseptoria, in St. Johann befiel Schneeschimmel ab Mitte Juni die Fahnenblätter, Mehltau trat nur vereinzelt auf. Insgesamt waren die Bestände, mit Ausnahme des bayerischen Standortes Frankendorf, bis zur Ernte durchweg standfest.

Die Ergebnisse

Die Durchschnittserträge der je drei bayerischen und baden-württembergischen Standorte lagen bei 81,8 dt/ha in V1 (reduzierte Variante) und 94,5 dt/ha in V2 (intensive Variante). Vergleiche zum Vorjahr sind nicht möglich, da sich die anbaugebietsbezogene Verrechnungsbasis geändert hat. Qualitätsergebnisse zum LSV-Dinkel liegen noch nicht vor. Die Daten werden auf der Homepage des LTZ im Kurzinfo Dinkel 2017/18 zeitnah eingestellt.

Beobachtungen

Mittelwerte aus den LSV Spelzweizen Baden-Württemberg und Bayern 2017/18 und mehrjährige Ertragsergebnisse über den Großraum Süddeutschland (* Notenskala 1 bis 9, je höher die Note, desto negativer die Merkmalsausprägung):

  • Ertrag: V1: 81,8 dt/ha, V2: 94,5 dt/ha;
  • Agronomische Werte V1*: Lager vor Ernte (2,9); Zwiewuchs (4,9 in V2); keine Auswinterung;
  • Krankheiten V1*: Mehltau (2,8); Braunrost (3,8); Blattseptoria (3,4); Gelbrost (1,7).

Sortenprofile

Badenkrone: 2018 über die Varianten und LSV-Standorte mit starken Ertragschwankungen; sehr hohes Ertragssniveau in Eiselau und Frankendorf; mehrjährig in beiden Varianten deutlich überm Durchschnitt; kurze Sorte mit guter Standfestigkeit (2,7); mittlere Blattgesundheit; laut Züchter besonders ertragreich auf den besseren Standorten, Sorte mit hoher Kornzahl pro Ähre.
 

Badensonne: 2018 und mehrjährig mit konstant hohen bis sehr hohen Erträgen in der intensiven Variante; in der reduzierten Variante einjährig um den Durchschnitt mit sehr guten Ergebnissen in Eiselau und Günzburg; mehrjährig überdurchschnittliche Ertragsleistungen, hervorragend in der V2; mittelspäte Reife; langwüchsig, durchschnittliche Standfestigkeit (3,2); mittlerer Befall mit Blattseptoria (3,4); hohe Anfälligkeit für Mehltau (3,9), Braunrost (5,3) und Gelbrost (2,9); laut Züchter hohe Kern- und Mehlausbeute.
 

Badenstern: stand 2018 nur an den baden-württemberischen LSV-Standorten, insgesamt um den Durchschnitt mit leichten Ertragsvorteilen für die reduzierte Variante; mehrjährig in beiden Intensitäten ertragsschwächer; gute Standfestigkeit (2,3); deutlicher Befall mit Mehltau (4,3), mittlere Anfälligkeit für Braunrost (4,0) und Blattseptoria (3,5); laut Züchter Sorte für Grenzertragsstandorte und extensiven Anbau.
 

Comburger: extensiver Dinkel mit zufriedenstellenden Kornerträgen in V1 in St. Johann, Arnstein und Günzburg, schwache Erträge in V2; mehrjährig in beiden Varianten unterdurchschnittlicher Ertrag; ausgeprägter Zwiewuchs (7,5); mittelspäte Reife; sehr lange Sorte, mittlere Standfestigkeit (3,0); Blattgesundheit gut bei Gelbrost (1,2), Septoria (2,7) bis mittel bei Braunrost (3,6); anfällig für Mehltau (3,4); laut Züchter Ur-Dinkel mit traditionellen Eigenschaften, besonders geeignet für den ökologischen Anbau.
 

Franckenkorn: 2018 über die Varianten und Standorte sehr inhomogen, ertragsstark in Arnstein, insgesamt in beiden Varianten unterdurchschnittlich; mehrjährig ähnliches Ertragsniveau mit Vorteilen in der intensiven Variante; frühe Abreife; langwüchsig und lageranfällig (4,3); gute Resistenzen gegen Mehltau (2,3) und Septoria (2,8); mittlerer Befall mit Braun- (3,4) und Gelbrost (1,7); laut Züchter gut zu verarbeiten und zu entspelzen.
 

Hohenloher: 2018 über die Varianten und einzelnen LSV-Standorte mit stark schwankenden Relativerträgen, sehr gut in Günzburg, insgesamt überdurchschnittlich; mehrjährig in V1 um den Durchschnitt, in der intensiven Variante deutlich besser; etwas früh in der Abreife; mittlere Standfestigkeit (2,8), ausgewogene, mittlere Blattgesundheit; laut Züchter gute Winterhärte, geeignet auch für Intensivstandorte.
 

Zollernspelz: 2018 in V2 über alle Standorte mit konstant schwachen Erträgen, in V1 sehr guter Ertrag in Arnstein, insgesamt unterdurchschnittlich; mehrjährig in V1 über dem Durchschnitt, in V2 ertragsschwach; ausgeprägter Zwiewuchs (6,5); kurze Sorte mit mittlerer Standfestigkeit (2,9), gute Resistenzen gegen Mehltau (2,4), Braun- (3,3) und Gelbrost (1,4); Septoriabefall erhöht (4,0); laut Züchter winterharte Sorte mit offiziell bestätigter Dinkelreinheit.
 

Zollernperle: 2018 hervorragend in der reduzierten Variante, sehr hohe Erträge in der intensiven Variante, in St. Johann mit Abstand die ertragsstärkste Sorte; mehrjährig hohe Erträge in V1, überdurchschnittliches Ertragsniveau in V2; ausgeprägter Zwie- wuchs (5,5); standfeste Sorte (2,3); sehr gute Mehtauresistenz (1,5), mittlerer Septoria (3,3), Gelb- (1,5) und Braunrostbefall (4,0); laut Züchter wegen guter Unkrautunterdrückung auch für den Öko-Anbau geeignet.

Empfehlungssorten

Empfehlungssorten für 2018/19 sind Badenkrone, Badensonne, Franckenkorn, Zollernspelz.

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