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Globale Pflanzenproduktion

Neue Anbausysteme nötig

„Wir brauchen grundlegende Innovationen im internationalen Ackerbau“ – zu diesem Ergebnis kam die agri benchmark Cash Crop Konferenz, die in diesem Jahr in Winnipeg (Kanada) stattfand.
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Pixabay/Gerd Altmann
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An der von Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und Farm Management Canada organisierten Konferenz nahmen mehr als 50 internationale wissenschaftliche Partner teil, um die neuesten Ergebnisse des internationalen Betriebsvergleichs sowie die strategischen Herausforderungen in der globalen Pflanzenproduktion zu diskutieren. Das Fazit: auf globaler Ebene seien innovative Anbausysteme nötig. Und dies sei nicht mehr nur eine (west-) europäische Angelegenheit.

Neue Anbausysteme werden dringend benötigt 

Ein agri benchmark Bericht zu Fragen der globalen Rapserzeugung zeigt, dass Systeme, die stark auf Pflanzenschutzmittel angewiesen sind, aufgrund zunehmender Resistenzen gegen Unkräuter, Schädlinge und Krankheiten unter Druck stehen. Hinzu kommen eine geringe Anzahl neuer Pflanzenschutzmittel, die zugelassen werden, sowie wachsende politische Einschränkungen beim Einsatz von bestehenden Produkten. 

Gentechnikfreie Sojabohnen – ein attraktiver Markt in der EU 

Auf dem europäischen Markt für gentechnikfreies Sojaschrot werden jährlich etwa 6 Millionen Tonnen (circa 20 Prozent des gesamten europäischen Marktes) gehandelt. Derzeit werden von Tierhaltern Prämien für zertifiziertes gentechnikfreies Sojaschrot in Höhe von 100 USD pro Tonne gezahlt, das entspricht einem Preisaufschlag von rund 30 Prozent gegenüber GM-Soja. Und dieses Marktsegment wächst rasant, weil Einzelhandel und Lebensmittelindustrie zunehmend versuchen, sich im Markt mit GMO-freier Milch, Eier und Fleisch zu profilieren.  

Impossible Burger und Co.: Treiber für globale Märkte für pflanzliche Proteine 

Die globalen Märkte für pflanzliche Proteine für den menschlichen Verzehr werden sowohl mengenmäßig als auch wertmäßig sehr schnell wachsen. Kanada ist globaler Marktführer und investiert kräftig, um diese Position auch auf dem nordamerikanischen und dem europäischen Markt auszudehnen. Die wesentliche Stärke der Kanadier: sehr wettbewerbsstarke Landwirte, relativ schwache Konkurrenzkulturen in den Betrieben und eine auf Verbraucherinteressen und Vermarktung getrimmte Wertschöpfungskette. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Position – zumindest in Bezug auf die Produktion – nicht unangefochten ist. Die Landwirte in Sibirien sowie in Nordkasachstan sind grundsätzlich auch in der Lage, Hülsenfrüchte zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren. Allerdings haben sie bis den Nachteil schwacher Infrastrukturen bei Transport und Logistik.  

Maisproduktion auf dem Vormarsch

agri benchmark Daten zeigen ferner, dass Mais in den nördlichen Regionen der USA sowie in Kanada und der Ukraine, wo er im Wettbewerb mit Weizen steht, häufig deutlich höhere Gewinne abwirft als Weizen. Daher wächst die Maisfläche in diesen Regionen. Für diese Entwicklung gibt es drei Hauptgründe:

  1. Das beträchtliche Wachstum der russischen Weizenproduktion und -exporte, die die globalen Weizenpreise unter Druck setzen;
  2. den anhaltenden Erfolg der Züchter bei der Anpassung des Mais an neue klimatische Bedingungen und damit steigende Maiserträge und gleichzeitig
  3. Weizenerträge, die bestenfalls mäßig zunehmen. 

China fördert die heimische Sojaproduktion massiv 

Angesichts des Handelskonflikts zwischen den USA und China subventioniert die chinesische Regierung die Sojaproduktion massiv. Die Sojabohnen-Subventionen sind von 2016 bis 2019 von 250 USD/ha auf 600 USD/ha gestiegen. Gleichzeitig wurden die Mais-Subventionen von 250 USD / ha auf 150 USD / ha gesenkt. Daher haben die chinesischen Produzenten begonnen, die Soja-Anbaufläche auszuweiten. Langfristig wird dies zu einem Defizit in der chinesischen Maisproduktion führen, was letztendlich die Nachfrage nach Maisimporten steigen lassen wird. Kurzfristig werden sich jedoch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Maismärkte ergeben. Aufgrund des Rückgangs der chinesischen Schweinepopulation infolge des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest wird bis auf Weiteres weniger Futter benötigt.

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