Überraschung bei den Öko-Ackerbohnen
2019 schnitten die Ackerbohnen beim Ertrag rund 30 Prozent besser als im Vorjahr ab - Dank sei regelmäßigeren Niederschlägen. Hier lesen Sie, welche Sorten besonders von den Bedingungen profitieren konnten.
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Die Sortenprüfungen der Sommerackerbohnen im ökologischen Landbau finden seit 2007 zunächst an zwei Standorten (Crailsheim und Müllheim) und seit 2010 an vier Standorten auf ökologisch bewirtschafteten Flächen statt. Dies sind Crailsheim (Betreuung durch den Beratungsdienst Schwäbisch-Hall), Kleinhohenheim (Betreuung durch die Uni Hohenheim), Maßhalderbuch (Betreuung durch den Landkreis Reutlingen und Uni Hohenheim) und Forchheim am Kaiserstuhl (seit 2016 für Müllheim, Betreuung durch das LTZ Augustenberg). Seit 2019 ist ein weiterer Standort in Ochsenhausen (Betreuung durch Landkreis Biberach) hinzugekommen, der Versuch war aber nicht wertbar.
Der Ertrag hat sich erholt
2019 konnten aufgrund günstigerer Niederschlagsverteilung und vor allem Niederschlägen im Mai wieder deutlich bessere Erträge erzielt werden. Das Versuchsmittel lag bei 37,0 dt/ha. Das sind rund 30 Prozent Mehrertrag gegenüber dem Vorjahr. Sehr gute Erträge lieferte der Standort Maßhalderbuch mit einem Durchschnitt von 47,1 dt/ha.
Pilzkrankheiten wie der Bohnenrost traten aufgrund der Trockenheit nur in sehr geringem Maße in Forchheim am Kaiserstuhl (2,5) und in Maßhalderbuch (3,2) auf. In Maßhalderbuch wurden zudem Virusbefall (3,7) und Botrytis (3,3) beobachtet.
Die Sortenbeschreibungen des Bundessortenamtes in der Tabelle entstammen den konventionellen Wertprüfungen und Landessortenversuchen.
Das waren die Bohnensorten
Bianca: 2019 neu im Sortiment konnte sie an keinem Standort überzeugen. Das schlechteste Ergebnis erzielte sie in Hohenheim (rel. 71,2). Die Sorte ist als tannin- und vicinarm eingestuft. Züchter/Vertrieb: Saatzucht Steinach
Birgit: An fast allen Standorten, außer in Crailsheim, eine der ertragsstärksten Sorten. Im Durchschnitt der Standorte zweithöchster Proteinertrag. Insgesamt sehr gesund und standfest Sehr blattreicher Wuchs mit frühem Reihenschluss. Züchter/Vertrieb: Petersen/Saaten-Union
Bioro: Lange Sorte aus der Ökozüchtung. Ertraglich 2019 unter dem Durchschnitt an allen Versuchsstandorten. Leichter Virusbefall in Maßhalderbuch (3,3). Etwas später in der Abreife. Züchter/Vertrieb: Saatbau Linz
Daisy: 2019 neu im Sortiment. An allen Standorten brachte sie sehr gute Erträge, im Versuchsmittel ist sie die stärkste Sorte mit dem höchsten Proteinertrag. In Maßhalderbuch mittlerer Virus- und Botrytisbefalll (jeweils 4,0). Züchter/Vertrieb: Petersen/Saaten-Union
Fanfare: Konnte nach einem leichten Tief im vergangenen Jahr wieder an die guten Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen. Langstrohige Sorte mit guter Standfestigkeit. Etwas stärker rostanfällig (4,7), hat in Maßhalderbuch den höchsten Virusbefall (4,8). Züchter/Vertrieb: NPZ/Saaten-Union
Macho: 2019 zum ersten Mal geprüft kann sie mit überdurchschnittlichem Ergebnis punkten. Besonders in Forchheim (40,3 dt/ha) und in Maßhalderbuch (52,4 dt/ha) lag sie weit über dem Versuchsmittel. Niedriger Rohproteingehalt, sehr hohes TKM. Züchter/Vertrieb: NPZ/Saaten-Union
Tiffany: 2019 konnte sie die guten Ergebnisse der Vorjahre nicht fortführen und liegt im Versuchsmittel an der vorletzten Stelle. Die Sorte ist vicin- und convicinarm und daher auch für die Geflügelfütterung geeignet. Sie verfügt über eine ausgewogene Blattgesundheit und eine etwas frühere Reife. Züchter/Vertrieb: NPZ/Saaten-Union
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