Preise bewegen sich seitwärts
In den vergangenen Monaten stand der Apfelmarkt unter Druck. Umfangreiche Anlieferungen trafen auf eine gute Eigenversorgung aus den Hausgärten. Der Herausforderung für die Vermarktung in den nächsten Wochen besteht darin, die Waage zwischen Marktbereinigung und langfristiger Kundenbindung durch qualitativ hochwertige Ware zu finden, denn nicht alle Äpfel konnten als Tafelware geerntet werden.
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Die Witterung am Bodensee in der ernteprägenden Phase führte zu einem hohen Anteil an Übergrößen und Partien mit eingeschränkter Lagerfähigkeit, die den Markt zusätzlich belasteten. Rechnerisch lag die Absatzmenge zwar über dem Vorjahr, man zeigte sich durchaus zufrieden, hätte sich aber aufgrund der Situation mehr Absatz gewünscht. Bis jetzt wurden in der laufenden Saison ca.41.259 t Äpfel abgesetzt. Durch den Abverkauf von Äpfeln mit schwächerer Kondition und Aktionen erweiterte sich die Preisspanne deutlich. Die Herausforderung besteht derzeit darin, die Waage zwischen Marktbereinigung für die zweite Saisonhälfte und langfristiger Kundenbindung durch qualitativ hochwertige Ware zu finden.
Vorräte leicht unter Vorjahresniveau
Die ersten Erhebungen der europäischen Vorräte zum 1. November weisen auf etwas weniger Äpfel hin als im Vorjahr, der ausschlaggebende Punkt dürfte jedoch die Menge an wirklich geeigneter Tafelware sein. Viele Gebiete melden einen erhöhten Anteil an Ware, die in die Mostereien und in die Industrien abgeführt werden.
Die Preise für Tafeläpfel bewegten sich im Oktober und November eher seit- als aufwärts. In der bisherigen Saison erreichte Ware der Klasse 1 einen Durchschnittspreis von 50,79 Euro/dt. Das sind über 11 Euro Differenz zum Vergleichszeitraum des Vorjahres (62,45 Euro/dt.). Preisspannen innerhalb einer Sorten über alle Handelsklassen hinweg von über 20 Euro je sind derzeit keine Seltenheit.
Im Verwertungsbereich liegt der Preis für Mostobst derzeit bei 12,65 Euro/dt und somit nur leicht unter Vorsaison. Koch- und Industrieware kostet derzeit im Schnitt 15,57 Euro/dt. Deutlich zugenommen hat insgesamt die Menge im Most- und Industriebereich. Bis jetzt wurden in dieser Saison 16.091 t angeliefert (14.337 t in 21/22).
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