Schadschwelle überschritten
Das für pilzliche Infektionen vorteilhafte Wetter in den vergangenen Wochen zeigt nun seine Auswirkungen. In den Regionen Rheintal, Heilbronn/Kraichgau und Strohgäu/Mittlerer Neckar haben rund die Hälfte der bonitierten Schläge eine Cercospora-Befallshäufigkeit von etwas über fünf Prozent gezeigt. Diese Regionen sind zur Kontrolle ihrer Rübenschläge aufgerufen.
von Rübenabteilung Baden-Württemberg, Veit Nübel, Kathrin Geitz, Maren Himmel erschienen am 10.07.2024In den restlichen Regionen wurden meist ebenfalls Blattflecken bonitiert, jedoch unter der aktuellen Schadschwelle. Aufgrund der idealen Wetterlage werden die Landwirte dieser Regionen ebenfalls zur Kontrolle aufgerufen. Gerade in Gemarkungen mit einem dichten Rübenanbau ist der Cercospora-Druck überregional hoch! Berücksichtigen Sie bitte bei der Abwägung einer Behandlung Ihre Erfahrungen aus den Vorjahren und insbesondere die Anbaudichte auf Ihrer Gemarkung. Randgebiete sind durch die geringere Rübendichte weniger von einer Cercospora-Infektion betroffen und müssen unter Umständen überhaupt nicht behandelt werden. Weitere Notfallzulassung für Kupferpräparate
Nach der ersten Notfallzulassung in der vergangenen Woche wurden nun die folgenden Mittel für 2024 zugelassen: Funguran Progress, Recudo und Yukon. Kupferpräparate unterstützen die Vermeidung von Resistenzen anderer Fungizide für die kommenden Jahre. Die Schädlinge Rübenmotte und Schilf-Glasflügelzikade zeigten vergangene Woche Unterschiede im Flugverhalten an den verschiedenen Standorten. Teilweise nahm die Anzahl an gefangenen Tieren ab. Es besteht weiterhin kein Handlungsbedarf.
Samtpappel
Das Problemunkraut Samtpappel muss, wie Schosser, vor der Samenreife aus den Beständen entfernt werden. Bei der Samtpappel herrscht eine Null-Toleranz, da sie nicht chemisch bekämpfbar ist, invasiv ist und eine starke Konkurrenz für die Kulturpflanze darstellt. Eine Pflanze der Samtpappel kann über 1000 Samen tragen, welche länger als 50 Jahre im Boden überdauern können. Hat eine solche Pflanze die Samenreife erreicht, kann sie nicht mehr aus dem Bestand entfernt werden, da diese Samen dabei ausfallen würden. Ein Nicht-Entfernen von Samtpappeln kann zu einer schnellen Verseuchung von Flächen und Verschleppung auf Nachbarschläge führen. Rüben von kontaminierten Schlägen können nicht im Werk Offenau verarbeitet werden.
In den zehn Naturräumen werden wöchentlich 30 Boniturstandorte kontrolliert. Die Boniturergebnisse finden Sie in diesem Jahr neben der BWagrar-Ausgabe auch in der Beet2Go-App, der ISIP-App sowie unter www.isip.de. ISIP stellt zusätzlich die bonitierten Werte jedes Standortes dar.
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